Nachfolgend findet Ihr einige Informationen über die Geschichte des Geländes und des Gasbehälters im Speziellen, die uns freundlicherweise von der Sternwarte Solingen zur Verfügung gestellt wurden.
Die Geschichte des Gasbehälters
Der Kugelgasbehälter an der Tunnelstraße ist seit vielen Jahrzehnten eine gut sichtbare und weithin bekannte Landmarke in Solingen-Ohligs. Der Gasbehälter wurde von der Stadtwerke Solingen GmbH im Jahre 1957 errichtet, seine Geschichte beginnt aber bereits Ende des 19. Jahrhunderts und wird nachfolgend beschrieben.
![1891 Gaswerk Ohligs](https://imgproxy.geocaching.com/15d1bd4bd0803f34d456bd490c5f72bf0f1dd300?url=http%3A%2F%2Fgalileum-solingen.de%2Fwp-content%2Fuploads%2F2014%2F02%2F1891-Gaswerk-Ohligs02-300x203.jpg)
Gaswerk Ohligs 1897 – Quelle Stadtarchiv Solingen
1891/92
Errichtung eines Gaswerkes mit zwei Gasbehältern am heutigen Standort der Gaskugel an der Tunnelstraße. Im Laufe der Jahre wurde dieses Gaswerk aufgrund des steigenden Gasverbrauchs mehrfach vergrößert.
Die Herstellung von Gas im Solinger Gaswerk erfolgte durch Destillation von Kohle in einem Retortenofen. Nebenprodukte wie Teer und Ammoniak wurden dem Gas entzogen und das so gereinigte Gas in einem Behälter gespeichert.
1907
Neubau eines dritten Gasbehälters
1925
Der damalige Gasbehälter wurde erstmals mit Ferngas befüllt.
1930
Die städtische Eigengaserzeugung auf Solinger Gebiet endet und Ohligs wurde an die Ferngasversorgung der Ruhrgas AG angeschlossen. Dazu wurde die Gasanlage stillgelegt und die oberirdischen Anlagenteile des Gaswerks wie Kohle- und Kokslager abgerissen. Die Stadtwerke Solingen verpflichteten sich vertraglich 60% des maximalen Tagesverbrauches zu speichern. Dies geschah zunächst in Gasbehältern an verschiedenen Standorten in Solingen. 1935 gab es daher neun sogenannte Gasometer. Außerdem wurden Reglerstationen im Stadtgebiet aufgebaut, die der Verbesserung des Gasdrucks im Versorgungsgebiet dienten.
In den 1950er-Jahren war Gas die meistgenutzte Energiequelle. Diese Entwicklung machte die Verlegung von Leitungen größerer Dimensionen notwendig.
![Gaskugel 1957](https://imgproxy.geocaching.com/9e156c7242736cd940a63a4685a2281cf9d525a3?url=http%3A%2F%2Fgalileum-solingen.de%2Fwp-content%2Fuploads%2F2014%2F02%2F1957-160909_0016_Stadtwerke-Solingen-300x199.jpg)
Gaskugel 1957 – Quelle Stadtarchiv Solingen
Frühjahr 1957
Bau der heutigen Gaskugel an der Tunnelstraße zur Bevorratung von Gas mit einem Fassungsvermögen von 64.000 Kubikmetern und einem Durchmesser von 26 Metern. Es bestand eine vertragliche Verpflichtung gegenüber der Ruhrgas AG entsprechende Speichermöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.
2009
Der Gasbehälter wurde stillgelegt, denn die Gasbeschaffung erfolgt heute über den Großhandel und eine Zwischenspeicherung ist nicht mehr erforderlich. Damit war eigentlich das Schicksal des Gasbehälters besiegelt, denn er sollte demontiert werden. Genau passend kam aber der Gedanke auf, dass eine Kugel doch ideal für ein Planetarium wäre – denn für das Projekt „Galileum Solingen“ war ein erster geplanter Standort gerade unmöglich geworden und neue Ideen waren gefragt!
![Kugelgasbehälter der Stadtwerke Solingen im Stadtteil Ohligs - mit Beschriftung](https://imgproxy.geocaching.com/2c3a51e3b98551f648689fe4821c47e5c4e2964c?url=http%3A%2F%2Fgalileum-solingen.de%2Fwp-content%2Fuploads%2F2014%2F01%2FKugelgasbehaelter_der_Stadtwerke_Solingen-300x199.jpg)
Kugelgasbehälter der Stadtwerke Solingen im Stadtteil Ohligs – mit Beschriftung
© Norman Schwarz
Heute
Seit Ende 2014 gehören das Gelände an der Tunnelstraße und der Gasbehälter der Sternwarte Solingen und nur ein benachbartes, kleines Grundstück wird von den Stadtwerken noch als Gasübergabe- und Regler-Station genutzt. In der Gaskugel wird zukünftig das Galileum Solingen entstehen.
Damit gilt nun im wahrsten Sinne des Wortes:
Der Himmel ist eine Kugel.