Romkrakeelers "Meckercache" Traditional Cache

Mit diesem Cache möchte ich einmal den Versuch wagen, jene Dinge auszusprechen, die mich (und sicher nicht nur mich) beim Geocaching nerven oder belustigen. Der Cache ist (quasi als eine kleine Racheaktion) den "bad guys" unter den Geocachern gewidmet. Wer hat sich nicht schon einmal über den Habitus gewisser Vertreter unserer Gilde gewundert.

Die folgende Aufzählung könnte eine gewisse Negativ- oder Schmunzelliste entsprechender Verhaltensweisen definieren:

• Unfaire oder unfreundliche Logeinträge (so mancher saturierte Statistikcacher ist offenbar nur noch zu DPM*-Logs fähig; wer kennt nicht die schlichten Phrasen der Art: "der Cache konnte schnell gefunden werden" oder gar jene vernichtenden Abkürzungen, die bei den Legasthenikern unter uns beliebt sind: TFTC, TFTH, DFDG oder +1)
• Das Legen von Statistikcaches (lieblose Traditionals mit zufälligen und austauschbaren Verstecken, die einen DPM-Log verdienen würden)
• Statistikcachen ohne Sinn und Verstand (d.h. Brute-Force-Suche nach allen Caches, die die Notification-Mail liefert.)
• FTF-Hysterie (warum sind manche Cacher auf ein FTF-Log stolz? Man kann es einfach nicht besser formulieren als 4lagig-deluxe: "Die Wahrscheinlichkeit – für FTF-Junkies – mit einem epochalen, güldenen Gemächt reinkarniert zu werden, steigt proportional mit der Anzahl eindeutiger Signaturen während der Defloration.")
• Ich ärgre mich maßlos über diese FTF Jäger, die ohne Datum & Uhrzeit Offline & Online loggen. Es ist „überlebensnotwendig“ zu wissen wie spät man als STF Logger nach dem FTF Finder an der Dose war.
• Cacher die einen STF oder TTF gemacht haben, müssen warten, bis der FTF Online geloggt wurde. Aha. Und was macht Ihr wenn der FTF Cacher für 6 Wochen in Urlaub geht?
• Diese gierigen FTF Jäger die total ungeduldig an selbstgebastelten Caches herumreissen, bis das Versteck endlich das Logbuch freigibt. (gibt es eine Möglichkeit FTF Jäger von einer Dose fernzuhalten?)
• Dümmliche Verweise auf diverse „Geocache Regeln“ oder zu einem „Geocache Knigge“ an den sich der betreffende Cacher selbst nicht hält.
• Besserwissende „Möchtegern Profi Cacher“ mit über  1000 Funden, die den Owner auffordern seine „D / T“ Wertung zu berichtigen.
• FTF`s bei einem Earthcache. Wie geht denn sowas? Keine Dose vor Ort. Kein Logbuch zum Eintragen. Wie geht dann ein FTF bei einem Earthcache? Die FTF Jäger finden bestimmt einen Weg. Wird dann ebenfalls eine popelige Microdose mit Logbuch hinterlegt?
• Anfänger Cacher, die einen Beitrag in einer Zeitschrift über die „moderne Schatzsuche: Geocachen“ gelesen haben und dann sofort einen Powertrail in die Landschaft werfen und dazu Dosen aus der Apotheke verwenden (rot/weiß – NICHT wasserdicht) und sich nach 6 Monaten nicht mehr um die Dosen kümmern. Logbuchtausch wird von den Findern dann selbst vorgenommen.
• Eventcachelawine (jedes Abendessen oder Kaffeetrinken wird als Eventcache angemeldet – was hat das eigentlich noch mit Geocaching zu tun?)
• 10 Icons an einem Tag und für den fehlenden „Eventcache“ wird mal kurz ein Frühstück beim Bäcker als Event eingereicht. (Wer`s braucht!)
• Das Mittagessen wird mal kurz als „Event“ eingetragen, sonst kann der „Cacher“ ja seinen Schreibtisch nicht verlassen und so gleichzeitig einen „Gummipunkt“ ernten. Und nur wer zum Event erscheint, bekommt den nötigen Hinweis für den extra veröffentlichten „Mystery“!
