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GS#1 - Gran(n)us Multi-Cache

Hidden : 6/10/2015
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Zusammenfassung:

Ein Mini-Multi (da ein Tradi an der Location nicht möglich war) zum Ursprung des Stadtnamens und des Namens des Granusturms - sowie des Owners dieses Caches.

Summary (English):

A Mini-Multi (a Traditional not being possible at the location) that explores the origins of the names of the town, of the tower in front of you - and of the owner of this cache as well.


Der Ortsname Aachen dürfte sich phonetisch über die althochdeutschen Zwischenstufen Ach, Aich, Ache, Achen von dem römischen Aquae, der üblichen Bezeichnung von Badeorten, ableiten, und zwar ohne Beziehung auf die sonst im Althochdeutschen übliche Bezeichnung Ach für fließendes Wasser, einen Bach oder Fluss, die sich (ggfls. in der Form -ack) bis heute besonders im süddeutschen Sprachraum als Endsilbe vieler Namen von Flüssen erhalten hat (Salzach, Eisack). Die Römer hängten dem Begriff Aquae zur Unterscheidung von anderen Orten eine Namenskennzeichnung an, wie etwa Aquae Sextiae (Aix-en-Povence), Aquae Mattiacorum (Wiesbaden), Aquae Sulis (Bath, GB) oder Aquae Helveticae (Baden, CH).

Bemerkenswert ist nun, dass für Aachen keine antiken Quellen zur Verwendung von Aquae und eines den Ort kennzeichnenden Zusatzes während der Römerzeit vorliegen. Lateinische Ortsbezeichnungen sind erst seit dem Frühmittelalter bekannt, und zwar in verschiedenen Formen, sei es Villa Aquis („bei den Wassern“), Aquae Granni oder Aquisgranum (vgl. Einhard, Vita Karoli Magni, c. 17, ca. 833 n. Chr.). Dies kontrastiert auffällig damit, dass die archäologischen Zeugnisse eindeutig für eine bereits zum Ende des ersten nachchristlichen Jahrhunderts erfolgte intensive Nutzung der hiesigen Thermalwasser als Heilquellen und in Bädern und damit für eine Bedeutung des Ortes sprechen, die über die eines bloßen vicus, eines Dorfes, hinausging.

Wie dem auch sei, der Zusatz Granni oder Granum lässt sich auf mindestens zwei, wenn nicht drei verschiedene Weisen erklären. Eher vereinzelt blieb die Ableitung von granum („Korn“), da Aachen die Kornkammer Karls des Großen gewesen sei. - Historisch zutreffend dürfte Granni auf den Namen des keltischen Heilgottes Grannos verweisen, der nicht nur von lokaler Bedeutung war, sondern in einem große Teile Europas umfassenden Gebiet verehrt wurde, das über die eigentlich keltischen Siedlungsbereiche weit hinausreichte, Folge sicherlich auch der Adaption des Grannos durch die Römer und seiner partiellen Gleichsetzung mit dem Gott Apollon. Ähnlich wie Aquae findet sich der Bezug auf Grannos noch in einigen Ortsnamen, etwa Grand an der ehemaligen Römerstraße Lyon-Trier im heutigen französischen Département Vosges.

Im Zuge der Christianisierung ging die Erinnerung an den keltischen Heilgott allerdings zunehmend verloren, so dass sich eine andere, volksetymologische Erklärung des Städtenamens etablierte.

Alternativtext

Albert Baur: "Granus Serenus, römischer Legat für belgisch Gallien, findet auf einem Aufklärungszuge die Aachener warmen Quellen", Aachen, Rathaus, Treppenhaus zum Krönungssaal

Eine mittelalterliche lokale Sage schreibt die Entdeckung der heißen Thermalquellen dem römischen Legaten (Feldherrn) Granus Serenus zu, einem angeblichen Bruder des Kaisers Nero (54-68 n. Chr.). Von dieser Sage trifft so gut wie nichts zu: Es gibt keinerlei Belege für einen Bruder des Kaisers mit diesem Namen, und ein römischer Legat mit dem Namen Granius Serenus, der später, zur Zeit Hadrians (117-138), lebte, war niemals in Gallien oder Niedergermanien stationiert, ebenso wenig wie Beziehungen Neros selbst zu diesen Provinzen belegt sind. Der Ursprung der Sage dürfte in dem gefälschten Dekret Karls des Großen über die Gründung und Widmung der Pfalzkapelle (heute Domkirche) an die Heilige Maria zu suchen sein, welches sich in dem Privileg Friedrich Barbarossas betreffend die Rechte der Stadt findet (1166). Karl erzählt darin angeblich, dass er zufällig auf der Jagd die warmen Quellen im Walde entdeckt habe und daneben die Trümmer eines Palastes des Granus, eines römischen Fürsten und Bruders des Nero. Die Ersetzung des heidnischen Heilgottes durch einen römischen Feldherrn sowie die Verbindung zu dem bedeutendsten „Aachener“ der Geschichte und zu der wichtigen Urkunde Barbarossas über die Privilegien der Stadt dürften der Popularität dieser Sage im späteren Mittelalter großen Vorschub geleistet haben; und von der anhaltenden Attraktivität der Amalgamierung von christlichem Mittelalter und national usurpierter angeblicher römisch-antiker Größe zeugt das künstlerisch unbedeutende, aber effektvolle Monumentalgemälde Albert Baurs (1835-1906) im Treppenhaus des Aachener Rathauses.

