...es war einer dieser Tage...einer dieser Freitage...einer dieser dreizehnten Freitage.
Einige Sonnenstrahlen kitzelten Willi am Morgen und versüßten ihm so das
wach werden- morgens um 4 Uhr wacht Willi gerne auf, denn er geht
meistens um 23 Uhr ins Bett und die paar Stunden schlaf reichen ihm.
Langsam streckte sich Willi und stieß sich dabei den Kopf an seinem
Bücherregal... das so stark, dass sämtliche Bücher herunter fielen und
seinen Wein, den er am Abend nicht mehr ganz getrunken hatte, über den
neuen weißen Teppich schüttete. Gut, dass Willi morgens ein paar Minuten
braucht um wach zu werden, so bekam er das Missgeschick nicht mit.
Als Willi im Bad ankam war er schon wach und bekam auch mit, dass sein
Toilettenpapier leer war, ganz leer, keine einzige Rolle mehr vorhanden.
Aber Willi wäre nicht Willi, wenn er nicht eine Lösung finden würde.
Nachdem er das Problem gelöst hatte, putzte er sich die Zähne mit seiner
Hämorridencreme, wusch sich die Hände mit Hundeshampoo und rasierte sich
mit der neuen extra-weis-Zahnpasta.
Auf dem Weg zum Kleiderschrank, stieß er sich den kleinen Zeh am Türrahmen.
Auf einem Bein hüpfend verfing sich Willi in seiner Hose, die noch vom
gestrigen Abend im Weg lag und fiel... fiel direkt in den Napf seines Hundes,
der noch halb voll mit irgendetwas stinkendem war. Doch Willi wäre nicht Willi,
wenn er darüber nicht lachen könnte.
Nachdem Willi die Hose mit dem großen Loch am Gesäß angezogen hatte und das mit Kaffeeflecken
bekleckerte T-Shirt unter dem auf links gedrehten Pullover versteckte,
zog er seine Schuhe an und vergaß dabei die Socken. Er nahm die Leine vom kleinen
Bonzo, einem 0,9Kg schweren Chihuahua und ging los. Ein Schritt aus der
Haustür und schon stand Willi in einer Pfütze. Das Wasser vom Fuß
abschüttelnd bemerkte er, dass er in etwas weiches getreten war... der war
wohl etwas größer als Bonzo seiner, dachte Willi so bei sich. Nachdem er von
mehreren Autos nass gespritzt und von Fräulein Roswitha ungewollt
geküsst wurde, fiel ihm ein Haufen eines vorbeifliegenden Vogels
auf die Schulter, während er den Haustürschlüssel hinein steckte.
Aber Willi wäre nicht Willi, wenn er daraus nichts positives hätte ziehen
können, denn nun musste er sich umziehen und stellte fest, dass er seinen
Pullover falsch herum angehabt hatte. In dem Moment, als er in den tiefen
eines neuen und frischen Pullovers gefangen war, klingelte
sein Telefon. Stolpernd und prustend flitze Willi zum hin... es war
Bärbel, auf die Willi so sehr stand. Sie fragte mit ihrer wunderbar
trällernden Stimme, ob Willi nicht Lust hätte mit ihr Golfen zu gehen. Sie
hätte sich neue Eisen gekauft und wolle sie einmal ausprobieren. Willi war
überglücklich und sagte zu.
