Ambarabà ciccì coccò
tre civette sul comò
che facevano l'amore
con la figlia del dottore.
Ma la mamma le chiamò ...
ambarabà ciccì coccò
deutsch etwa:
Ambaraba Zi Zi Koko
Drei Käuzchen auf dem Vertiko,
Die legten sich aufs Ohr
Mit der Tochter vom Doktor.
Doch da schrie die Mutter so:
Ambaraba Zi Zi Koko
A) Wann ist der Sechszeiler entstanden?
Die Kommode hat ihren Auftritt in der Praxis und Philosophie des Ameublements zeitgleich mit dem Niedergang einer Großgrundbesitzerökonomie und dem Aufstieg einer Klasse von bäuerlichen Kleineigentümern […]. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts kommt schließlich in den Ardennen der Brauch auf, Liebe eher auf der Kommode als auf dem Strohsack zu machen, nicht zuletzt deshalb, weil es auf der Kommode meist einen Spiegel gibt.
Edgar Ellen Poe 0
Le Goff 2
Theodor Fontane 4
Michel Foucault 6
B) Worum handelt das Gedicht?
Durch Identifizierung von vier Aktanten in dem Gedicht auf der fundamentalen Ebene und deren Aktorialisierung unter den Anthroponymen Käuzchen, Tochter, Kommode und Mama können zwei narrative Programme nachgewiesen werden.
F [S1 → (S1 ∩ Oⱱ)°]
Die Käuzchen verbinden sich mit dem Wertobjekt Tochter
F [S2 → (S2 ∪ Oⱱ)°]
Die Mama trennt die Käuzchen von ihrem Wertobjekt
Algirdas Julien Greimas 2
John Searle 5
Pierre Bourdieu 8
Virginia Satir 9
C) Von wem stammt die deutsche Übersetzung:
Hugo Ball 1
Christian Morgenstern 2
Hermann Bahr 6
Friedrich Dürrenmatt 9
D) Warum der einleitende Pentasyllabus?
Gemäß GTCD (General Theory of the Chest of Drawers):
Claude Lévi-Strauss 1
Margaret Mead 3
Noam Chomsky 5
Benjamin Whorf 7
E) Warum ausgerechnet auf der Kommode?
Die Schublade ist in der Tat der Ort der Verdrängung und die Kommode die schlechthinnige Allegorie der Urverdrängung. Das triebhafte Handeln der Käuzchen ist nur scheinbar vom Begehren inspiriert, vielmehr enthüllt sich in ihm eine kaum verhüllte Travestie des Bemächtigungstriebes.
Sigmund Freud 2
Simone de Beauvoir 5
Jacques Lacan 9
Karl Marx 0
F) Was ist die Moral dieser Geschichte?
Erst die Ankunft der Mutter macht dem Willen zur Macht der drei Käuzchen ein Ende und setzt sich als Negation des Nihilismus des Wesens des Abendlandes, eine Anspielung auf den „zweiten Reiter“ und den „Willen zum Schicksal“. Um sie zu akzeptieren, müssen die Käuzchen notwendigerweise begreifen, dass es für sie nur durch den Verzicht auf die Beherrschung der Welt möglich wird, die Falschheit der Behauptung zu erkennen, derzufolge es unwahr ist, dass es falsch ist, dass das Sein ein Nichts ist. So beglaubigen das Ambarabà zu Beginn und das Ambarabà am Ende die Nichtigkeit des Werdens als Einbruch des Unerhörten. Deswegen kommt zum Abschluss, so wie am Anfang, noch einmal und immer wieder Ambarabà. Das Ganze ist unveränderbar.
Arthur Schopenhauer 9
Friedrich Nietzsche 6
Jean-François Lyotard 2
Umberto Eco 1
Final: N 47° 02.ABC E 015° 22.DEF
Cache History / Changelog:
- Dez. 2015 - Idee geboren und auf die Suche nach Finalkoordinaten gemacht
- 20. 2. 2016 - Dose ausgelegt
- 06. 3. 2016 - Hint und Geochecker hinzugefügt
- 29. 7. 2019 - Hint angepasst
- 17. 3. 2024 - Neue Dose ausgelegt, Hint angepasst