Telemichel
Er ist eines der prägnantesten Hamburger Wahrzeichen - der Fernsehturm, offiziell 'Heinrich-Hertz-Turm', im Volksmund einfach "Telemichel" genannt. Der Bau dieses mit 279 Metern Höhe aktuell sechsthöchsten Bauwerkes Deutschlands wurde 1968 nach fast dreijähriger Bauzeit abgeschlossen.
Die Hamburger haben ihren 'Telemichel' vor allem auch wegen Aussichtsplattform und rotierendem Restaurant in ihr Herz geschlossen. Umso schwerer traf es sie, als der Restaurantpächter in 2001 seine Aktivitäten einstellte. Angaben der Telekom folgend, muß ein Nachfolger erhebliches Kapital aufwenden, bevor er die Gastronomie neu betreiben kann. Zu diesen Aufwendungen gehören insbesondere:
+ Beseitigung von massiven Asbest-Belastungen
+ Erfüllung von aktuellen Brandschutzbestimmungen (zB Fluchttreppenverbreiterung)
+ Neuaufbau des Gastronomiebetriebes
Der telekomseitig anzusetzende Investitionsbedarf beliefe sich auf 10 Mio Euro; andere Schätzungen sprechen sogar von 15 Mio Euro. Hier stellt sich letztlich die Frage, wie diese Investitionsbeträge jemals wieder über "Kaffee und Kuchen" oder "Bungee-Jumping" hereingebracht werden könnten. Zwar hat es in den letzten Jahren immer mal wieder etwas Bewegung gegeben; so wollte ein kanadisches Seitensprung-Portal investieren, wenn der Turm als Werbefläche hätte genutzt werden können - oder ein dänischer Archtekt stellte den Plan vor, um die Turmsäule herum Hotelräume in die Höhe zu bauen. Um aber zu einer Nutzung in der klassischen Form zu kommen, wird wohl der Bezirk Mitte, dem an einer Wiederbelebung des Turmbetriebs gelegen ist, irgendwann Steuergelder in die Hand nehmen müssen.
Neuerdings stehen Zweifel an einer langen Zukunft des Turms im Raum. Die Presse berichtete von einer Studie, wonach der Beton des Turms so weit ausgehärtet sei, daß er immer weniger die Schwingungen und Schwankungen abfedern könne. Es wurde sogar von der Möglichkeit berichtet, daß der Turm um 2035 abgerissen werden müsse.