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Die Firma Dippe in Quedlinburg Multi-cache

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Mäusegerste: Sorry, ich kommenicht mehr dazu den Cache zu warten.

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Hidden : 1/26/2015
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Firma Dippe - Quedlinburg als Weltzentrum der Saatgutproduktion

Mit meinem Cache möchte ich euch die Saatzüchter-Familie Dippe näher bringen. Sie ist eine von vielen Saatzüchtern in Quedlinburg, neben den Mettes aber die bekannteste. Sie haben die Stadt weltweit bekannt gemacht. Von den Dippes ist heute noch viel im Stadtbild zu sehen. Ihrer Betriebsstätten und Bauten prägten und prägen das Stadtbild entscheidend.


Quedlinburg ist nicht nur für seine historische Altstadt berühmt. Die Stadt war auch ein Weltzentrum der Saatgutproduktion. Grund dafür ist die begünstigte Lage der Stadt im Regenschatten des Harzes, mit relativ milden Wintern und trockenen warmen Sommern. Die Gründung des Saatzuchtunternehmens von Johann Peter Christian Heinrich Mette im Februar 1784 war die Basis für einen im wahrsten Sinne des Wortes "blühenden" Wirtschaftszweig. Ab da entwickelte sich in Quedlinburg und seiner Umgebung bis ins 20. Jahrhundert hinein die intensivste Samenanbau-Region Europas! Mehr als 7.500 ha Ackerland waren alleine rund um Quedlinburg für die Produktion von Blumen-, Gemüse-, Acker-, vor allem aber auch Zuckerrübensamen unter dem Pflug. Auf dem Höhepunkt vor dem 1. Weltkrieg wurden 60 Prozent des Weltmarktes von Unternehmen der Bodestadt versorgt. Viele Villen und innerstädtische Höfe zeugen noch heute vom Reichtum der Züchter. Dem Ort ging es wirtschaftlich blendend, im Gegensatz zu heute … Riesige, harmonisch in Stadtbild und Landschaft eingepaßte Gebäudekomplexe zur Saatgutwirtschaft entwickelten sich in dieser Zeit. Im beginnenden 20. Jahrhundert waren die Saatzuchtfirmen die größten Arbeitgeber. Noch in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden im Umland von Quedlinburg und Nachbarorten über 10.000 ha für einen artenreichen Samenbau genutzt. Das ist einmalig in Europa!Neben der Saatgutproduktion selbst entwickelte sich in Quedlinburg eine vielseitige Züchtungsforschung. Bereits seit 1840/50 und verstärkt seit den 70er und 80er Jahren des 19. Jahrhunderts haben mehrere Saatzuchtfirmen Saatzuchtlaboratorien und Experimental-Gewächshäuser eingerichtet. Besonders die Zuckerrübe wurde hier züchterisch verbessert.

Die Gebrüder Dippe AG war ein bedeutendes und traditionsreiches Saatzuchtunternehmen in Quedlinburg. Gustav Adolf Dippe gründete mit seinem Bruder Christoph Lorenz Dippe 1850 auf der Basis des Gärtnereibetriebes seiner Vorfahren die Firma Gebrüder Dippe. Um von Erbfällen unabhängig zu werden wurde die Firma 1915 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Wichtigstes Produkt war Zuckerrübensamen. Durch neue Zucht- und Auswahlverfahren erreichten die Züchtungen einen hohen Ertrag und einen hohen Zuckergehalt. Zur Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert deckten die Gebrüder Dippe ein Sechstel des Weltbedarfs an Zuckerrübensamen. Das Unternehmen erzeugte auch Gemüse- und Blumensamen. 1890 beschäftigte man 1800 Arbeiter und 120 Gärtner. In den 30iger Jahren des 20. Jahrhundert wurden auf knapp 7000 ha (Pacht- und Eigentumsfläche) Saatgut erzeugt. Diese Fläche war auf 15 Höfe verteilt, die von 6 Gütern verwaltet wurden. Alleine in Quedlinburg hatte die Firma 10 Betriebsstandorte, einen weiteren in Halberstadt, dazu auch in Oschersleben. Der Anschluß Quedlinburgs an das Eisenbahnnetz 1862 begünstigte den Samenhandel auch in entfernte Regionen. Die Firma Dippe hat als erfolgreiche Kunst- und Handelsgärtnerei Quedlinburg nahezu weltweit bekannt gemacht. Sie galt als das vielseitigste Großzüchtungsunternehmen der Welt. Die Firma züchtete nicht nur Samen, sondern war ein sehr großes landwirtschaftliches Unternehmen. So gehörten u.a. 10.000e Schafe, Rinder und Pferde ebenso wie Geflügelfarmen zum Unternehmen. Nebenerzeugnisse der Samenproduktion, wie Rübenschnitzel, konnten so effektiv verwertet werden. Der Viehbestand lieferte darüber hinaus u.a Dünger und Transportmittel.Nach 1945 wurde die Firma in der DDR enteignet und mit dem Betrieb der Firma Mette in der Deutschen Saatgutgesellschaft vereinigt. Die Nachfahren der Dippes gründete daraufhin die Firma Gebr. Dippe GmbH in Herford, die dann nach Salzuflen übersiedelte. 1993 wurde dieser Betrieb von der Firma Hilleshög aus Schweden übernommen. Somit endete nach fast 300 Jahren die Saatzuchtdynastie der Gebr. Dippe.

