Kluftbildung im Muschelkalk
- Geologische Einblicke am Ilmradweg
Der vor Ort befindliche Aufschluss des Muschelkalks ist direkt am Ilmradweg gelegen. Bitte befahrt ihn nicht mit einem Auto, da es keine Wendemöglichkeiten gibt!
Einleitung
Hier am Ilmradweg in Kranichfeld, auf Höhe des sogenannten „Felsenkellers“ ist eine gut 30m hohe Wand des Muschelkalks zu finden. Diese fällt zum Tal der Ilm hin steil ab. Muschelkalk ist als eines der Gesteine des Trias (ca. 250–200 Mio. Jahren) für das Thüringer Becken nicht untypisch. Die Klüfte, die sich hier finden lassen hingegen schon.
Nutzung einer geologischen Besonderheit - Felsenkeller (by Mudelpütze)
Die Kluftbildung
Unter Klüften versteht man feine Trennflächen im Gestein, die durch Diagenese (Verfestigung von Gesteinen), Kontraktion (Abkühlung) oder wie hier durch tektonische Beanspruchung entstehen können. Diese Beanspruchung fand aufgrund der Bewegung der Erdkruste im Zuge der Auffaltung der Alpen während der Kreidezeit (vor ca. vor 30–50 Mio. Jahren) statt. Hier wurden die Gesteine des Muschelkalkes über eine pultförmig, im Süden angehobene Grundgebirgsscholle, um 150 bis 300 m aufgewölbt. Diese Anhebung strapazierte das Gestein so sehr, dass es Anfing „aufzureißen“. Erst entstanden Klüfte von wenigen Millimetern, einige wuchsen später bis zu mehreren Metern. Ist erstmal eine Öffnung im Gestein, wie hier in Form einer Kluft, vorhanden, so kann diese sich durch weitere Prozesse zu Spalten und Höhlen entwickeln. Dies kann auf unterschiedliche Arten erfolgen. Im Ilmtal geschah dies überwiegend durch versickerndes Regenwasser, durch die Ur-Ilm, welche früher in Flussbett oberhalb des heutigen hatte und bedingt durch diese Wasserzirkulation wurden Teile des Gesteins regelrecht aufgelöst und abtransportiert. Durch diese Vorgänge entstandene Geländeformen nennt man Karst. Das Vorhandensein von Klüften in einem Gestein löst leicht die Bildung von Karsthöhlen aus, so wie die nahegelegenen Karsthöhle Dienstedt.
Begebt euch an die angegebenen Koordinaten, beantwortet anhand eurer Beobachtungen die folgenden Fragen und schickt uns hier die Antworten.
Ihr dürft gleich loggen, wenn es Probleme gibt dann melden wir uns.
Schön wäre es, wenn ihr ein Foto mit hochladen würdet, dies ist zum Loggen des Caches aber nicht zwingend erforderlich.
Fragen:
Betrachtet das Gestein (Muschelkalk) näher.
1. Lassen sich neben der großen Spalte Anzeichen finden, dass das Gestein „strapaziert“ wurde?
Verschiedene, nahezu parallel verlaufende Klüfte werden als „Kluftschar“ bezeichnet.
2. Ist hier eine „Kluftschar“ vorhanden?
Schaut euch nun vor Ort die große Spalte an.
3. Könnt ihr das Ende der Spalte entdecken?
4. Welchen Verlauf nimmt sie?
5. Ist sie die einzige von solcher Größe, die vor Ort zu finden ist?
Quellen / Bilder / weitergehende Informationen:
Murawski / Meyer: Geologisches Wörterbuch
Infotafeln vor Ort
Thüringer geologischer Verein e.V.
http://de.wikipedia.org/wiki/Karst
http://de.wikipedia.org/wiki/Kluft_(Geologie)
Happy Hunting wünschen
