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An allem ist die Eiszeit schuld! EarthCache

Hidden : 3/27/2016
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Es geht in diesem Earth darum, die Entstehung des Waldbodens mit seinen Horizonten, zu erklären und den Zusammenhang mit den Eiszeiten aufzuzeigen.

An allem ist die Eiszeit schuld!


So kann man beginnen wenn man die Entwicklung eines Waldes und seines Untergrundes mit seinem Boden beschreiben will. Wir Menschen verbringen in unseren Wäldern oft eine schöne Zeit, die der Erholung dient. Doch was für ein Bodentyp befindet sich gerade hier, unter diesem Wald, praktisch unter unseren Füßen? Am Anfang waren die Eiszeiten... Dann hat die Natur 10.000 Jahre gebraucht, um die Böden Mitteleuropas zu schaffen. Nach der Eiszeit ließen die zurückweichenden Gletscher nur kahle Felsen und vor allem in Norddeutschland, öde Sand- und Schotterflächen zurück. Wetter und fließendes Wasser haben das Gestein mit der Zeit immer mehr zermürbt und zerkleinert. Herangewehter Sand lagerte sich in den Spalten ab, Flechten und Moose siedeln sich an. Ihre abgestorbenen Reste zersetzen sich, erste winzige Fleckchen Humus entstanden. Mit der Zeit bildete sich so eine durch Eisensalze braungefärbte, tonhaltige Erde über der Gesteins- oder Sandschicht. Viel später kamen dann durch herangewehte Samen die Bäume dazu, deren Wurzeln das Gestein bis in große Tiefen „zersprengte“. Je nach Art des darunterliegenden Gesteins ( etwa Granit, Basalt, Kalk, Sandstein, Löß, Eisensande ) und abhängig von den vor Ort herrschenden Temperaturen, der Wasserzufuhr und der Geländeform, (Hang- oder Tallage) bildeten sich verschiedene Bodentypen mit unterschiedlicher Fruchtbarkeit aus.

Dieser sehr komplexe Vorgang wird auch Pedogenese oder Bodenbildung genannt.

Wenn man einige Meter tief gräbt, lässt sich am Bodenprofil gut erkennen wie Boden entsteht. Man erkennt deutliche Schichten, sogenannte Bodenhorizonte: Zuerst das unverwitterte Grundgestein, das nach oben hin immer mehr Spalten aufweist und schließlich in einzelne Körner und Steine zerfallen ist. Sie sind eingebettet in den mineralstoffreichen, doch noch unbelebten Unterboden. Darüber schließlich liegt der fruchtbare Oberboden, die von unzähligen Tieren und Pflanzen bewohnte dunkle Humusschicht. ( Genau in dieser Schicht lebt der Saftkugler ) Mit den Bodenhorizonten und deren Abfolgen (den abgelaufenen Entwicklungen) wollen wir uns etwas näher beschäftigen um dann herausfinden zu können auf welchem Boden wir hier stehen.

Die Definition eines Bodenhorizontes lautet wie folgt:

Bodenhorizonte sind Bereiche innerhalb des Bodens, die einheitlich ähnliche Merkmale und Eigenschaften besitzen und sich von darüberliegenden oder darunterfolgenden Bereichen unterscheiden. Die Prozesse der Bodenbildung und -entwicklung (Pedogenese) beeinflussen oder durchdringen den Boden in der Regel vertikal von oben nach unten. Dies sind vor allem natürliche Prozesse also physikalische oder chemische Verwitterung (durch Einwirkung von Hitze, Kälte, Niederschlägen), biologische Aktivität (Pflanzenwurzeln, Bodenlebewesen, wühlende Tiere, Mikroorganismen) oder Ein- oder Auswaschung von Stoffen mit dem Niederschlags- und Sickerwasser. In besiedelten Regionen nimmt mittlerweile auch der Mensch einen großen Einfluss (Bodenumlagerung, Materialeintrag, Pflügen…).

Die Horizontabfolge ist charakteristisch für die bisher abgelaufene Entwicklung des Bodens.

An ihr lassen sich alle wesentlichen bodenchemischen und -biologischen Prozesse und Eigenschaften ablesen (Humusbildung und Einarbeitung), Versauerung, reduzierende und oxidierende Bedingungen. Horizonte unterscheiden sich untereinander in ihren Eigenschaften wie Gefüge, Bodenart oder Farbe. Um sie zu erkennen, muss ein Bodenprofil angelegt werden. Und da nicht alle Bodenhorizonte gleich sind, sie aber irgendwie unterschieden werden sollen gibt es auch hier wieder spezielle Definitionen der Erdschichten, also der Horizonte, die wie folgt lauten:

Die zuunterst liegende Schicht ist der sog. C-Horizont. Er umfasst das mehr oder weniger unveränderte feste oder lockere Ausgangs-/Muttergestein. Unmittelbar darüber folgt der mineralische Unterboden, der sog. B-Horizont (= Anreicherungshorizont). Obenauf liegt der mineralische Oberboden, der sog. A-Horizont (= Auswaschungshorizont). Dieser wird im alltagsweltlichen Sprachgebrauch oft als Mutterboden oder Krume bezeichnet.

