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Der Steiner Unwettergraben EarthCache

Hidden : 11/24/2014
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Der Steiner Unwettergraben An dieser Location kann sich jeder ein eindrucksvolles Bild davon machen, welchen Einfluss  Wasser  auf die Erdoberfläche haben kann.

Achtung Absturzgefahr ! Geh diesen Earthcache nicht Nachts oder in der Dämmerung an. Besondere Vorsicht, wenn Du an den Rand der Rinne trittst ! Die gesuchte Stelle befindet sich oberhalb eines Tales, am Rande des Kraichgaus, das über den Kämpfelbach und die Pfinz, Richtung Rhein entwässert. Das Grundgestein bildet Muschelkalk, der von einer mehrere Meter dicken Lösschicht bedeckt wird. Beim sog. „Unwettergraben“ handelt es sich um eine beeindruckend tiefe Erosionsrinne, die durch temporär fließendes Wasser entstand. Als Erosion (von lat. erodere, dt. abnagen) bezeichnet man im geowissenschaftlichen Sinn die Zerstörung bzw. Schaffung von Oberflächenformen durch die Abtragung von mehr oder weniger stark verwitterten Gesteinen einschließlich der Böden. Hierbei wird im Wesentlichen zwischen linienhafter (linearer) und flächenhafter Erosion unterschieden. Unter linienhafter Erosion versteht man die Eintiefung der Erdoberfläche durch abfließendes Wasser in kleinen, kurzlebigen Rinnsalen (Rillenerosion) oder in Fließgewässern (dann als fluviatile oder Flusserosion bezeichnet). Eine andere und derzeit auf der Erde weniger weit verbreitete Form linienhafter Erosion erfolgt durch Gebirgsgletscher (Glazialerosion). Die entstehenden Talformen sind V-förmig (Kerbtal) bei fluviatiler und U-förmig (Trogtal) bei glazialer Erosion. Es handelt sich hier nicht um das Bett eines permanent fließenden Baches sondern um Rinnenerosion, hervorgerufen durch Starkregenereignisse. Hierbei floss ( und fließt immer noch) Niederschlagswasser oberflächlich hangabwärts und führt dabei Material des Untergrundes, in größeren Mengen, ab. Der Untergrund wird weggespült und weiter unten im Tal wieder abgelagert oder durch Gewässer abgeführt. Steiniger bzw. sandiger Untergrund würde auch größere Mengen des Oberflächenwassers einfach versickern lassen, hier ist aber ein lehmiger, schlecht durchlässiger Untergrund und die übergroße Menge des bei der Entstehung der Rinne auftretenden Wasseraufkommens (s.u.), ursächlich für die Entstehung und Vergrößerung der Rinne . Man spricht auch von Tiefenerosion. Zitat „Lexikon der Geographie Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg: „Tiefenerosion, Einschneidung, Vertikalerosion, Teilprozess der Fluvialerosion, der zur Tieferlegung der Fluss- bzw. der Gerinnesohle führt. Je nach der Strömungsenergie des fließenden Wassers wirkt dabei vor allem die Arbeit der Grundwalzen. Tiefenerosion tritt ein, wenn die kinetische Energie des fließenden Wassers zur Aufrechterhaltung des Fließvorgangs und zum Transport der Flussfracht noch nicht verbraucht ist, was einem Belastungsverhältnis größer1 entspricht. Die an der Gerinnesohle durch Reibungswiderstände entstehenden Grundwalzen können dann Material aufnehmen, es entstehen Kolke. Da die Arbeit der Grundwalzen stromaufwärts gerichtet stattfindet, werden Gefällsunstetigkeiten im Flusslängsprofil stromaufwärtig durch Prozesse der rückschreitenden Erosion ausgeglichen (Normalgefälle, Gleichgewichtsgefälle). Das Zusammenwirken der Seiten- und der Tiefenerosion sowie der Hangdenudation (Denudation) unter den oben genannten Rahmenbedingungen führt - auch über Rückkopplungseffekte - zur Ausbildung typischer Tallängsprofile, Talquerprofile und Gerinnebettmuster.“ Auf gepflügten, unbewachsenen, abschüssigen landwirtschaftlich genutzten Flächen ist Rillenerosion (bis 40cm Tiefe) oder Rinnenerosion ( mehr als 40cm Tiefe) kein seltenes Phänomen –Oberflächenwasser dringt schlecht in den Untergrund (unterhalb der Pflugsohle) ein, die lose Ackerkrume kann leicht weggespült werden. Wie hier mitten im Wald, bei geschlossener Vegetation und nur sehr geringer Hangneigung, ist das Auftreten solcher Rinnen ungewöhnlich. Sehr schön sieht man an dieser Stelle die dünne, durchwurzelte Krume und darunter die Lösschicht. Einzelne Muschelkalkbrocken werden in Vertiefungen abgelagert. An Rande bemerkt: Die Entstehung des Grabens wird auf ein Hagel- und Starkregenereignis am 13.Mai 1827, dem sog. „Steiner Wassertag“, zurückgeführt. Am Nachmittag des besagten Tages brach ein Unwetter über Stein und den umliegenden Wäldern aus. Eine Flutwelle strömte durch den Ort, die auf dem Marktplatz 4.20m Höhe erreichte und große Verwüstungen anrichtete. 10 Menschen, darunter alleine 8 Kinder und eine große Anzahl von Tieren kamen dabei ums Leben. Die Toten wurden von der Wucht der Flutwelle teilweise bis Königsbach bzw. Singen gespült. Eine Mühle und zehn Häuser wurden vollständig zerstört, weitere 72 Gebäude wurden teilweise stark beschädigt. Bis ins Jahr 1927 wurde der Toten des „Steiner Wassertages“ mit zwei Gedenkgottesdiensten an jedem 13. Mai gedacht. Und nochmal : Achtung Absturzgefahr ! Seit vorsichtig , wenn ihr an den Rand des Grabens herantretet. Der Graben liegt mitten im Wald und ist nicht direkt über einen Weg zu erreichen. Dornen , Brennesseln oder Zecken fühlen sich hier zu Hause. Die Location keinesfalls in der Dämmerung oder Nachts aufsuchen. Um den Cache loggen zu dürfen, bitte ich darum folgende Fragen zu bearbeiten: Wir haben hier einen schönen Aufschluss des sonst fast immer unsichtbaren Untergrundes. Die hier sichtbaren Bodenschichten wurde, während des Unwetters von 1827 (und sicher auch noch später), in der Rinne, abgetragen. Beschreibe bitte kurz wie , deiner Ansicht nach, der Abtrag von Statten ging und ob unterhalb der angegebenen Stelle Ablagerungen des augewaschenen Untergrundes zu sehen sind. Die Wassermenge die hier vorbeigerauscht sein muss ist eigentlich nur schwer vorstellbar. Starkregenereignisse wie 1827 können jederzeit wieder auftreten. Welche Auswirkungen könnten diese auf das Auftreten vergleichbarer Phänomene haben? Sende die Ergebnisse und Beobachtungen bitte über die Profilseite an den Owner. Eine Logfreigabe muss nicht abgewartet werden. Wer möchte, darf gerne ein Foto der Rinne (mit oder ohne Cacher hochladen) Viel Spaß beim Aufsuchen dieses wenig bekannten Ortes !

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