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Moselbahn - Zwischen Schweich und Longuich Traditional Cache

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Die Geocräsher: Weg

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Hidden : 6/2/2015
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:


Teil 4 einer in loser Folge erscheinenden Serie über die ehemalige Moselbahn, das "Saufbähnchen".






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Geschichte

Als Moselbahn (auch Moseltalbahn) war eine rechts der Mosel gelegene, 102 km lange Kleinbahnstrecke von Bullay nach Trier. Da die Moseltalbahn durch viele bekannte Weinbauorte an der Mosel verlief. wurde sie im Volksmund auch als „Saufbähnchen“ bezeichnet. Zusätzlich wurde bei einigen Fahrten regelmäßig Wein der Orte ausgeschenkt, durch welche die Bahn gerade fuhr. Durch die Streckenführung der Moselstrecke, welche ab Bully nicht mehr durch das Moseltal führt, waren die Winzerorte in diesem Abschnitt vom Bahnverkehr abgeschnitten. Daher wurde am 12. April 1899 die Moselbahn AG gegründet, welche in der Folge die Bahnstrecke errichtete und bis zu ihrer Schließung privat betrieb. Ab 1900 wurde die Bahn schließlich gebaut, entgegen erster Planungen als Normalspurbahn. Mit der Eröffnung des letzen Teilstücks bis Bullay wurde die Bahn am 12.08.1905 fertig gestellt . Nur dort und in Trier-Ruwer bestanden Gleisverbindungen zur Staatsbahn (heute Deutsche Bahn).







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Betrieb

Das Saufbähnchen verfügte über 38 Stationen mit zahlreichen Bahnhofsgebäuden unterschiedlicher Größe und Ausstattung, auch in Orten, die von der Staatsbahn berührt wurden. Daher tragen einige Staatsbahnhöfe an der Moselstrecke heute noch den zur Unterscheidung von der Kleinbahn eingeführten Namenszusatz „Reichsbahn“ bzw. „DB“ für „Deutsche (Bundes-)Bahn“, z.B. „Schweich (DB)“. Durch die Kurvenreiche Streckenführung war die Moselbahn immer ein sehr langsames Verkehrsmittel. 1905 dauerte die Fahrt vier Stunden, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von nur 25 km/h. Selbst die seit den fünfziger Jahren überwiegend eingesetzten Dieseltriebwagen waren im Schnitt nur 40 Stundenkilometer schnell. Eine Attraktion war der gläserne Zug, in dem die Passagiere einen besonderen Ausblick ins Moseltal genießen konnten. Beim Gütertransport spielte naturgemäß der Wein eine besondere Rolle: An vielen Bahnhöfen gab es einen Kran zum Verladen der Fässer. Das letzte Stück der Moseltalbahntrasse in Trier führte als eine Art Straßenbahn über die Kürenzer Straße zum Hauptbahnhof. In Trier-Nord gab es damals noch einen Bahnhof.


Stilllegung

Nach der Währungsreform kam es durch gestiegene Kosten bei gleichzeitig sehr niedrigen Fahrpreise zu ersten finanziellen Problemen. Daher begann die Moselbahn AG, mittlerweile zu fast 100 Prozent übernommen vom neugegründeten Land Rheinland-Pfalz, die Strecke von 1961 und 1968 gegen erheblichen Widerstand der Bevölkerung schrittweise stillzulegen. Zum 30. September 1961 wurde der Personenverkehrs auf dem Abschnitt von Bullay bis Traben-Trarbach eingestellt, zum 31. Dezember 1962 folgt die Strecke bis Niederemmel-Piesport. Am 22. Mai 1966 endete der Gesamtverkehr zwischen Niederemmel-Piesport und Neumagen-Dhron. Die Züge der verbliebenen Strecke von Leiwen nach Trier wurden nun direkt in den Hauptbahnhof geleitet. Am 1. Februar 1968 war dann alles vorbei, der gesamte Verkehr ruhte nun auch hier. Lediglich zwischen Ruwer West und Trier fuhren noch einige Jahre Güterzüge. Die Gleise der Moselbahn entlang Metternichstraße in Trier-Nord dienten mit ihren zahlreichen Abzweigungen bis in die 1990er Jahre als Industriegleise mit direkter Verbindung zur Moselstrecke und der Ruwertalbahn (Hochwaldbahn).


