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Unglücksbringer in Franken ?!? EarthCache

Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
3 out of 5

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Geocache Description:


Unglücksbringer in Franken ?!?

Hier am Prallhang des Röthenbachs, in der Röthenbachklamm, kann man besondere Säulen, in Amerika auch als Unglücksbringer bekannt, im Rhätsandstein finden.

Diese spezielle, seltene und besondere Form der Verwitterung findet man hier sehr gut und zugänglich aufgeschlossen und kann diese hervorragend betrachten.

An vielen Stellen tritt hier der Rhätsandstein an die Oberfläche, welcher durch den Röthenbach freigelegt wurde, und nun der Verwitterung ausgesetzt ist.

Auch wenn der Rhätsandstein relativ verwitterungsfest ist, sorgen einsickerndes Wasser, Gase sowie Kälte und Wärme für eine Auflösung der Verbindungen zwischen den Sandkörnern und einen Zerfall der aufgeschlossenen Gesteine.

Unter besonderen Bedingungen kann das Gestein dann zu solchen interessanten Säulen, wie hier vor Ort so gut zu erkennen ist, verwittern.

Es gibt mehrer Arten der Verwitterungseinflüsse welche sich in drei Oberbegriffe gliedern:

Physikalische Einflüsse:

Frostverwitterung, Salzverwitterung, Druckentlastungsverwitterung, Quelldruckverwitterung, Hydrationsverwitterung und thermische Verwitterung.

Chemische Einflüsse:

Kohlensäureverwitterung, Lösungsverwitterung, Hydrolyse und Wollsackverwitterung

Biogene Einflüsse:

physikalisch-biotische Verwitterung (beispielsweise Wurzelsprengung) und chemisch-biotische Verwitterung (beispielsweise Kohlensäureverwitterung, Verwitterung durch Bildung anderer Säuren und Oxidationsverwitterung).

In Wikipedia findet man folgendes zu den Unglücksbringern:

Unglücksbringer (Hoodoos) sind turmartige Gebilde aus Sedimentgesteinen im Westen Nordamerikas, die durch Erosion geformt wurden. Diese Gebilde sind unter dem Namen Hoodo auch sehr bekannt und in sehr beeindruckender Anzahl und Mächtigkeit in Nordamerika zu finden.

Die Säulen hier in der Röthenbachklamm sind natürlich nicht mit den bekannten und berühmten amerikanischen zu vergleichen, zeigen aber die ähnlichen Vorgänge der Entstehung und sind wie ich finde eine sehr seltene und hier wohl einzigartige geologische Verwitterungserscheinung, welche sich für geologisch interessiert anzusehen lohnt.

Die amerikanischen Hoodoos kommen vor allem im dürren Klima vor. Sie können Höhen von 1,5 bis 45 Meter erreichen. Anders als gewöhnliche Felsnadeln besitzen Hoodoos ein charakteristisches „Profil“, das heißt, der Umfang eines solchen mehr oder weniger runden Felsenturms nimmt vom Fuß zur Spitze in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen zu und wieder ab. Die daraus resultierende Form erinnert an einen Totempfahl. Ursächlich für diese Gestalt ist der Aufbau aus unterschiedlich harten Sedimentschichten. Insbesondere die Spitze besteht aus einer solchen harten Schicht, die die Felsnadel vor Erosion von oben weitgehend schützt. Weil in den verschiedenen Schichten verschiedene Minerale eingelagert sind, ändert sich auch die Farbe der Hoodos mit der Höhe, meist zwischen weiß und verschiedenen Rottönen.

Die Säulen der Röthenbachklamm besitzen - noch - nicht diese Ausmaße und sind auch - noch - lange keine freistehenden Felsnadeln aber man kann ganz eindeutige charakteristische Merkmale der Hoodos erkennen wenn man sie sich vor Ort ansieht.

Die Bildung der Felstürme aus den Sedimentgesteinen erfolgt in Nordamerika durch physikalische und chemische Verwitterung sowie die Abführung des dabei anfallenden Lockermaterials durch Wind und Regen. Von besonderer Bedeutung ist hierbei, dass das Gestein von einem Netz aus Rissen und Spalten, sogenannten Klüften durchzogen ist. In diese Klüfte eindringendes Wasser gefriert, die Spalten vergrößern sich und der Fels wird zunehmend geschwächt. Regen, der durch Kohlendioxid­aufnahme aus der Luft leicht sauer ist, löst bevorzugt den Kalkstein sowie das Karbonat, das die siliziklastischen Sedimentgesteine zusammenhält, auf. Ausgangspunkte der eigentlichen Hoodoo-Entstehung sind schmale Vorsprünge in der Plateauwand. Bei der Verwitterung und Erosion dieser Vorsprünge schreitet die Zersetzung des Gesteins am schnellsten an den Klüften voran. Durch fortschreitende Verwitterung und Erosion verwandelt sich so ein Vorsprung schließlich in eine Zeile frei stehender Pfeiler. Die Unterschiede hinsichtlich der relativen Verwitterungsresistenz zwischen reinen Kalksteinen, den Siliziklastika und den dolomitischen Schichten sorgt dabei für die Ausbildung der charakteristischen Hoodoo-Form bei jedem dieser Pfeiler.

In der Klamm ist die Entstehung der Säulen teilweise recht ähnlich aber der Vorgang ist noch - lange - nicht so weit fortgeschritten um freistehende Felsnadeln hervorgebracht zu haben - oder wird vielleicht auch nie so weit fortschreiten. Hier ist der Unterschied in der Verwitterungsresistenz wohl auf die verschiedenen Rhät-Lias-Übergangsschichten zurückzuführen und anders als bei echten Hoodos liegt hier auch ein anderes Gestein als Grundlage vor. Die aufgeschlossenen Schichten sind vor allem Rhät-Lias-Sandstein und Schichten des Oberen Feuerlettens welche durch ein flaches Binnenmeer, zwischen Trias und Schwarzem Jura, hier abgelagert wurden. Es wurden fein-, grobkörnige, sandige und kalkhaltige Sedimente abgelagert, die sich später zu Ton- und Sandstein verfestigten welche hier heute aufgeschlossen und in ihrer unterschiedlichen Beständigkeit der Verwitterung ausgesetzt sind.