Die Saatzucht in Quedlinburg ging aber weiter. In der Nachkriegszeit war Quedlinburg die Zentrale aller am Saatgut und Kulturpflanzen züchterisch tätigen VEBs der DDR. Dieses Kombinat bewirtschaftete mit mehr als 50 Zuchtstationen 110.000ha in der gesamten DDR. Saat- und Pflanzgut-Exporte von 370 verschiedenen Pflanzenarten und 2.250 zugelassenen Zuchtsorten erfolgten in über 50 Länder der Erde. Nach der politischen Wende wurde die neu gebildete Deutsche Saatzucht Aktiengesellschaft (DSG AG) in Quedlinburg/Harz - mit zunächst noch ca. 20.000 Beschäftigten DDR-weit eines der weltgrößten Saatgut-Unternehmen - durch die bundesdeutsche "Treuhand" in den 90er Jahren schrittweise zergliedert und privatisiert. Die Weiterführung diese großen und sicher auf dem Weltmarkt konkurrenzfähigen Unternehmen wurde von den privatwirtschaftlich orientierten westdeutschen Pflanzenzüchtungs-Gesellschaften so nicht unbedingt gewünscht …

Heute gibt es wieder mehrere Saatzuchtunternehmen in Quedlinburg. Unter der Bezeichnung Quedlinburger Saatgut GmbH wird aber bis heute auch die Traditionslinie der Gebrüder Dippe AG fortgeführt. Jedoch sind sämtliche Bauwerke der Gebrüder Dippe AG, die ihr sehen werdet, heute zumeist ungenutzt und einem eher bejammernswerten Zustand!

Der cache wird euch zu verschiedenen ehemaligen Standorten der Firma Dippe in Quedlinburg führen. Ihr werdet ein Gefühl für das Ausmaß dieser Firma bekommen, denn die Stationen des Caches sind in einer GROßEN Runde (ca. 7km) über ganz Quedlinburg verteilt. Alle Punkte sind auch mit Auto +- erreichbar. Parkplatz müßt ihr aber selbst suchen.

1. Station

N 51°47.073' E 011°08.572'

Hier irgendwo nahm alles seinen Anfang: Ein Martin Dippe aus Hedersleben kaufte 1714 in Quedlinburg Gartenland vor dem Neuweger Tor und ließ sich dort nieder. Weitere Vorfahren erwarben Land dazu, so daß im Verlauf ca. 2 Generationen eine ansehnliche Gärtnerei von sieben Hektar entstand. 1850 gründete sein Urenkel Gustav Adolf Dippe mit seinem Bruder Lorenz Christoph Dippe auf dieser Basis die Firma Gebrüder Dippe und etablierte so ein Pflanzenzüchtungsunternehmen von Weltruf. Obwohl in Quedlinburg bereits sieben Samenhandlungen, acht Kunst- und Handelsgärtner sowie mehrer Gemüsegärtner vorhanden waren entwickelte sich die Firma zu einem gewinnbringenden Unternehmen. Die Anbaufläche wurde bald durch den Ankauf der Word und des Bodegartens erweitert. An der ersten Station des Caches war der Hauptsitz der Firma. Der Hauptsitz der Firma entwickelte sich regelrecht zu einer Stadt in der Stadt, ein riesiges Gelände mit Speichern, Ställen, Verwaltungsgebäuden, Laboratorien usw. (siehe 1. Foto), in sehr schöner Architektur. In der Straße findet ihr außerdem 5 Villen, die einst im Besitz der Familie Dippe waren.

Die Koordinaten führen euch zu einem Denkmal für den Firmengründer. Notiert euch hier sein Geburts- und Sterbejahr.

a) Quersumme Geburtsjahr = A

b) Quersumme Sterbejahr = B

2. Station

N 51°46.(6*A-6)8

E 011°08.(B*4+3)4'

Hier findet ihr einen Speicher der Firma Dippe. Er diente zur Lagerung der erzeugten Samen. Leider hat man den Hinweise auf die Gebrüder Dippe AG kürzlich am Haus bei der Renovierung übermalt und durch "Werner von Speydlitz-Kaserne übermalt. Auf einem der hinterlegten Fotos ist der alte Schriftzug noch zu sehen.

c) Hausnummer - 26 = C

3. Station

N 51°46.(20*C+5)6'

E 011°08.52(2*C)'

