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Historisches Luftbild der Bergehalde Viktoria aus dem Jahre 1950 © Saarland.de
Die Halde der ehemaligen Grube Viktoria befindet sich am Ortsrand von Püttlingen. Diese dominiert die ganze Region mit ihrer schiefergrauen Farbe und bietet eine hervorragende Rundumsicht
Vom ehemaligen Bergwerk stehen noch das Fördergerüst, das Zechenhaus, die Maschinenhalle und einige Nebengebäude, die heute anderweitig genutzt werden.

Ab 1866 begann man den Schacht Viktoria I abzuteufen. Zwei weitere Schächte folgten bis 1902. Bis zur Stilllegung der Grube im Jahr 1964 wuchs die Halde bis auf eine Höhe von 403,5 Metern über NN. Lediglich der benachbarte Sendeturm Schocksberg (283m), der zu den 25 höchsten Gebäuden überhaupt in Deutschland zählt überragt mit seiner Spitze auf 660 Metern über NN die Bergehalde deutlich. Der Ehemalige Absinkweiher wurde im Laufe der Jahre ein Feuchtbiotop. Die Haldenhänge bieten seltenen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum. Auf verschiedenen Wegen, steile und weniger Steile, kann man den Gipfel erreichen.
„Egal welchen Weg man zum Aufstieg wählt, jede Seite der Halde verspricht schon bald interessante Ausblicke in die Landschaft. Oben angekommen steht man auf dem, mit einem Gipfelkreuz zentrierten Plateau, das weite und freie Sicht gewährt.
Aufsteigende Dampfsäulen am Horizont geben Kunde von einer, auch über die Grenzen hinweg, gewachsenen Industrieregion. Im Osten und Südosten erkennt man die Wasserdampfwolken der Kraftwerke Bexbach und Weiher. Südwestlich schickt die petrochemische Industrie von Carling ihre Dampfwolken an der deutsch-französischen Grenze in den Himmel. Westlich und acht Kilometer entfernt türmt sich die Halde Duhamel neben dem Kraftwerk Ensdorf, dahinter dampfen und rauchen die Anlagen der Kokerei Dillingen, für die am gleichen Ort ansässige, Stahl erzeugende Industrie.
(Zitat:HALDE VIKTORIA von Christoph M Frisch, 2012 )“
Entstehung der Steinkohle
Riesige Sümpfe, tiefe Moore, undurchdringlicher Urwald, gigantische Bäume, die mehr als 100 Meter in den Himmel wuchsen. Dazwischen haushohe Farne, Halme, Gewächse und Sträucher, die bei tropischer Hitze, Dauerregen und hoher Luftfeuchtigkeit üppig gediehen: So sah es auf dem Gebiet des heutigen Deutschland vor rund 300 Millionen Jahren aus. Das war das Zeitalter, in dem die Steinkohle entstand - das Karbon (von lateinisch "carbo" = Kohle).
Vertorfen statt verfaulen
Unzählige Bäume und Farne starben im Laufe von Jahrmillionen ab, neue wuchsen. Es bildeten sich Humusschichten. Wo die abgestorbenen Pflanzen im Sumpf versanken, kam kaum Sauerstoff an die Pflanzenreste. Sie konnten hier nicht durch aerobe Bakterien - Bakterien, die Sauerstoff zum Leben brauchen - zersetzt werden. Darum verfaulten die abgestorbenen Pflanzen nicht einfach, sondern wurden zu Torf. Torf ist die erste Stufe im Prozess der sogenannten Inkohlung, der Verwandlung von Pflanzen in Kohle.
Unter gewaltigem Druck
Sümpfe und Torf wurden später von Ozeanen überflutet, die große Mengen von Sand und Geröll mit sich führten. Im Laufe der Jahrtausende wiederholte sich dieser Prozess mehrfach: Mal lagerte sich Gestein ab, dann wieder abgestorbene Pflanzen. Der Druck der schweren Erdmassen nahm zu und presste das Wasser aus den Torfschichten. Im Zusammenspiel mit höheren Temperaturen und einem komplizierten biochemischen Prozess führte dies dazu, dass aus dem Torf zunächst Braunkohle wurde. Und als die Kohle immer tiefer sackte, Druck und Temperatur in Kilometertiefe immer weiter zunahmen, entstand aus Braunkohle letzten Endes Steinkohle.
Quelle https://www.planetwissen.de/laender_leute/nordrhein_westfalen/steinkohlebergbau/entstehung_steinkohle.jsp

Nun zum Besonderen der Bergehalde Viktoria
Auf Schritt und Tritt läuft man hier über einen großen Teil unserer Erdgeschichte. Mann muss sich nur genau die "Steine" anschauen und entdeckt direkt die Unterschiede, die so niemals in der Natur vorkommen. Da liegt ein Stück Konglomerat (Sandstein mit eingebetteten Kieselsteinen) direkt neben einem Stück Kohle und einen Meter weiter findet man einen geschieferten Stein. An einer Stelle der Bergehalde, genauer beim Einstieg vom südlichen Ende des Absinkweihers aus findet sich sogar "Rote Erde". Der Grund dafür dürfet sein, dass hier Gestein aus den verschiedensten Tiefen und Abbaugebieten nach der Behandlung in einer Flotationsanlage (Kohlenwäsche) zu einem riesigen Berg aufgetürmt wurde, der nicht einfach immer größer wurde, sondern der aus mehreren kleinen Kegeln zu einem großen wurde. So hat sich das Bergematerial aus allen möglichen Erdschichten überall auf der Halde verteilt. Heute hat die Halde noch einen großen und einen kleinen Kegel.
Wenn man sich die geschieferten Steine genau anschaut, sieht man an fast jedem irgendwo den versteinerten Abdruck eines Farnes oder einer Rinde. Mit etwas Gück kann auch Spuren von Pyrit (Katzengold) oder bunt schimmernde Anlagerungen erkennen.

Nun zu den Aufgaben:
1. Wie nennt man das Zeitalter, in dem Steinkohle entstand?
2. Wie nennt man die Vorstufen von Steinkohle?
3. Pyrit kommt häufig mit Fossilien vor. Es besteht aus Eisen und Schwefel im Verhältnis 1:2 (FeS2) . Wie wird es im Volksmund wegen seiner Farbe auch noch genannt?
4. Aus wievielen Kegeln besteht die Bergehalde heute?
5. Suche und finde einen versteinerten Abdruck einer Pflanze oder ein Stück Kohle und beschreibe es kurz (z.B.geschiefert? hart oder weich? Farbe und Form der Versteinerung?) Wenn dabei zufällig auch noch ein Foto entstünde, welches dem Log beigefügt wäre, würde mich das riesig freuen. (kein Muss)
Loggen könnt Ihr sofort, nachdem ich Eure Antworten über mein Profil erhalten habe
Hinweise:
Es handelt sich hier um ein Naturschutzgebiet. Bitte verhaltet Euch auch so.
Bei feuchtem Wetter, können die Wege recht schlammig sein.
Bei klarem Wetter ist die Fernsicht einfach nur genial