• Extremes Rudelcaching mit allen Konsequenzen für Natur und Cache (nach der Devise: wenn schon kein Event ansteht, dann wenigstens zusammen Cachen)
• Betreutes Cachen (eine Eventvariante, die offenbar sanft auf die Phase des betreuten Wohnens vorbereiten soll)
• Der Partner wird gleich mitgeloggt. Da man sich mit Einzel Profilen kennengelernt hat und man nun weiterhin mit zwei Profilen unterwegs ist, wird der Partner einfach gleich mitgeloggt. Warum auch nicht?
• Es wird ein „Kinder Account“ angelegt, um diese gleich mitzuloggen. Namen wie „Klein….“ (bitte den Cachernamen eintragen) oder „Little….“ Haben nun auch einen Account und das Wettbewerbsbewußtsein hält Einzug im Kinderzimmer.
• Beim Rudelcachen öffnet Einer das Logbuch und trägt alle anderen Cacher im Logbuch ein. Das erinnert mich an die Megaevents an denen man sich in die Schlange einreihen muß und dann zum Schluß nicht weiß wo die Dose versteckt war.
• Exzessiver Gebrauch des Telefonjokers (das Handy scheint für manche Geocacher wichtiger zu sein als das Hirn (sofern man Eines hat))
• WhatsApp Gruppen unter den Geocachern. Lieber gedaddelt als telefoniert. Gruppenaufruf zum Rudelcachen. Ist das schon das „betreute Cachen“?
• Nachtcaches mit den „ultrahellen“ LED Lampen begehen und die Reflektoren dann zu Tode strahlen.
• Ungeduldige Cacher die gefundene Coins sofort in ihr Inventar aufnehmen und beim Vorbesitzer grabben, nur um wieder einen Punkt mehr zu haben.
• Drive-In-Fetischismus (manche Leute fahren mit dem meist allradgetriebenen Auto so nah wie möglich an den Cache – und sind auch noch stolz darauf)
• Warum werden Lock & Lock Dosen mit einer Tüte umwickelt? Wie dichter ist eine Lock & Lock Dose wenn sie mit einer Tüte umwickelt wird?
• Warum werden im Wald eigentlich „Micros“ (Filmdosen) versteckt? Es sollte verboten werden! Endlich Platz und dann wird ein popeliger Micro versteckt.
• Verwüstungen im Wald. Hier ist eine Dose versteckt. Suchen! Egal wie! Ohne Rücksicht auf Verluste! Der Wald regeneriert sich ja. Ja, der Wald regeneriert sich. Aber erst nach 100 Jahren und ohne Geocacher.
• Spoiler am Schluß der Geocache Beschreibung. Toll. Also wieder mit dem Smartphone den Spoiler aufrufen.
• Powertrails im Wald. Irreparable Schäden an der Natur sind vorprogrammiert. Negatives Image bei den Waldbesitzern ebenfalls. Aber was tut man als Cacher nicht für die vielen Funde.
• Schablonenlogging (offenbar bevorzugen manche Powercacher einen einheitlichen Logtext für Dutzende von Caches mittels Copy and Paste)
• Penetrante Zeckenwarnungen in den Logs (einige Geocacher scheinen sich immer noch zu wundern, dass es im Wald Zecken gibt)
• Nichtssagende Hinweise (wie: „unter Moos“ und vor Ort ist flächendeckend Moos oder „an einer Wurzel“ und vor Ort sieht man viele Wurzelstöcke. Oder der Hinweis „einen Hinweis gibt es erst bei drei DNFs in Folge“. Oder es wird ein unscharfes Foto mit dem Smartphone aufgenommen und negativiert.) Zum Lachen ist mir da nicht mehr zumute.
• Microdosen versteckt in einer Mauer. Dass jeder Stein angegriffelt wird sollte doch klar sein. Daß es der Mauer nachher nicht besser geht hoffentlich auch. Die Bakterien an den Händen greifen die Oberfläche der Steine noch mehr an. Aber Hautsache die Dose hat ein Versteck.
• „falscher Stein“ aus Kunststoff versteckt in einer Mauer mit losen Steinen….
• DNF-Verweigerung der besonderen Art (neuerdings loggen gewisse Geocacher "needs maintenance", wenn sie die erste Stage eines Multis nicht finden oder „needs archived“ wenn ihnen die Stelle und/oder Cache nicht gefällt)
• Wer von den Cachern loggt heutzutage eigentlich noch einen „DNF“ (zur Erklärung: Did Not Find) Da fallen den „Profi Cachern“ mit über 4000 Funden immer mindestens ein Zacken aus der Krone.