Dieser Wirtschaftshof, der sgn. Moorhof, wurde Ende des 19. Jahrhunderts für die Firma Dippe errichtet. Hier waren u.a. ein Teil der 10.000 Schafe und der über 2000 Rinder und Pferde der Firma untergebracht. Erhalten blieb das Verwalterhaus, das Arbeiterwohnhaus sowie das Maschinen- und Kesselgebäude. Darüber hinaus ist auch ein Speicher mit Elevatoren sowie die Einfriedung vorhanden. Wegen seiner funktionalen und architektonischen Geschlossenheit ist er von großer städtebaulicher Wirkung. Das Anwesen ist derzeit weitgehend ungenutzt und dringend sanierungsbedürftig. 2011 ist ein Speichergebäude eingestürzt, weil Teile der Stahlrahmenkonstruktion an den Decken gestohlen wurden.

d) An einem der Eingangstore findet ihr eine Geschwindigkeitsbegrenzung = D

4. Station

N 51°47.0(D*2+1)'

E 011°08.072'

Im 19. Jahrhundert erwarb die Gärtnerdynastie Dippe diesen Garten und betrieb ihn unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. In dieser Zeit erlangte der Garten Bedeutung als ein Zentrum des internationalen Saatzuchtanbaus, später diente er auch der Züchtungsforschung. Im Garten wurden überdachte Holzgestelle, Stellagen, aufgestellt, in denen sich die nun gut von Hand zu bestäubende Zuchtpflanzen befanden. Diese Stellagen sind heute z.T. noch zu sehen. Auch heute wird hier noch Saatgut erzeugt.

e) Am Nordeingang des Gartens steht eine Erläuterungstafel mit einem Plan des Garten. Aus welchem Jahr ist der Plan?

Quersumme Jahr des Planes = E

5. Station

N 51°47.0(E*4-4)'

E 011°07.7(D*4+5)'

Die Koordinaten führen euch zum Grab derer von Dippe. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Familie Dippe geadelt. Links oberhalb des Familiengrabes derer von Dippe findet ihr auch das Familiengrab einer weiteren Saatzüchterdynastie aus Quedlinburg, der Mettes. Außerdem findet ihr hier auch das Grab von Carl Esche und seiner Frau Anna, geb. Dippe. Er war der Schwiegersohn von Gustav Adolf Dippe und gründete zusammen mit dessen Söhnen die Gebrüder Dippe AG.

Falls ihr etwas Zeit mitgebracht habt: auf diesem Friedhof liegt die "historische Quedlinburger high society": Wer was auf sich hielt (und hält) läßt sich hier beerdigen. So findet ihr hier die Gräber der Samenzüchterdynastien Dippe, Mette, Graßhof, Sachs, Sperling, Ziegelei- und Mühlenbesitzer Kratzenstein, Glasmanufakturbesitzer Ferdinand Müller, Zuckerrübenzüchter Baentsch, Anatom & Anthropologe Schwalbe, .... Früher war hier auch das Grab der Familie Klopstock.

f) Am Nordeingang dieses Friedhofes ist eine Tafel mit Erläuterungen zur Entwicklung der Kirche. In welchem Jahr wurde die Kirche gegründet?

Gründungsjahr der Kirche/10=F

6. Finale

N 51°47.(F*8-12)'

E 011°08.(C*9)1'

Die Dippes, besonders der Firmengründer Gustav Adolf Dippe, entsprachen dem Bild eines patriarchalischen Unternehmers. Die Menschen in Quedlinburg und Umgebung und die Stadt selbst profitierten von der Firma. Das Unternehmen unterhielten eigene Pensionskassen für ihre Angestellten und Arbeiter. Während des ersten Weltkrieges unterstützte man das Versenden von so genannten Liebesbotschaften und nach dem Krieg wurde für die Familien billiges Essen und Kleidung organisiert. Reiche Stiftungen zeugen von sozialen Verantwortungsgefühl. Man stellte den Angestellten und Mitarbeitern über 500 preisgünstige Wohnungen, Heizmaterial und Gartenland zur Verfügung. Die Wohnhäuser sind heute noch in der Matthildenstr. zu sehen.

Die Koordinaten führen euch zum sogenannten Dippe-Stift als Bsp. für das soziale Engagement. Hier richtet die Dippe AG in einem Garnisionslazarett 1921 ein Säuglings- und Wöchnerinnenheim ein. Dieses Heim bestand auf jeden Fall bis zu Beginn des 2. Weltkrieges. Nach dem 2. WK war es u.a. ein Tbc-Krankenhaus, heute ist es ein Seniorenzentrum.

Den cache findet ihr in einem kleinen Park vor dem Dippe-Stift. Achtet darauf, ihn muggelfrei zu loggen.

Viel Spaß beim Suchen!

Die Quellen meines Wissens: das Internet

Additional Hints (Decrypt)

uvagre qrz 3nezvtra Onhz, xavrubpu

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)