Geschichten um den Bischof Benno
Um den Bischof Benno, welcher von 1066 bis 1106 das Bistum Meißen verwaltete, hat sich ein ganzer Kranz von überlieferten Legenden gebildet. Die bekanntesten davon möchte ich Euch mit einigen Caches erzählen. Bischof Benno wurde 1523 heiliggesprochen. Benno wird heute als Schutzpatron von München und der heutigen Diözese Dresden-Meißen verehrt. Außerdem ist er Schutzheiliger der Fischer und Tuchmacher.
Das Wunder mit den Kirchenschlüsseln
Als der Bischof Benno im Jahre 1076 zum Konzil nach Rom zog, um sich zum Papst Gregor VII. zu begeben, für den er gegen Kaiser Heinrich IV. Partei ergriffen hatte und deshalb auch von diesem 1075 einige Zeit ins Gefängnis gesetzt worden war, übergab er zwei Chorherren die Schlüssel des Domes und befahl ihnen, falls der Kaiser vom Papst in den Bann getan werden sollte, den Dom zu verschließen und die Schlüssel dann in die Elbe zu werfen. Dies geschah auch.
Als nun Benno von der heiligen Stadt zurückkam, kehrte er wie ein gewöhnlicher Pilger, um unerkannt zu bleiben, in einer öffentlichen Herberge ein. Hier ließ er sich vom Wirt einen großen Fisch zum Essen richten. Als aber dessen Leib aufgeschnitten wurde, fanden sich darin die Kirchenschlüssel. Benno gab sich mit seinem Bischofsring zu erkennen und alsbald strömte alles Volk herbei, um dieses Wunder zu sehen und den Kirchenhirten zu empfangen.
Der Sage nach könnte sich dieses Wunder hier im Bereich der „Karpfenschänke“ ereignet haben. Aus der Sage entstanden auch die Symbole des heiligen Bischofs Benno, die noch heute die Wappen im Bistum Dresden/Meißen zieren: ein Schlüssel und ein Fisch, die sich kreuzen.