Skip to content

Die Brücke des Theseus Traditional Cache

Hidden : 6/3/2015
Difficulty:
1 out of 5
Terrain:
4.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:


Schon lange reizte mich diese Brücke als Cacheobjekt. Anfangs war es nur ein loser Stein im maroden Pfeiler, später sollte es ein raffinierter Klettercache frei über dem Wasser werden, doch dann war die ganze Brücke auf einmal weg!

 

Nun ist wie wieder da - doch bei einer erneuten Besichtigung stellte ich zu meiner Überraschung fest, dass sich jetzt ein Geländer am Geländer befand und auch der Unterbau sehr merkwürdig aussah. Verdutzt begann ich zu recherchieren und erfuhr, dass "meine" Brücke wohl die vermutlich einzige erhaltene gusseiserne Eisenbahnbrücke Deutschlands ist und als Teil des Radwanderweges saniert werden musste. Dabei wurde der Kompromiss eingegangen, Teile der historischen alten Brücke an der neuen Konstruktion zu befestigen, die Neue praktisch mit "meiner" Alten zu verkleiden.

 

Schaut es euch einmal an, es sieht wirklich sehr neckisch aus und ist nun wohl tatsächlich einzigartig. Wer etwas mehr über diese Brücke erfahren möchte, kann unten weiterlesen, wem diese Info bis hier ausreicht, der eile nach dem nächsten Absatz zum Cache.

 

Verständlicher Weise möchte ich hier niemanden mehr mit Spanngurten und Kletterseilen herrufen, daher ist es jetzt "nur" eine T4,5 geworden. Beachtet aber, dass ihr trotzdem ohne Striptease-ECGA definitiv nichts erreichen könnt (Räuberleitern, Zirkuspyramiden oder Kunstfahrradnummern werden scheitern).

 

Viel Spaß beim Suchen oder/und Weiterlesen

 

 

Euer Kptn

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei Wolken, einem Ortsteil von Bützow, befindet sich eine der ältesten heute noch erhaltenen Eisenbrücken aus der Anfangszeit der Eisenbahn in Deutschland. Die 1850 aus Guss- und Schweißeisen gefertigte Brücke über das Flüsschen Nebel hat zwar bereits im Jahr 1882 den Eisenbahnverkehr verloren, blieb aber bis in unsere Tage erhalten und war seit ihrer Erbauung vor über 160 Jahren nur unwesentlich verändert worden. Dies ist dem Umstand zu verdanken, dass auf dieser Brücke seit rund 130 Jahren keine Schienen mehr liegen und dass diese danach nur von Fußgängern, Radfahrern und landwirtschaftlichen Fahrzeugen passiert wurde. Die Wolkener Brücke - gebaut aus Gusseisen in Kombination mit Schweißeisenist mit ihren rund 160 Jahren vermutlich eine der ältesten erhaltenen Eisenbahnbrücken dieser Größe in Deutschland. Für Eisenbahnfreunde und Historiker stellt dieses Technikfossil eine ganz besondere Delikatesse dar, handelt es sich doch um eine Brücke, bei der Gusseisen noch für tragende Elemente Verwendung fand. (Sicht aus 2009)

 

Historie Am 13. Mai 1850 wurden die Strecken von Kleinen nach Rostock und zwischen Bützow und Güstrow von der Mecklenburgischen Eisenbahngesellschaft dem Verkehr übergeben. Es wurde in Bützow eine Streckenführung von Güstrow in Richtung Rostock durchgesetzt, da man der Meinung war, dass eine wirtschaftliche Anbindung Güstrows an Rostock wichtiger sei als in Richtung Schwerin / Lübeck, was sich später jedoch als Fehleinschätzung erwies. Die Züge aus Richtung Kleinen nach Güstrow und umgekehrt mussten deshalb in Bützow "Kopf machen", aus Rostock dagegen konnte man direkt über Bützow nach Güstrow fahren. Mit der Inbetriebnahme der kürzeren Strecke Schwaan - Güstrow über Mistorf am 1. Oktober 1887 fiel für die Reisenden von Rostock und Schwaan der rund zehn Kilometer lange Umweg über Bützow weg.

 

Mit der Weiterführung der Strecke GüstrowNeubrandenburg nach Strasburg, der Grenzstation zu Preußen (Inbetriebnahme am 1. Januar 1867) sowie der Strecke LübeckKleinen (Inbetriebnahme am 1. Juli 1870) war eine durchgehende Eisenbahnverbindung von Stettin nach Lübeck geschaffen worden. Um diese Strecke durchgehend befahren zu können, ohne in Bützow Kopf machen zu müssen, war der Bau einer neuen Einfahrt in den Bahnhof Bützow und damit eine Neutrassierung eines Teiles der Strecke Bützow - Güstrow erforderlich.

