Der „Marie Louise Stolln“
- Die Geologie einer Erzlagerstätte
Zum Beantworten der Fragen benötigt ihr einen Magneten und einen Kompass!
Zudem müsst ihr an einer Führung im „Marie Louise Stolln“ teilnehmen. Somit seid ihr an die Öffnungszeiten und Eintrittspreise vor Ort gebunden. Diese findet ihr hier. Beachtet bitte, dass aus Sicherheitsgründen nur Kinder ab 5 Jahren Zutritt in das Bergwerk haben.
Einleitung
Die Stadt Berggießhübel und somit auch der „Marie Louise Stolln“ liegen geologisch betrachtet im Übergangsgebiet zwischen Osterzgebirge und Elbsandsteingebirge, im Bereich der „Mittelsächsischen Störung“. Der komplizierte Aufbau des Gesteinsuntergrundes lässt sich nur erahnen, aber ein Indiz ist das Auftreten von verschiedenen Gesteinen an der Oberfläche. Wer sich einen Überblick verschaffen möchte, dem sei der EarthCache „Das Elbtalschiefergebirge“ an dieser Stelle empfohlen. Ebenso Empfehlenswert ist der Besuch des einzigen Besucherbergwerks der Sächsischen Schweiz, der "Marie Louise Stolln" mit seinen 400 Meter tief in den Berg verlaufenden Stollen und dem dazugehörigen Museum. Das Berggießhübeler Revier stellt unter den erzgebirgischen Erzbergbaugebieten eine geologische Seltenheit dar. Meist erfolgt der Bergbau auf Erzgängen oder Erzstöcken, hier aber auf Erzlagern. Diese weisen eine weit kompliziertere Entstehungsgeschichte auf.
Lore des „Marie Louise Stolln“
Die Entstehung der Erzlagerstätten
Die geologische Entwicklung des Gebietes begann bereits vor etwa 550 Millionen. Damals lagerten sich auf dem Grund eines Meeres riesigen Mengen an Sedimenten, sowie Kalk von abgestorbenen Organismen ab. Diese verfestigten sich durch enormen Druck zu Grauwacken, Quarzsandsteinen, Tonsteinen und Kalksteinschichten. Vor etwa 315 Millionen Jahren setzten hier, im Kollisionsbereich zweier benachbarter Erdplatten, gebirgsbildende Ereignisse ein. Dadurch wurden die Sedimentgesteinsschichten stark verformt, gefaltet sowie auf- und übereinander geschoben. Es herrschenden dabei Drücke und Temperaturen, die so hoch waren, dass sich die sandigen Tonsteine zu kristallinen Schiefern und die Kalksteine zu Marmor umwandelten. Entscheidend für die Bildung von Erzen war aber das Vordringen glutflüssiger Granitmagma entlang einer tektonischen Schwächezone vor ca. 300 Mio. Jahren. Hierbei wurden heiße, wässrige Minerallösungen in Spalten, Risse und Klüfte des darüber liegenden Gesteins gepresst. Da wo sie auf die Kalklager trafen, tauschten sie die Calcium- und Magnesiumkarbonate der Marmorlager gegen Eisen- und Buntmetallminerale aus. Dabei wurde ein Teil der Marmorlager zu Erzlagern insbesondere zu Magnetit (Fe3O4) umgewandelt. Dieses hat einen Eisengehalt von bis zu 67 % und ist damit äußerst hochwertig. Hinsichtlich ihrer Reinheit und Ergiebigkeit war diese Lagerstätte einzigartig in Sachsen. Noch heute kann man im „Marie Louise Stolln“ mit einem Magneten auf die Suche nach Erz gehen. Es entstanden so fast 70 Mineralien verschiedener metallischer und nichtmetallischer Verbindungen. In der Geologie bezeichnet man diese als „Skarn-Lagerstätten“. Die Erzlager schwanken in ihrer Mächtigkeit meist zwischen 0,1-6 m. Es wurden bisher mehrere Dutzend verschiedener Erzlager entdeckt, von denen allein der Marie Louise Stolln auf einer Länge von 490 m insgesamt 5 schneidet. Die Berggießhübeler Lagerstätte weist somit eine besondere Entstehungsgeschichte auf, die mit den anderen erzgebirgischen Lagerstätten nicht zu vergleichen ist.
Nehmt an einer Führung durch den „Marie-Louise-Stolln“ teil und beantwortet anhand eurer Beobachtungen die folgenden Fragen und schickt uns hierdie Antworten.
Ihr dürft gleich loggen, wenn es Probleme gibt dann melden wir uns.
Schön wäre es, wenn ihr ein Foto mit hochladen würdet, dies ist zum Loggen des Caches aber nicht zwingend erforderlich.
Fragen:
Nimm an einer Führung durch den „Marie Louise Stolln“ teil.
1. Wie wird die Stelle genannt, an der ein großes Erzvorkommen gefunden wurde?
2. Was findet man hier neben Erzadern noch?
3. Wie zeigen sich im Stolln die Erzlager heutzutage?
4. Sind alle Erzlager, an denen ihr vorbei kommt, magnetisch?
Schaut während der Führung ab und zu auf euren Kompass.
5. Was könnt ihr feststellen und wodurch ist das begründet?
Quellen / Bilder / weitergehende Informationen:
Murawski / Meyer: Geologisches Wörterbuch
http://marie-louise-stolln.de/geologie.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Bad_Gottleuba-Berggießhübel
Happy Hunting wünschen