Volkshalle...MZG...Atrium
Dieser Geocache ist für Einheimische und Besucher insbesondere gedacht. Er beschäftigt sich mit der Entstehungsgeschichte des Atrium und ist nicht nur vor Ort zu lösen. Als kleines Danke für die entgegengebrachte Aufmerksamkeit gibt es am Ende eine schlichte Dose ganz in der Nähe dieses modernen Anziehungspunktes zu finden.
Bauarbeiten Asbachtal
Das Weimar Atrium, so wie es sich heute darbietet, wurde im November des Jahres 2005 nach umfangreichen millionenverschlingenden Umbaumaßnahmen als Shoppingcenter eröffnet. Der eigentliche Sinn dieses Gebäudes war allerdings ein ganz anderer und liegt weit zurück . Unsere schöne Stadt der Dichter und Denker war bei den Nationalsozialisten bereits Mitte der 20iger Jahre des vergangenen Jahrhunderts so begehrt, was unter anderem daran lag, dass Hitler von den Bürgern bei seinen Besuchen stets bejubelt wurde, dass Reichsstadthalter und Gauleiter Fritz Sauckel 1933 Hitler den Vorschlag eines größenwahnsinniges Bauprojektes unterbreitet. Hitler fand an der Idee gefallen. Architekt H. Giesler gewann die daraufhin folgende Ausschreibung. Er entwarf ein Ensemble aus drei überdimensionalen Verwaltungsgebäuden, welche um einen großen Aufmarschplatz gruppiert werden sollten. Hitler selbst erweiterte dieses Bauvorhaben um eine Halle für 15000 Personen.
Diese „Halle der Volksgemeinschaft“ -das heutige Atrium- sollte als Kult- und Versammlungshalle der Partei dienen. Eine 65m breite, 120m lange und 25m hohe Stahlbeton- Fachwerkkonstruktion sollte 12.000 Sitz- oder 20.000 Stehplätze bieten. Nachdem das Asbachtal eingeebnet, ein Park vernichtet und 139 Häuser abgerissen waren, erfolgte am 1. Mai 1937 die Grundsteinlegung für das „Gauforum“. Bis auf die mächtige Halle wurde das Gauforum bis Kriegsende weitgehend als einziges der in Deutschland geplanten Foren fertig gestellt.
Der Rohbau
Die große Halle blieb jedoch als Bauruine stehen, währenddessen die fertig gestellten Verwaltungsgebäude von den Sowjets genutzt wurden. Vorschläge diesen Rohbau zu beenden und als Mehrzweckgebäude für Kongress-, Kultur- und Spotzwecke zu nutzen wurden vorerst abgelehnt. Erst gegen Ende der 60iger Jahre beschloss man die Halle als Lagerraum und Industriehalle zu nutzen. Dies geschah ab 1973. Zuvor wurden Zwischendecken eingezogen, wodurch drei große Ebenen mit insgesammt 34.500 Quadratmetern Nutzfläche entstanden. Vertikal angebrachte Betonlamellen, welche heute geschickt verdeckt sind, sollten dem Betonklotz ein wenig "Anmut" bescheren. Bis zum Ende der DDR wurde unter anderem Westprodukte gelagert. Für normale Bürger gab es keinen Zutritt. Mit dem Ende der DDR entstanden Diskussionen, wie man das Gebäude am sinnvollsten nutzen könnte. Auch ein Abriss stand zur Debatte. 1992 wurden alle Gebäude des Gauforum unter Denkmalschutz gestellt, womit die Variante Abriss des MZG vom Tisch war. Als Eigentümer verkaufte das Land Thüringen das Objekt an einen Investor, der sich auf große Einkaufszentren spezialisierte. Es entstanden zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten auf ca 26.000 Quadratmetern. Unter dem ehemaligen „Platz Adolf Hitler“ wurden Parkmöglichkeiten für über 800 Fahrzeuge geschaffen.
Natürlich gibt es hier auch Lebensmittel im Herkules und Eis bei Angelo.
Oder eben Kleinkram im Euroshop, Backwaren bei Helbing und sogar eine kleine Reinigung.
Final:
N50° 59.???
E11° 19.???
Hier kannst du deine Lösung püfen!
Quellen Text und Bilder:
"Halle der Volksgemeinschaft..." von Kerstin Regenhardt
"Weimars Stadtbild im Wandel" von Sylk Schneider
|