Zur Person:
Johann Jacob Erlwein (* 13. Juni 1872 in Bayerisch Gmain; † 9. Oktober 1914 Amagne-Lucquy bei Rethel (Frankreich)) war ein Dresdner Stadtbaurat des frühen 20. Jahrhunderts, unter dessen Leitung die Stadt ein modernes Antlitz erhielt. Den Vornamen Hans hatte er sich selbst gegeben.
Er wurde am 17. November 1904 auf Empfehlung seines Vorgängers Cornelius Gurlitt als Stadtbaurat von Dresden gewählt und übernahm 1905 das Hochbauamt der Stadt, nachdem er hier zuvor schon vielbeachtete Bauten geschaffen hatte. 1910 erhielt er die lebenslange Berufung zu diesem Amt. Erlwein baute in Dresden ein Dutzend Schulen, Verwaltungsgebäude, aber auch den großen Schlachthof, ein Wasserwerk und einen Gasbehälter.
Hans Erlwein gründete 1906 in Dresden die Künstlervereinigung Die Zunft, die neben ihren hehren Absichten, der Sicherung von Zweckmäßigkeit, Klarheit, Schlichtheit und Gliederung des Aufbaus sowie Einordnung in die Umgebung, auch die Auftragsvergabe positiv nur für ihre Mitglieder bestimmte. Erlwein war Vorstandsmitglied im Dürerbund, und er gehörte dem Deutschen Werkbund an. 1910 verlieh ihm die TH Dresden den Professorentitel. Seit seiner Zeit in Bamberg war Erlwein Freimaurer, bei der Dresdner Loge Zum Goldenen Apfel hatte er Gaststatus.
Weitere Infos: saebi.isgv.de/biografie/Hans_Erlwein_%281872-1914%29
Zum Gebäude:
Der Name Italienisches Dörfchen erinnert an die kleine Wohnsiedlung der beim Bau der Katholischen Hofkirche (1739-1754) beschäftigten italienischen Bauarbeiter. Der den Kirchenbau leitende italienische Architekt Gaetano Chiaveri hatte mehrere Landsleute als Bauführer und Handwerker mitgebracht. Diese errichteten sich hier, direkt neben der Hofkirche, ab 1739 ein Gewirr aus 32 verwinkelten Wohnhäuschen. Im Italienischen Dörfchen fand Carl Maria von Weber im Jahr 1817 seine erste Dresdner Wohnung - im Haus des Kastraten und berühmten Sopransängers Ceccarelli. Die Häuser wurden dann beim Bau von Sempers Erstem Hoftheater abgebrochen - bis auf einige wenige, in denen Gaststätten eingerichtet waren. Der Name "Italienisches Dörfchen" blieb an der ab 1851 unmittelbar über dem damaligen Landeplatz der Dampfschiffe der Meißner Linie bestehenden Wirtschaft haften. Stadtbaurat Hans Erlwein erhielt den Auftrag, die Elbseite des Theaterplatzes mit einem repräsentativen Neubau zu schließen. Er legte das Gebäude sehr flach an, damit es die Ansicht der historischen Gebäude am Theaterplatz von der Elbe her nicht allzu sehr versperrt. Auch der zurückhaltende klassizistische Stil der Fassade sorgt dafür, dass das Ensemble der Barock- und Renaissance-Bauten am Theaterplatz nicht gestört wird. Außerdem lässt der Baustil in eindrucksvoller Weise die Nähe des Elbstromes erahnen.
(Quelle: www.dresden-und-sachsen.de)
Glücklich reitet der Putto auf seinem Truthahn
Die Plastik am Italienischen Dörfchen, sowie die Figuren an Giebel und Fassade stammen von Georg Wrba. Er gehörte zum engen Umfeld von Hans Erlwein und Otto Gussmann und war Mitglied der Künstlervereinigung Die Zunft.
Nun kommt zu mir und wisst schon was zu tun ist!
knapp daneben, aber nah dran...
Bitte Attribute beachten und immer schön auf den Wegen bleiben!
Viel Spaß beim Draußensein