Ihr steht hier vor dem Granusturm, dem östlichen der beiden Rathaustürme. Er ist, wie das gesamte Gebäude, die ehemalige Palastaula, karolingischen Ursprungs und mit seinen vier noch aus dieser Zeit datierenden Geschossen, die bis in 20 m Höhe reichen (etwa 1330 um 14 m erhöht, Gesamthöhe heute einschließlich Turmhelm ca. 59 m), der bedeutendste noch aufrecht stehende karolingische Profanbau überhaupt, zudem das älteste (ca. 770 n. Chr.) erhaltene Gebäude der Stadt, älter als Dom (Marienkirche) und die anderen, später nach Zerstörungen wieder aufgebauten Teile des Rathauses. Sein Name geht auf eben jenen sagenhaften Stadtgründer zurück, den es nie gegeben hat, da man im Mittelalter den Turm für noch älter hielt, als er tatsächlich ist, und in ihm die Wohnung des angeblichen römischen Kommandanten erkennen wollte. Wenn damit zwar feststeht, wozu der Turm nicht diente, ist andererseits seine tatsächliche Funktion bis heute ungeklärt.

Wie Ihr seht: Gute Teile der Historie, auf die diese Stadt so stolz ist, erweisen sich als Konstruktion. Selbst die Ursprünge des Stadtnamens, der in einigen modernen Fremdsprachen der historischen lateinischen und nicht der heutigen deutschen Form nachgebildet ist (Italienisch: Aquisgrana; Spanisch:  Aquisgrán; Polnisch: Akwizgran), liegen im Dunkeln. Und doch erfahren wir eine Menge Interessantes, nicht nur über die Fakten*, sondern ebenso sehr über die Menschen, die sich die Vergangenheit auf ihre Weise zu erschließen versucht haben. Se non è vero, è ben trovato - ist es nicht wahr, so immerhin gut erfunden.

Weshalb wir an dem, den es nicht gegeben hat, trotz allem festhalten wollen. Als Cicerone durch Aachen möchte er Euch in Zukunft ein paar Geschichten erzählen, die eine oder andere Rätselaufgabe stellen oder zu einem Spaziergang mit mehreren Stationen (vulgo: Multi) einladen.

Viel Spaß!

 

*Wer an weiteren interessiert ist, dem empfehlen wir:

- Zum Granusturm:

  • Das Chronoskop Granusturm in unmittelbarer Nähe, Hühnermarkt

- Zur Namensetymologie:

- Zur Granussage:

 

Zum Cache:

Geht (ein paar Schritte), schaut in die Tiefe der Zeiten und peilt von dort aus 331 m auf 110°.

Vom Zielort der Peilung aus habt Ihr einen schönen (und hoffentlich ein wenig überraschenden) Blick auf die Türme der Innenstadt, also auch auf den Granusturm.

Dort findet Ihr auch ein großes blaues Schild, auf dem insgesamt sechs Wörter stehen, deren Buchstabenwerte Euch den (nicht mehr weiten) Weg zum Final weisen, das bei N 50° 4A.BCD / E 006° 0E.FGH liegt.

Es gilt:

A = Wert des vierten Buchstabens des fünften Wortes (5/4)

B = 3/6 - 5/2

C = 2/5

D = 4/2 - 4/7

E = 6/5

F = 6/9 - 6/12

G = 5/5

H = 1/5

To the cache:

Walk some steps, have a look into the depths of time and therefrom locate 331 m at 110°.

From over there, enjoy the (hopefully a bit surprising) view across the towers of the city amongst which you will recognize the Granus Tower.

There you will also find a large blue sign with six words upon it; the letter values of these words will show you the remaining short way to the final, which is situated at N 50° 4A.BCD / E 006° 0E.FGH.

Use the following key:

A = Value of the fourth letter of the fifth word (5/4)

B = 3/6 - 5/2

C = 2/5

D = 4/2 - 4/7

E = 6/5

F = 6/9 - 6/12

G = 5/5

H = 1/5


Ab Februar 2018 neu als Service des Hauses:


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Additional Hints (Decrypt)

Nhftnat Crvyhat: "fpunhg va qvr (Gvrsr qre) Mrvg(ra)" - tevrpuvfpurf Serzqjbeg. Fgnegvat-cbvag ornevat: "ybbx vagb (gur qrcguf bs) gvzr" - fnl vg va napvrag Terrx.

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)