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Heutiger Zustand

Die Stilllegung der Bahn ermöglichte in manchen Gemeinden einen besseren Zugang zur Mosel und die Anlage oder Verbreiterung von Uferstraßen (z.B. in Bernkastel-Kues). Andererseits jedoch verlor das Moseltal mit dem Saufbähnchen eine bundesweit bekannte Touristenattraktion.
Parallel mit der schrittweisen Stilllegung der Strecke wurden auch die Gleise abgebaut, sodass heute von der Strecke selbst fast nichts mehr erhalten ist. Kurioserweise transportierte die Moselbahn ihre Gleise selbst ab (sie wurden später in NRW wiederverwendet). Die Trasse ist bis heute zu einem großen Teil in einen Radweg umgewandelt worden. Lediglich die bis in die 1990er Jahre genutzten Gleise entlang der Metternich-Straße, Am Grüneberg und der Ruwerer Straße in Trier verbliebenen auf 4,6 km Länge bis heute. In Bullay ist ebenfalls ein altes Gleisstück von zirka zehn Metern übrig geblieben. Leider fiel auch ein Großteil der Bahnhofsgebäude in den 70er und 80er Jahren dem Abrissbagger zum Opfer. Nur einige der schönsten Bahnhöfe sind bis heute erhalten, zum Beispiel in Bernkastel-Kues, Trier-Ruwer oder Köwerich (Bahnhof Klüsserath-Köwerich). Bis heute existiert vielerorts noch eine Bahnhofstraße, obwohl es weit und breit keinen Bahnhof mehr gibt, und es ist anzunehmen, dass deren Geschichte irgendwann in Vergessenheit geraten wird. Unter dem Aspahlt der Kürenzer Straße nahe des Trierer Hauptbahnhof befindet sich noch das alte Gleis zum Personenbahnhof Moselbahn, das teilweise zugeteert wurde und noch im Pflaster liegt.


Die Moselbahn zwischen Schweich und Longuich

Zwischen Schweich und Longuich entfernte sich der Verlauf der Moselbahn, vom direkt an der Mosel gelegenen Bahnhof Schweich-Süd (ehemals Schweich-Fähre), ein wenig vom Fluss und durchquerte den kleinen Ort Kirsch. Die Trasse verlief dort, wo sich heute die "Moselbahnstraße" befindet. In der Verlängerung folgte die Bahnlinie der heutigen "Maiwiese" und machte an der Kreuzung "Cerisiersstraße/Maximinstraße" einen Knick nach Süden in Richtung der Longuicher "Weinstraße". Deren Verlauf in östlicher Richtung folgend befindet sich der ehemalige Bahnhof Longuich, der heute noch an der Kreuzung Weinstraße/Bahnhofsstraße zu finden ist. Das Örtchen Kirsch sollte neben dem Ort Kenn zu einem der traurigsten Orte in der Geschichte der Moselbahn werden.

