Es war einmal eine stolze Tiger-Mama, die ihre kleinen Tiger nach dem nannte, was sie am besten konnten. Laufen, Springen, Klettern und Kämpfen. Sie hatte aber noch einen fünften Tiger, der keine Lust hatte, schnell zu laufen, weit zu springen, hoch zu klettern oder gar zu kämpfen. Dieser kleine Tiger bummelte am liebsten durch den Dschungel und unterhielt sich mit anderen Tieren.
"Bei den Affen gibt es Bananen!" flüsterte die Schlange den kleinen Tigern zu. "Bleibt lieber hier," warnte die Tiger-Mama "im Dschungel ist es gefährlich". "Wir sind alt genug!" protestierten die kleinen Tiger. "Wir wollen Bananen. Gefährlich ist es überall", und sie machten sich auf den Weg.
"Schnell, schnell", fauchte der kleine Lauf-Tiger "der erste bekommt die Bananen". "Das werden wir sehen", knurrte der Sprung-Tiger. "über die Affenschlucht springst du nicht". "Den Affen muss man nachklettern", maunzte der kleine Kletter-Tiger, "ihr werdet mich brauchen". "Die Affen geben nichts freiwillig ab," behauptete der Kampf-Tiger "wir müssen mit ihnen kämpfen". "Ich komme mit," erklärte der kleine Bummel-Tiger, "Affen kenne ich noch nicht."
Der kleine Lauf-Tiger gelangte als erster zur Affenschlucht. In den Felsen saßen die Affen mit Körben voller Bananen. Am Grund der Schlucht lag ein kleiner See. Die Affen hatten ein Seil über die Schlucht gehängt, mit dem sie sich über den See hangeln konnten. "Ich warte auf den Sprung-Tiger und den Kletter-Tiger", dachte der Lauf-Tiger. "Wenn sie es schaffen, schaffe ich es vielleicht auch."
"So weit kann ich nicht springen," erklärte der Sprung-Tiger, der als nächstes kam. "Warten wir auf den Kletter-Tiger, wir werden das Seil nehmen müssen." Sprung-Tiger und Lauf-Tiger sahen die Affen mit den Bananenkörben auf der anderen Seite der Schlucht und fauchten schon mal, um ihnen Angst einzujagen.
"Das ist einfach!" meinte der Kletter-Tiger, als er kam. "Das schafft ihr auch." Die Affen auf der anderen Seite der Schlucht warfen ein paar Steine nach ihnen. "Warten wir lieber auf den Kampf-Tiger", meinte der Lauf-Tiger ängstlich.
"Gut," meinte der Kampf-Tiger, als er ankam "sträubt schon mal alle das Fell und faucht, um den Affen Angst einzujagen". Also kletterten die kleinen Tiger am Seil über den See und fauchten und sträubten das Fell.
"Schau mal da unten," rief der Lauf-Tiger plötzlich "da sind gefährliche Tiger". Die kleinen Tiger sahen nach unten in den See und sahen vier kleine Tiger, die fauchten und das Fell sträubten. Da bekamen sie Angst und kehrten um.
"Die Bananen sind noch zu grün." erklärte der Kampf-Tiger dem Bummel-Tiger, der es endlich bis zur Affenschlucht geschafft hatte. "Egal," meinte der Bummel-Tiger "ich will die Affen kennen lernen."
Der Bummeltiger winkte den Affen zu, und die Affen winkten zurück, die großen Affen mit einer leichten Handbewegung, die kleinen Affen so heftig, dass sie übereinander fielen. Der Bummel-Tiger musste lachen. Er lachte immer noch, als er das Seil entlang kletterte. "Schau nach unten", schrie der Kletter-Tiger. Der Bummel-Tiger blickte nach unten und sah einen lachenden Tiger. "Ja und?", fragte der Bummel-Tiger und kletterte weiter.
"Wer hätte das gedacht?", meinte die Tiger-Mama, die ihren Jungen besorgt gefolgt war. „Mein Bummel-Tiger ist der mutigste von allen.“