• Cachesabotage (von der eher harmlosen Cachepiraterie bis hin zur kompletten Demontage eines Multis; die Dunkelziffer ist beträchtlich)
• Besserverstecken (Missachtung der Intention des Cacheowners)
• Schlechterverstecken (wer kennt nicht die UPS**-Verstecke, die auch plakativ als Stöckchengräber oder Hasengrills bezeichnet werden)
• Diese „Möchtegern Naturschutz Cacher“ die auf diverse seltene Tiere & Pflanzen am Cache hinweisen, die es gar nicht gibt. (z.B. 8-füßige Ameisen)
• Downtrading in systematischer Art und Weise (sind Geocacher arm?)
• Der Diebstahl von TB-Items, wenn deren Wert 5 € überschreitet (sind Geocacher wirklich so arm? – Beileibe nicht, wenn man deren Ausrüstung ansieht)
• Suchtartige TB- und Geocoin-Aktivitäten in vielfältiger Ausprägung (was hat Numismatik mit Geocaching zu tun? Ach entschuldigt, es gibt auch dafür einen „Badge“)
• Technikcaches bis zum Abwinken (der Lötkolben wird wichtiger als das GPS-Gerät – intelligentes Old-School-Caching stirbt wohl langsam aus)
• Die Konzeption umfangreicher Seriencaches um der Serie oder Statistik willen (Brücken, Kirchen, Skulpturen, Wasserhäuser, Trafo Häuschen, SOS-Säulen etc. gibt es ja genug – oh Gott, welche Perspektive?!)
• Lasst doch endlich die Kreisverkehre in Frieden. In manchen Gegenden werden bevorzugt Kreisverkehre bedost. Tagsüber wird man entweder überfahren und Nachts zu Tode geleuchtet. Wenn Ihr keinen anderen Ort findet, dann lasst es bleiben!
• Schön finde ich, wenn ich an einem Cacheversteck statt einer Dose gleich Mehrere finde. (Vermehren sich jetzt auch die Dosen? – Nein! Die Vorcacher haben die „Original“ Dose in ihrem kniffligen Versteck nicht gefunden und kurzerhand ihre eigene Dose abgelegt.)
• Nahezu militante Ablehnung von Rätsel- und Multi-Caches (diese etwas anspruchsvolleren Kategorien werden manchmal in kleingeistiger und intoleranter Weise als Vanity-Caches diskreditiert)
• Rätselcaches bei denen man Kryptografie studiert haben muß  (Hallo? Geht Ihr Geocachen oder Rätselt Ihr noch?)
• Wherigos die gemütlich „auf dem Sofa“ simuliert werden.
• Logs verschlüsseln! – Ohne Worte
• Logs in „lateinischer Sprache“ verfassen. (Ach wie toll ist DAS denn? Ist der Cacher etwa intelligent? Beileibe nicht!)
• Sudoku Rätsel bei denen es mehr als eine Lösung gibt.
• Cacher die man nach dem Lösungsweg eines Mysteries fragt und als Antwort „weiß ich nicht, ich hab die Koordinaten von xxx (bitte passenden Namen eintragen) bekommen. Oder noch viel besser „die Mysteries löst meine Frau, ich mache „nur“ den Outdoorteil.“ Gibt es dann einen Ehestreit um die Mysteries?
• Mystery Gruppen bei Facebook die die Koordinaten veröffentlichen.