 

Um 1880 wurden deshalb größere Umbauten auf dem Bahnhof Bützow vorgenommen. Unter anderem wurde 1879 ein neues Empfangsgebäude errichtet. Baubeginn für die neue Trasse war im Sommer 1881. Zwölf Jahre nach der Inbetriebnahme der durchgehenden Verbindung StettinLübeck war es soweit. Eine erste Befahrung fand am 4. April 1882 statt. Die neue Strecke nach Güstrow benutzt nun - wie auch die Linie von Bützow nach Rostock - die Brücken über die Nebel an der nördlichen Ausfahrt des Bahnhofs Bützow (und das bedeutete nach nur 32 Jahren das Aus für "meine" Nebelbrücke im Südosten).

 

Technik Ein unterspannter Längsträger und zwei seitliche Hauptträger aus Schweißeisen in Verbindung mit gusseisernen Querträgern geben der Brücke Stabilität. Damit handelt es sich um eine Gitterfachwerk-Balkenbrücke, eine echte Rarität ... die eine neue Entwicklung im Brückenbau eingeleitete. Ein weiteres Beispiel ist die ebenfalls 1850 in Betrieb genommene Brücke über die Weichsel bei Dirschau.

 

Die Konstruktion der Wolkener Brücke fällt in eine Zeit des Übergangs von Gusseisen zu Schweißeisen. Man hatte sich noch nicht völlig von der Verwendung von Gusseisen lösen können. Die Brücke entstand deshalb in einer Mischbauweise aus Gussform- und Schweißeisenteilen. Die sieben relativ großen Querträger je Brückenteil wurden in einem Stück aus Gusseisen gefertigt, während alle anderen Teile aus Schweißeisen bestehen. Baubeginn war der 5. Juni 1847. Die Brücke besteht aus zwei Hauptfeldern, die auf zwei Widerlagern und einem Flusspfeiler aufliegen. Die Fundamente sind aus Fels, die Aufbauten darüber wurden in Ziegelbauweise errichtet und verputzt. Der Brückenbelag ist auf acht Längsbrückenbalken aufgebracht, die im Laufe der Zeit sicher mehrmals ausgetauscht worden sind.

 

Die Brücke wurde "auf trockenem Land" gebaut, nach Fertigstellung wurde ein neues Flussbett ausgehoben und der Strom umgeleitet. Das danach notdürftig verfüllte alte Flussbett ist noch heute gut in der Landschaft zu erkennen.

 

Sanierung Fast 10 Jahre sind vom Beginn der Planung bis zur feierlichen Wiedereröffnung im November 2014 verstrichen, mit rund 1,6 Millionen Euro waren die Arbeiten an dem historischen Bauwerk etwa 200.000 € teurer als geplant. Als Grund wurden immer wieder neu auftretende Schwierigkeiten - so u.a. ein  mächtiges Natursteinfundament genannt (ach hätten die Verantwortlichen doch den vorangegangenen Absatz genauer gelesen).

 

Auch zeigte sich erst im Verlauf der Arbeiten, dass eine komplette Rekonstruktion nicht möglich sei. So mussten sich alle Beteiligten - auch die Denkmalschützer - auf einen Kompromiss einlassen, indem eine neue Brücke gebaut und nur Teile der 160 Jahre alten Konstruktion an jener befestigt wurden.

 

Das neue Verkehrsobjekt darf laut Beschilderung aber weiterhin nur von Fußgängern, Radfahrern und landwirtschaftlichen Fahrzeugen passiert werden, eine Tatsache, an die sich aber nach eigenen Beobachtungen (außer natürlich wir Geocacher!) kaum jemand hält.

 

Gewissensfrage Die Beantwortung der Frage, ob denn diese Nebelbrücke nun immer noch die älteste erhaltene gusseiserne Eisenbahnbrücke Deutschlands ist, gleicht der philosophischen Betrachtung des Problems "Schiff des Theseus". Wie denkt ihr darüber? Ist sie es noch oder ist sie es nicht mehr?

 

Über eine kurze Mitteilung eurer Meinung hierzu im Log würde ich mich sehr freuen.

 

Quellen:

http://www.skysegel.de/Bauing-Dateien/2009_Nebelbruecke_Buetzow/Nebelbruecke_Buetzow.html

http://www.svz.de/lokales/buetzower-zeitung/alte-neue-bruecke-fliegt-ein-id7401271.html

http://www.svz.de/lokales/buetzower-zeitung/eine-bruecke-drei-buergermeister-id8127156.html

Additional Hints (Decrypt)

avpug erpugf, avpug yvaxf, nore 3,80 z avpug iretrffra

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)