Die Kirche zum Heiligen Blut in Voitsberg wurde angeblich 1293 erbaut, um 1500 sowie im 17. und 18. Jahrhundert erneuert bzw. erweitert. Untersuchungen aus Anlass der Renovierung in den Jahren 1994 und 1995 brachten die Überreste eines Vorgängerbauwerkes zu Tage.
Im Zuge einer früheren Renovierung ist die originale Marmorierung durch eine dunklere partiell übermalt worden. Unter dieser Übermalung liegen Reste einer weiteren Übermalung. Die originale Marmorierung wurde in Kaseintempera auf einer Grundierung ausgeführt. Das gesamte Kircheninventar wies vor der Restaurierung einen starken Holzschädlingsbefall auf. Daher fiel die Sanierungsentscheidung auf eine Begasung des gesamten Kirchenraumes. Die Festigung der mürben Holzteile erfolgte unabhängig von der Begasung.
Die statische Festigkeit der Holzkonstruktion des Hochaltars sowie der Kanzel war ebenfalls stark herabgesetzt. Das Retabel wurde beiderseitig unterstützt. Auch der Kanzelkorb hatte sich im Laufe der Zeit gesenkt. Die Teile der Holzpfosten, die in die Mauer eingemauert waren, waren völlig durchgemorscht, sie wurden gegen neue ausgetauscht. Die Kanzelstiege war zu kurz und schief montiert, sie wurde verlängert.
Die Vergoldungen der Kanzel und des Hochaltars waren in einem sehr schlechten Zustand. Zahlreiche Ausbruchstellen und Risse prägten das Erscheinungsbild. Bei der Restaurierung wurden die originalen Vergoldungen erhalten und lediglich Fehlstellen ausgebessert und dem Altbestand angepasst.
Die polychrome Fassung der Figuren und Polierweißfassung des Tabernakels war sehr stark verschmutzt und wies zahlreiche Beschädigungen auf. Die Fassung der Figuren wurde trocken gereinigt (da sehr wasserempfindlich), gekittet und retuschiert. Fehlende Finger, Zehen etc. wurden nachgeschnitzt, grundiert und retuschiert. Die Fassung des Tabernakels war in einem zu schlechten Zustand, alsdass sie erhalten werden konnte. Daher wurde eine neue Polierweißfassung hergestellt.
