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Barbara Schweizer Traditional Cache

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captain.evil: Hier ist leider eine Wartung nötig. Im Lauf der Woche geht's weiter.

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Hidden : 8/6/2015
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:


"Ich habe am Bösen immer eine Freude gehabt"

Am 30. Juli 1862 wurde Barbara Schweizer an dieser Stelle mit dem Fallbeil hingerichtet. Nach dreitägiger Verhandlung befand das Schwurgericht Ellwangen die 25-jährige des Mordes für schuldig und verhängte die Höchststrafe. Der König machte von seinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch.

Die Delinquentin wuchs in schwierigen Verhältnissen auf: Ihre Mutter starb, als sie zwei Jahre alt war und der Vater hatte kein Interesse an dem Kind. Barbara kam nach Ulm zu einer Pflegefamilie, von wo sie mit neun Jahren weglief. Sie schlug sich mit betteln und stehlen durch und ließ sich mit Männern ein. Die sittliche und emotionale Verwahrlosung des Mädchens führte in einen Teufelskreis aus obrigkeitlichen Sanktionen und Rebellion. Heutzutage wäre Barbara Schweizer ein Fall für die Jugendpsychiatrie, doch die gab es damals noch nicht. Man griff zu anderen Mitteln.

Alleine zwischen 1852 und 1858 saß sie zehnmal im Gefängnis. In der Haftanstalt Gotteszell bei Gmünd wollte man der aufsässigen Gefangenen mit Dunkelarrest und Einzelhaft beikommen und bewirkte damit nur das Gegenteil: Wie eine Furie ging Barbara Schweizer auf eine Aufseherin los und tötete sie mit unzähligen Messerstichen. Es kommt zum Mordprozess: "Ich habe am Bösen immer eine Freude gehabt", wird die Angeklagte im Protokoll zitiert. Sie habe gewusst, was sie tue und wolle lieber sterben, als noch länger eingesperrt zu sein.

Die Todesstrafe wurde Mitte des 19. Jahrhunders bereits als rückständig wahrgenommen, sodass tatsächlich vollstreckte Todesurteile um 1860 schon die Ausnahme waren. Im "Allgemeinen Amts- und Intelligenz-Blatt für den Jaxtkreis" vom 2. August 1862 findet sich folgender Bericht (gekürzt):

Der Gerichtsvorstand ergriff einen schwarzen Stab, zerbrach ihn und warf ihn vor die Füße der Verurtheilten mit den Worten: „Euer Leben ist verwirkt, Gott sey Eurer Seele gnädig.“ Nun wandte er sich zu dem Nachrichter [=Scharfrichter] und sprach: „Nachrichter, ich übergebe Euch die Barbara Schweizer mit dem Befehl, sie dem ausgesprochenen Urtheile gemäß zu richten vom Leben zum Tode.“ Nachdem hierauf Caplan Bihlmeier mit der Verurtheilten noch ein kurzes Gebet verrichtet, ging die Verurtheilte unter Begleitung des Geistlichen selbst zum Schafott hin, wurde hier von den Gehilfen des Nachrichters übernommen und sofort ohne Aufenthalt durch Letzteren die Enthauptung vollzogen. Die Verurtheilte vernahm die Rede und das Urtheil sitzend unter Weinen und Beten und benahm sich sonst ruhig. Der Act bis zu ihrer Hinrichtung dauerte zwölf Minuten.

Direkt an den Ort des Geschehens grenzten die Räume des Königlichen Gymnasiums. Die Schüler bekamen von dem blutigen Vorgang nichts mit, denn die Lehrer hatten sie am Tag der Hinrichtung zuerst zum Frühgottesdienst begleitet und anschließend mit ihnen eine ausgedehnte Wanderung unternommen. Der Rektor beschwerte sich bei der Regierung über die gedankenlose Wahl des Exekutionsorts, wobei ein beigefügter Situationsplan verdeutlichte, in welch unmittelbarer Nähe zu den Klassenräumen das Schafott stand. Dadurch ist uns heute die exakte Position der Guillotine bekannt - sie stand genau über dem Cache-Versteck. Es sollte die erste und einzige Hinrichtung an diesem Ort bleiben.

Quelle: Staatsarchiv Ludwigsburg StAL E 342 Bü 17

Additional Hints (Decrypt)

Hagre qrz unegra "J"

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)