• Fehlerhaftes D/T-Rating (manche Cacheowner brauchen für ihr Selbstbewusstsein offenbar eine Sternchenreduktion besonderer Art – ich habe schon 3 T-Sternchen bei einem Abseilcache gesehen)
• Inflationäre Vergabe von D/T-Sternchen bei Eventcaches (manche Leute wollen offenbar ihre Statistik aufmotzen – sinnloser geht es kaum noch)
• Regionale Arroganz (offenbar kommen sich Geocacher aus gewissen Gegenden besonders überlegen vor – diese Art des kleingeistigen Regionalchauvinismus lässt sich auch bei anderen Gelegenheiten beobachten)
• Überflüssige Bewertungstools à la GCVote (sie bestätigen nur, dass der Mainstreamgeschmack und Gefälligkeitsvotings nichts über die Qualität eines Caches aussagen)
• Hochgejubelte Bastelcaches, die zwar handwerkliches Geschick des Owners demonstrieren, aber nur noch wenig mit Geocaching zu tun haben (wenn ich mir die Bild-Zeitung oder RTL anschaue, dann misstraue ich der Schwarmintelligenz ohnehin zutiefst)
• Plumpe Cachewerbung (einigen Cachern ist offenbar nichts mehr peinlich, so dass sie ihre Meisterwerke durch zusätzliche Werbung über Foren, Blogs und Events hochpushen)
• Alberne Geocaching-Awards (wenn die Erfolge im wirklichen Leben nicht so berauschend sind, kann man sich ja sein GC-Profil mit Badges vollpflastern)
• Nutzlose T5-Statistik (gewisse Helden zählen gerne unter dem Etikett "Hardcore-Caching" ihre gefundenen T5-Caches - allerdings kann jeder unsportliche Rentner mit der entsprechenden Ausrüstung einen Baum hinaufklettern, um den weithin sichtbaren Cache zu loggen)
• Lächerlicher Ehrenkodex bei T5-Caches (brauchen wir wirklich Fotos, um zu erkennen, wie mutig und verwegen manche Hardcore-Cacher sind?)
• Korrigierte Koordinaten direkt im Online Log angeben, anstatt den Owner zu kontaktieren
• Nicht vor Ort gewesen zu sein, aber einen FTF oder Needs Maintenance zu Loggen. Nu um den Owner zum Handeln zu bewegen. (Einfach Herrlich!)
• Merkwürdiger GC-Soziolekt (wer kennt nicht die geschmeidigen Adjektive und stylischen Anglizismen, die in inflationärer Weise benutzt werden. Ich schlage als GC-Unwort des Jahres "mega-geschmeidig" vor - im harten Wettstreit mit dem eher schlichten "genial")
• Dümmliches, belehrendes und manchmal aggressives Geschwafel in den Geocaching-Foren (offenbar gibt es dort einige geltungssüchtige Profilneurotiker, die Geocaching neu erfinden wollen)
• Cacher in diversen Gruppen, Foren & Social Communities diffamieren und verbal auf Sie eintreten. Das Internet vergisst nichts!
• Bloggen und Podcasting sind für manche Leute wichtiger als das Cachen (irgendwie müssen solche Geocacher ja ihr Sendungsbewusstsein ausleben)
• Wenigstens twittern, wenn es schon nicht zu einem Blog reicht (so mancher alternde Geocacher fühlt sich offenbar mit Twitter wieder jung und tough)
• Unnötige Kritik und Haarspalterei im Sinne eines "smart alecks" (gerade jene Leute, die die Hybris eines kleinkarierten Lektors aufweisen, sollten ihre eigenen Texte mal ernsthaft unter die Lupe nehmen - dann würden sie erkennen, wie lächerlich sie sich machen)
• Regeln, Regeln, Regeln….Ja, wir sind in Deutschland. Ein Land in dem „alles“ geregelt wird. Doch wir Menschen sind schon so doof, daß wir selbst in unserer Freizeit, im Hobby „Geocachen“ noch zusätzliche Regeln erfinden und andere Cacher massregeln.

Sollte sich jemand durch den einen oder anderen Punkt angesprochen fühlen oder gar in der Verhaltensweise wiedererkennen – das ist gewollt! Punktuell ist sicher jeder von uns betroffen, und wir müssten vielleicht unser Verhalten ab und zu überprüfen. Immerhin definiert sich Geocaching als das, was wir daraus machen. Allerdings bitte ich euch, weder diese Beschreibung noch den Cache allzu ernst zu nehmen - das würde nämlich der Grundidee von Geocaching widersprechen. In diesem Sinne hoffe ich, dass ihr ein wenig Spaß damit habt.

* "Les longs sanglots des palourdes mortes blessent mon coeur avec un languor monotone pendant qu'ils dansent à minuit" oder kurz "des palourdes mortes" - elegante Umschreibung für einen langweiligen Cache (Details kannst du diesem berühmten Thread entnehmen)

** Unnatural pile of sticks