Das Allerheilgen-Unglück, nachgestellt am 25.02.1952


Das Allerheiligen-Unglück

Das Jahr 1951 war ein unglückliches Jahr für die Moselbahn. Es begann am 10. Juni mit dem Eisenbahnunfall von Kenn, der Kollision einer 1-B-Lok mit einem Bus des Männdergesangsvereins "Cäcilia" aus Zewen, welche 15 Tote und 17 Schwerverletzte forderte. Im August entgleiste dann dann eine Lok nahe des Bahnhofs Trarbach, welche anschließend ausgeschlachtet werden musste. Bei einem Zwischenfall am 26.10. brannte zwischen Kesten und Wintrich ein VT-1 Triebwagen völlig aus. Glück im Unglück, niemand kam dabei zu Schaden. Aber nicht einmal eine Woche später, am 1. November 1951, dem Allerheilgen-Tag, kollidierte zwischen Schweich und Longuich, im Bereich des Örtchens Kirsch, ein von einer Mallet-Lok gezogenen Güterzug mit einem überfüllten VT-2 Triebwagen. Das Unglück kostete 4 Menschen das Leben, weitere 96 wurden Verletzt. Es stellte sich heraus, das sowohl der Güterzug als auf der Personentriebwagen eine Freigabe für die eingleisige Strecke erhalten hatten.Am 25. Februar 1952 wurde das Unglück an gleicher Stelle nachgestellt, vermutlich zur Klärung offener Fragen zum Unfallhergang (siehe Foto).


Und in die Nähe der Unglücksortes führt euch Teil 4 der Moselbahn-Serie!

Bei Bauarbeiten im Bereich der Straßenkreuzung "Cerisiersstraße/Maximinstraße in Longuich fanden Bauarbeiter Anfang des Jahres Gleise der alten Moselbahntrasse! Die Schienen konnten der Hersteller-Firma Neunkircher Eisenwerk AG Gebr. Stumm aus dem Saarland zugeordnet werden

Hierbei dürfte es sich um die letzten Reste der Moselbahn zwischen Schweich und Longuich handeln. Der Schienenstrang wurde von der Gemeinde Longuich restauriert und zusammen mit einer Erinnerungstafel in der Nähe des ursprünglichen Standortes wieder aufgestellt. Dort findet ihr eine kleine Box mit Platz für kleine Coins oder Trackables. Die Box wird bei nächster Gelegenheit noch etwas verbessert.



Viel Spaß beim Suchen und Finden wünschen euch

Die Geocräsher



Bilder

Bild 1: Titelbild eines Reiseführers aus den 1920er Jahren
(http://www.mosel-reisefuehrer.de/Moseltalbahn/Moseltalbahn01.html)
Bild 2: Im Sommer 1966 verlässt ein Zug der Moseltalbahn mit einem VT 66-Triebwagen den Bahnhof Trittenheim Richtung Trier
(http://www.niess.info/2009/09_htm/20090630_moselbahn.htm)
Bild 3: Das Bahnhofsschild Trier Hbf in der Personenzugunterführung der Hochwaldbahn
© Bernhard Reifenberg (http://www.hochwaldbahn.info/hochwaldbahn_info/stationen/trier1.html)
Bild 4: Das nachgestellte Allerheiligen-Unglück, 25.02.1952
© GILLES, Karl-Josef: Die Moseltalbahn - Das Saufbähnchen. Sutton-Verlag. Erfurt 2009. ISBN 978-3-86680-467-8, Seite 84

Quellen

- http://www.puenderich.de/puenderich/dorfchronik-und-geschichte/moseltalbahn/
- http://www.alt-bernkastel.de/moseltalbahn.html
- http://www.hochwaldbahn.info/hochwaldbahn_info/stationen/trier1.html
- http://www.niess.info/2009/09_htm/20090630_moselbahn.htm
- http://vzb.baw.de/bildarchiv/cdm/landingpage/collection/wsv
- http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/trierland/aktuell/Heute-in-der-Zeitung-fuer-Trier-Land-Reminiszenz-an-die-Moselbahn;art8128,4198543
- GILLES, Karl-Josef: Die Moseltalbahn - Das Saufbähnchen. Sutton-Verlag. Erfurt 2009. ISBN 978-3-86680-467-8

Additional Hints (Decrypt)

Qerugnsry, Fpuvrarafrvgr, nz Csbfgra, hagre Fgrvara

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)