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Bänderton EarthCache

Hidden : 1/11/2016
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Dieser Earthcache führt euch ins Eberswalder Urstromtal in den Ortsteil Macherslust zu einem beeindruckenden geologischen Aufschluss aus der Entstehungszeit des Finowtals während der letzten Eiszeit. Die hier eiszeitlich abgelagerten Sedimente und später durch menschliche Nutzung aufgeschlossene Wand präsentieren einen der schönsten Bänderton-Aufschlüsse Deutschlands. An der höchsten Stelle erreicht die Wand eine Höhe von 6 Metern.


Bei den Bändertonen bei Macherslust handelt es sich um ein geschütztes Geotop. Geotope sind ganz besondere geologische Phänomene, die mit ihrer Einzigartigkeit und Schönheit für bestimmte geologische Phasen und Prozesse stehen und diese als Fenster in die Erdgeschichte uns heute dokumentieren. Neben der geologischen Einzigartigkeit bietet dieses Geotop eine Vielzahl an seltenen Pflanzen und Tieren, insbesondere bietet es Unterschlupf für Vögel - wie zum Beispiel dem Eisvogel. Bitte verhaltet euch entsprechend umsichtig und schont die Natur. Bitte beachtet unbedingt die Absperrungen!

Bänderton Macherslust (eigenes Foto)


Was ist Bänderton?

Als Bänderton, auch Warventon, bezeichnet man in der Geologie ein feinkörniges Sedimentgestein, das infolge regelmäßiger Wechsellagerung von hellen und dunklen Tonlagen im Querschnitt gebändert aussieht. Die Absetzungen erfolgten unter eiszeitlichen Bedingungen in Gletscherstauseen und marinen Becken. Bändertone sind damit an kalte Klimate gebunden. Aktuell bilden sie sich in vergletscherten Gebieten. Während des Pleistozäns wurden sie aber auch an zahlreichen Stellen innerhalb der damals vom Eis bedeckten Gebiete abgelagert. Sie sind in Norddeutschland daher sehr weit verbreitet.
Die hellen und dunklen Schichten werden auch als Sommer- und Winterlagen interpretiert. Zusammen ergeben sie eine Jahresschicht (= Warve).

Wie kam es zu dieser Warvenbildung?

Warven sind innerhalb eines Jahres abgelagerte Doppelschichten in Gletscherseen. Eine Warve besteht aus einer Lage heller, feinsandiger Sommersedimente und einer Lage dunkler, toniger Wintersedimente.


Die Schmelzwasser des Inlandeises enthielten eine hellblaue „Gletschertrübe“ (Gletschermilch), aus der sich unter aufgestauten Stillwasserbedingungen feinkörnige und feingeschichtete Ablagerungen absetzten. Über die Jahrhunderte und Jahrtausende wurde alles abgelagert, was irgendwann einmal seinen Weg ins Seewasser fand: Organische Reste von Algen und Wasserpflanzen unterschiedlichster Art, aber auch von ins Wasser gefallenem Herbstlaub, Pollen oder anderen Pflanzenteilen findet sich hier ebenso wie die Relikte von tierischen Wasserbewohnern und mineralische Komponenten. Die Menge und Art dieser Einträge und Ablagerungen variiert je nach klimatischen Bedingungen. Diese Schwankungen werden dabei so fein aufgezeichnet, dass sogar die einzelnen Jahreszeiten deutlich voneinander unterscheidbar sind.

Bei unterschiedlichen Schmelzwasserfrachten kam es zu farblich differenzierten tonigen Lagen, den sogenannten Bändern. Mit zunehmender Entfernung vom Austritt der Schmelzwässer aus dem Gletscher (Gletschertor) wurden die abgesetzten Sedimente feiner.
Im Sommer, wenn die Gletscher tauen, gelangt mehr Wasser in die Seen als im Winter. Die Transportenergie des zufließenden Wassers somit größer als im Winter. Daher kommt im Sommer schwereres, feinsandiges Material (grobe Korngrößen) zur Ablagerung. Im Winter bei schwacher Wasserführung hingegen wird leichteres, toniges Material abgelagert, das zudem reich an organischen Stoffen ist. Fossile Warven finden sich gut erhalten im Bänderton. Die hellen Schichten bestehen aus 1 – 25 cm mächtigen Schlufflagen (bis zu 20 Zyklen in einer Schicht). Dazwischen liegen braune, 2 – 10 mm starke Tonlagen, die ebenfalls eine interne Schichtung aufweisen. Sowohl höhere als auch niedrigere Werte sind aber möglich.

Was ist die Warvenchronologie?

Da jede Warve einen Jahreszyklus repräsentiert, ist das Auszählen von Warven ein Verfahren zur Altersbestimmung in der Geochronologie. Falls es gelingt, die Auszählung anhand zusätzlicher Anhaltspunkte in einen absoluten Zeitrahmen einzuordnen, ergibt sich eine Angabe des Alters in Warvenjahren. Das ermöglicht die Erstellung eines Bänderton-Kalenders, ähnlich wie bei der Dendrochronologie (Baumringkalender). Durch Überschneidung können Profile unterschiedlicher Regionen zusammengefügt werden. Je nach Zusammensetzung der Warven lassen sich Rückschlüsse auf die Temperatur, den Niederschlag oder auch die solare Strahlungsschwankung ziehen. Ebenso können in Warven klimarelevante Ereignisse wie Vulkanausbrüche wiedergefunden werden und bilden so Chronologien der Klimaschwankungen der letzten 40.000 Jahre.

Wofür lassen sich Bändertone verwenden?

Aufgrund ihrer Feinkörnigkeit eignen sich viele Bändertone bzw. -schluffe als Rohstoff für die keramische Industrie, vor allem für Grobkeramik. Aber auch zur Herstellung von Baumaterialien wie Ziegelsteinen oder Blähton finden sie Verwendung.


Bitte beantwortet folgende Fragen:

Wegpunkt 1:

1. Welche Unterschiede gibt es in der Stärke der Warven? Wie lassen sich diese Unterschiede erklären?
2. Von wem wurde der Bänderton im 19. Jahrhundert verarbeitet? (Infoschild)

Wegpunkt 2:

3. Beschreibe deine optischen Beobachtungen am kleinen Aufschluss (Anzahl/Stärke/Farbe der Warven)!
4. Hier kannst du die Warven auch anfassen. Welche Unterschiede kannst du bei den Sommer- und Winterlagen erfühlen? Was glaubst du, woran das liegen könnte?

Die korrekten Antworten gelten dann als Logbedingung! Schickt eine Mail mit euren Antworten an uns! Nach dem Absenden der Antworten könnt ihr gleich loggen. Falls etwas nicht in Ordnung ist, melden wir uns. Ihr braucht nicht unsere Logfreigabe abwarten! Wir wünschen euch viel Spaß bei dieser geologischen Entdeckungsreise!




Quellen: heimatkundeverein-eberswalde.de, wikipedia, Geo-Glossar.de, scinexx.de, climate-service-center.de

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