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Gipskarst an der Schwellenburg EarthCache

Hidden : 1/31/2016
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Ihr befindet euch in einem Naturschutzgebiet ! Verhaltet euch entsprechend - die befestigten Wege müssen zu keiner Zeit verlassen werden !


Gipskarst an der Schwellenburg


Vorab der Hinweis: Ihr befindet euch größtenteils in einem Naturschutzgebiet - verhaltet euch entsprechend ! Die Wege brauchen zu keiner Zeit verlassen zu werden, zerstört bitte nichts, achtet die Natur !

Foto: Luftbild Detlef Stremke

Die Schwellenburg liegt am Westrand der breiten Geraniederung nordwestlich Erfurt im Thüringischen Keuperbecken.

Das Keuperbecken ist der flachwellige Zentralraum der Mittelthüringischen Triaslandschaft zwischen Harz und Thüringer Wald.

Diese Gipsmergel wurden früher in kleinen Steinbrüchen abgebaut, die jetzt noch eine intensive Verkarstung und kleine Gipshöhlen erkennen lassen.

Die Schwellenburg ist ein isolierter Härtlingsrücken aus Keupergips im Mittleren, zum Teil lößüberdeckten Keuper.

Die Schwellenburg liegt in einem niederschlagsarmen Gebiet, und der verkarstete Untergrund speichert kaum Wasser.

An den Hängen der Schwellenburg streichen die roten und grauen Schwellenburg-Mergel („Bunt-Mergel“) aus.

Das Gipfelplateau besteht aus Heldburg-Gipsmergeln, in die massige, grobkristalline Gipshorizonte eingeschaltet sind.

In dem durchlässigen Gestein sind vielfach durch Auslaugung Karstformen (z. B. kleine Höhlen) entstanden, die zu Einsturztrichtern führten.

Am höchsten Punkt treten die Gipsfelsen zutage und es sind mehrere kleine Höhlen zu sehen:

Warum ist gerade hier der Gips aufgeschlossen und an anderer Stelle im Umkreis nicht ?

Das liegt an der besonderen Lage der Schwellenburg im Bereich der Thüringer Triasmulde.

Das Thüringer Becken ist geologisch und geomorphologisch eine Triasmulde, die im Tertiär schüsselförmig einsank.

In Schichtenlagerung folgen von den bis 520 m über dem Meeresspiegel gelegenen Außenrändern zur Beckenmitte hin Zechstein, Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper (Gipskeuper).

Der Bereich der Schwellenburg liegt genau am Rand der Fahner Störung :

Was ist Karst

Das Wort "Karst" stammt aus dem Serbokroatischen und bedeutet soviel wie "steiniger Boden". Karstlandschaften entstehen überall dort, wo lösungsfähige Gesteine, wie z.B. Kalk, Dolomit und Gips, direkt an der Oberfläche liegen und der korrosiven Kraft des Wassers ausgesetzt sind.

Verkarstungsfähige Gesteine sind von Rissen und Klüften durchzogen, so dass das Wasser in den Gesteinskörper eindringen und ihn aushöhlen kann.

Dieser Auflösungsprozeß geht dabei nicht gleichmäßig vonstatten, sondern bevorzugt an geologischen Verwerfungen, Störungszonen und Rissen im Gestein.

Aus kleinen Spalten und feinen Rissen können im Laufe der Zeit große, kilometerlange Klüfte und Hohlräume entstehen.

Das Wasser an der Oberfläche fließt dann nicht mehr nur oberirdisch ab, sondern sucht sich seine Wege durch den klüftigen Untergrund. (Daher verstehen die Geologen unter "Karst" das Überwiegen unterirdischer Entwässerung.)

Den Prozess, bei dem der Untergrund eines Gebietes durch Wassereinfluss wie ein "Schweizer Käse" ausgehöhlt wird, nennt man Verkarstung.

In den meisten Karstgebieten ist es der Kalk, am Südharz beispielsweise neben dem Dolomit der Gips, der sich - gegenüber Kalk - um das 100-fache leichter aufzulösen vermag: 2 Gramm Gips werden in 1 Liter Regen- oder Grundwasser gelöst!

Hohe und ausgeglichen verteilte Niederschläge (ca. 800 mm im Jahr am südwestlichen Harzrand) begünstigen die rasche Verkarstung.

Gips-Karstgebiete weisen einige grundsätzliche Unterschiede zu normalen Kalk-Karstgebieten auf.

Diese beruhen auf den unterschiedlichen chemischen Eigenschaften von Gips und Kalk.

Gips ist etwa 100mal leichter löslich als Kalk.

Daher laufen die geologischen Prozesse in Gipslandschaften viel rascher ab, als in Kalklandschaften: Seen können plötzlich trockenfallen, große Felspartien rutschen mitsamt Bäumen in die Tiefe.

Es entstehen jedes Jahr etliche neue Einsturzdolinen und Erdfälle.

Die Löslichkeit des Gipses beträgt über 2 kg pro 1m³ Wasser und setzt keine Kohlensäure voraus, wie die Lösung von Kalk.

Die hohe Löslichkeit des Gipses führt zu einer sehr schnellen und großräumigen Höhlenentwicklung.

Höhlen entstehen in weniger als einem Zehntel der Zeit die sie in Kalk benötigen würden, stürzen aber auch umso schneller wieder ein.

Gips ist direkt wasserlöslich,ohne erst den Umweg über die Kohlensäure zu gehen.

Wenn in Hohlräumen die Kohlensäure aus dem Wasser in die Luft entweicht, würde Kalk ausfällen und Tropfsteine und andere Sinterformen bilden.

Der Gips dagegen bleibt in Lösung.

So ist das völlige Fehlen von Gips-Tropfsteinen zu erklären.

Eine weitere Besonderheit ist, das die Schichten genaugenommen nicht aus Gips sondern aus Anhydrit (lat: Ohne Wasser) bestehen.

Wenn dieser Anhydrit Wasser aufnimmt, wandelt er sich in Gips um und vergrößert dabei sein Volumen um ca. 30 - 40 %.

In Höhlen geschieht dies natürlich durch das Grundwasser und die Luftfeuchtigkeit, was zu interessanten Effekten führen kann.

Um diesen EC zu loggen schaut euch die Höhle(n) genauer an:

Gibt es Risse / Spalten, die eine Höhlenbildung begünstigen? Beschreibe mit eigenen Worten was du entdecken konntest.

Welche Schlussfolgerung ziehst du aus deinen Beobachtungen? Findet hier noch Verkarstung aktiv statt, wie könnten sich die Höhlen weiterentwickeln?

Findet ihr auf dem Weg zwischen Stage 2 und dem FINAL noch weitere Karsterscheinungen?

Beantwortet die Fragen und sendet die Antworten über das MessageCenter (da kommt die Antwort am schnellsten), oder an unser Profil, oder direkt an teamchritho@go4more.de :

Nach Beantwortung der Fragen dürft ihr sofort loggen, wir melden uns falls etwas nicht richtig ist und nachgebessert werden muß...

Und jetzt viel Spaß bei der Erkundung der Schwellenburg :

„Wer einmal gelernt hat, die Spuren der Erdgeschichte zu lesen, wird nie wieder einen langweiligen Spaziergang erleben!“

Quellenangabe:

www.erfurt.de/ef/de/leben/oekoumwelt/naturschutz/

de.wikipedia.org/wiki/Schwellenburg

Artikel aus der TLZ von 1984

Handbuch der Naturschutzgebiete der DDR

GC2CBTJ (Bild Karstlandschaft)

Additional Hints (No hints available.)