Nachdem er aufgelegt hatte, stellte er mit entsetzen fest, dass er beim
letzten Sperrmüll seine ganze Ausrüstung ausversehen mit raus gestellt
hatte. Nun musste er sich schnell etwas einfallen lassen. Willi schaute auf
die Uhr, rechnete kurz und stellte fest, dass egal mit welchem Bus er in
die Stadt fahren, zu spät zu seiner Verabredung kommen würde. Sein
eigenes Auto ging schon seit ein paar Wochen wegen eines Marderschadens
nicht mehr, dies war also auch keine Option. Doch Willi wäre nicht Willi,
wenn ihm nicht eine Lösung einfallen würde und so rief er kurzer Hand
seinen Freund Oskar an. Er fragte, ob dieser Willi nicht seine Ausrüstung
leihen könne. Anstelle ihm die Ausrüstung zu leihen, entschied Oskar einfach auch mitzukommen, denn insgeheim stand auch er auch auf Bärbel. Nun hatte Willi eine Verabredung mit Bärbel zusammen mit Oskar, aber immer noch keine
Ausrüstung. Er schaute sich in seiner Wohnung um und da sah er seine
Rohrzange. Er nahm sie hoch, drehte sie in den Händen, lächelte, holte zum
Schlag aus, zerschlug dabei die teure Tiffanylampe neben dem Telefon und
stellte fest, dass sich die Rohrzange hervorragend als Schläger eignete.
Ganz aufreget und die Schuhe falsch herum an, saß Willi nun mit seiner Rohrzange
auf dem Schoß im Bus auf dem Weg zum Golfplatz. Doch etwa zwei Kilometer
vor dem Golfplatz ruckelte der Bus stark, dann gab es einen Knall, Rauch
stieg auf und der Bus blieb stehen. Doch Willi wäre nicht Willi, wenn er
das als Problem angesehen hätte. Aufwärmen vor dem Sport ist immer gut
dachte er sich und lief den Rest. Hupend und winkend fuhr Oskar an ihm
vorbei.
Verschwitzt und außer Atem kam Willi am Golfplatz an, wo sich Bärbel und
Oskar schon unterhielten. "Na, alter Freund, wolltest dich wohl warm
laufen", feixte Oskar. Während Bärbel besorgt fragte, ob sie Willi etwas zu
trinken besorgen solle. Doch Willi lehnte ab und meinte, er wolle gleich
mit dem Spiel beginnen.
Er fragte Bärbel nach einem Ball, denn er hätte seine im Bus vergessen.
Willi versuchte Oskar weiß zu machen, dass er nicht mit einer Rohrzange,
sondern mit der neusten Ausrüstung spielen würde... so neu, dass es sie noch
gar nicht auf dem Markt geben würde.
Dann holte Willi aus, hielt die Luft an, blickte das Loch mit dem
Fähnchen an und ließ den Rohrzangenschläger herunter sausen. Der Ball flog
in Richtung Fahne. Willi lächelte. Der Ball flog über die Fahne. Willis
lächeln wurde kleiner. Der Ball flog über die Grenze des Golfplatzes
hinaus. Willis lächeln versiegte. Der Ball krachte mit einem lauten Knall
gegen einen Baum. Willi drehte sich zu seinen Freunden um und sagte "Dann
werde ich ihn mal suchen gehen". Doch während er das sagte, hörte er es
hinter sich krachen. Der Baum, gegen den Willi den Ball geschlagen hatte, krachte mit
einem ohrenbetäubenden Knall zu Boden... so laut, dass auch der letzte auf
dem Golfplatz mitbekommen hatte, was passiert war. Tief ausatmend stapfte
Willi los. Doch Willi hatte einfach kein Glück bei der Suche. Er versank mit einem Fuß im Matsch, wo sein Schuh stecken blieb, stürzte über einen herumliegenden Ast und blieb liegen. Bärbel, die das ganze von weitem gesehen hatte, kam aufgeregt angelaufen und half ihm hoch. Sie schlug vor das Golfspiel zu beenden und mit ihrem Auto vor Oskar zu flüchten. Sie wollte den Tag allein mit Willi verbringen und so fuhren sie ins nächste Kaffee, um ein paar gemütliche Stunden zu zweit zu verbringen. Wärend der schönen Unterhaltung allein mit Willi, erwähnte Sie, dass es ihr Lieblingsball war, den Willi ins Jenseits befördert hatte...
Wie ihr es sicherlich schon bemerkt habt, ist es nicht Willis bester Tag. Es wäre super lieb von euch, wenn ihr ihm bei der Suche von Bärbels Ball helfen könntet.