Zum Zugang zur Röthenbachklamm hier noch einige wichtige Informationen aus Wikipedia:

Die Klamm ist ganzjährig frei zugänglich und kann von Röthenbach aus gut zu Fuß erreicht werden. Von dort führt ein kleiner unmarkierter Pfad am Bach entlang und endet an der Unterquerung der Autobahn A 6. Der Pfad erfordert gutes Schuhwerk und Trittsicherheit. Die Holzstege sind größtenteils morsch und verfallen (Stand Ende 2013). Ein Besuch bei Hochwasser ist nicht zu empfehlen. Zum Zeitpunkt meines Besuches vor Ort waren die Pfade in gutem Zustand und gut erkenntlich nur konnte ich keinerlei Holzstege mehr vorfinden. Der Zugang zum angegebenen Punkt kann recht anspruchsvoll sein, vor allem bei Hochwasser, Eis und Schnee steigt die Terrain Wertung nach oben. Bitte passt auf euch und gegebenenfalls auf eure Kinder auf, da die Pfade auch an den steilen Hängen der Klamm entlang führen und es keine Gitter oder sonstige Absperrungen gibt.

So nun aber genug der Theorie, jetzt wird es Zeit diese besondere, interessante und hier auch recht einzigartige Verwitterungsform zu erkunden.

Mit den Informationen des Listings und euren eigenen Überlegungen könnt ihr vor Ort alle Fragen beantworten.

Ihr werdet vor Ort keine Informationstafel finden was aber zur Beantwortung der Fragen auch nicht nötig ist.

Bilder von eurer Tour sind sehr gerne gesehen, aber keine Pflicht.

Wichtig ist nur, dass die Antworten VOR dem Loggen an mich gesendet werden, dass im Log keine Antworten enthalten sind, dass der Name des Earth Caches für den ihr die Antworten an mich sendet irgendwo in der Mail steht und dass, z.B. bei Gruppen, jedes Teammitglied in der Mail mit den Antworten ( nick- ) namentlich genannt wird. Wenn ihr das beachtet könnt ihr nach dem Absenden der Antworten sofort euren online Log tätigen.

Auf Logfreigabe muss ausdrücklich NICHT gewartet werden, ich melde mich falls etwas nicht stimmen sollte.

 

Da hier der GPS Empfang sehr stark schwankt kann es sein, dass die Koordinaten etwas abweichend sind, seht euch vor Ort etwas um und ihr werdet die Säulen mit Sicherheit erkennen. Bitte seid vorsichtig und verändert die Säulen nicht da sie etwas sehr schönes und interessantes sind was in seiner natürlichen Form erhalten bleiben sollte. Alle Fragen lasse sich ohne Beeinträchtigung der Säulen und der Aufschlüsse beantworten also bitte haltet euch auch daran.

 

Nun zu den Aufgaben welche ihr vor Ort lösen könnt:

Frage 1: Wenn ihr euch vor Ort umseht könnt ihr im unteren Bereich und im oberen Bereich Säulen erkennen, unterscheiden sich diese und wenn ja worin?

Frage 2: Seht euch vor Ort die verschiedenen Klammwände an, beschreibt mir Form, Farbe, Struktur? Ist eine Körnung erkennbar, wenn ja, wie sind die Korngrössen? Sind verschiedene Schichten evtl. unterschiedlicher Härte zu sehen?

Frage 3: Mit den im Listing enthaltenen Informationen könnt ihr die Frage beantworten ob ihr hier typische Merkmale von Hoodos und ihrer Entstehung vorfindet, welche sind das?

Frage 4: Wie viele sich verjüngende und wieder zunehmende Säulen, welche eurer Meinung nach Hoodos sind, könnt ihr vor Ort erkennen?

Frage 5: Welche Grösse (Höhe und Durchmesser) hat der, eurer Meinung nach, grösste und kleinste Hoodo den ihr hier sehen könnt?

Frage 6: Was denkt ihr, wie wird sich wohl die weitere Verwitterung auswirken? Werden hier wohl irgendwann freistehende Felsnadeln zu sehen sein?

Frage 7: Abschliessend zu eurem Besuch und nach euren Beobachtungen, was meint ihr, gibt es Unglücksbringer in Franken ?!?

 

Alle gestellten Fragen können an den jeweils angegebenen Koordinaten, oder während der Wanderung, durch eure Eindrücke, Messungen und Beobachtungen beantwortet werden.

Bitte verhaltet euch entsprechend so dass Besucher auch nach euch noch den gleichen Spass haben können und einen unberührten Ort vorfinden.

Viel Spass beim Erkunden und Kennen - Lernen dieser geologischen Besonderheit unserer Region wünscht Azra3l

Der Weg hin und zurück, ohne eigene Erkundungen, beträgt ca 1,5 Km vom angegebenen Parkplatz aus. Die Pfade sind leider nicht Rollstuhl oder Kinderwagen tauglich.

Wer möchte, und die Voraussetzungen erfüllt, kann bei seinem Besuch vor Ort auch gleich noch den Challenge Cache: GC5D3F5 Röthenbachklamm - EarthCache-Challenge besuchen, suchen und loggen.

Fotos: Privat 

Quellen: Wikipedia , Bayerisches Landesamt für Umwelt

Additional Hints (No hints available.)