Bei naturnahen Standorten, wie beispielsweise im Wald, liegt auf dem A-Horizont der organische Auflagehorizont (H-, L- oder O-Horizont) aus mehr oder weniger stark zersetztem organischen Material (z.B. Streu, Humus). Darüber hinaus können weitere Horizonte vorkommen, wie der G-Horizont (mit Grundwassereinfluss), der E-Horizont (aus aufgetragenem Plaggenmaterial) oder der Y-Horizont (aus anthropogenen Aufschüttungen oder Aufspülungen). Die im Laufe der Bodenentwicklung entstehenden Bodenhorizonte bilden zusammen ein charakteristisches Bodenprofil. Böden mit weitgehend gleicher Profilausprägung werden zu einem Bodentyp zusammengefasst.

Von den typischen, in Deutschland vorkommenden Bodentypen (Rendzina, Ranker, Schwarzerde, Braunerde, Parabraunerde, Gley, Pseudogley,und Podsol), möchte ich euch nur 3 genauer vorstellen:

Der Gley ( Boden des Jahres 2016 ):

Die typische Horizontabfolge eines Gleys lautet: Ah/Go/Gr, wobei Übergangshorizonte zwischen Go und Gr bestehen können, die je nach Ausprägung der Merkmale entweder Gro oder Gor benannt werden. Ah-Horizont: oberster Horizont, h für Humus; der Horizont ist humos. Go-Horizont: G für Grundwasser, o für oxidiert. Er liegt im Schwankungsbereich bzw. Kapillarsaum des Grundwassers und ist periodisch durchlüftet. Er weist durch Eisen(III)-Verbindungen eine rostfleckige Färbung auf. Diese Eisenoxide bilden sich an den Aggregatoberflächen bzw. in Wurzelröhren, wo das in der Bodenmatrix reduzierte Eisen durch Diffusion hinwandert und in Kontakt mit dem Sauerstoff der Bodenluft gerät. Gr-Horizont: r für reduktiv (Sauerstoffarmut). Der Gr-Horizont weist eine blau- oder grün-graue Färbung auf, da er ständig wassergesättigt und anoxisch ist. Die den Boden sonst braun färbenden Eisen(hydr)oxide sind reduziert zu farblosem Fe(II), und die zumeist graue Farbe der weiteren Bodenbestandteile bestimmen die Farbe des Horizonts. Beim Aufgraben eines solchen Horizontes ist ein etwas fauliger Geruch zu bemerken, was durch die im anoxischen Milieu vorherrschenden Formen des Schwefels bedingt ist.

Die folgenden beiden Profile sind sich ähnlich, weisen aber einen besonderen Unterschied auf, bitte beachtet dies.

Rendzina:
Als Rendzina oder Rendsina wird in der Bodenkunde und Geologie ein flachgründiger Boden bezeichnet, der sich auf karbonat- oder gipsreichen Gesteinen bildet.Rendzinen sind meist trockene Standorte, da ihre Speicherleistung für pflanzenverfügbares Wasser niedrig ist, und das meist klüftige Ausgangsgestein für eine rasche Abfuhr von freiem Wasser führt Der Bodentyp weist zwei Horizonte auf und wird in die Klasse R (Ah/C-Böden) eingeteilt. Seine Abkürzung lautet RR. Rendzina-Böden sind für Karst und viele Gebirge typisch, können sich aber bei günstigen Bedingungen zu Schwarz- oder Braunerde weiterentwickeln.


Podsol, Boden des Jahres 2007:

Die Entstehung von Podsolen bezeichnet man als Podsolierung. Sie bilden sich aus quarzreichen Ausgangsgesteinen wie Sandstein, Granit oder aus lockeren, ebenfalls quarzreichen Sanden, wie Dünensand. Der geringe Gehalt an verwitterbaren Mineralen führt einerseits zu einem Mangel an Tonmineralen und andererseits zu geringem Puffervermögen gegenüber der Bodenversauerung. Aufgrund des niedrigen pH-Wertes kommt es zu einer abwärts gerichteten Verlagerung (Auswaschung) von Eisen- und Aluminiumhydroxid sowie Huminstoffen mit dem Sickerwasser aus dem Ober- in den Unterboden. Dort werden, bei etwas höheren pH-Werten, die Eisen-, Aluminium- oder Humusverbindungen wieder ausgefällt und fixiert. Es entsteht ein ausgeblichener, stark verarmter Oberbodenhorizont (Ae-Horizont) und ein mit Eisenverbindungen oder Humus stark angereicherter Unterbodenhorizont (Bs, Bh oder Bsh-Horizont). Die Entwicklung dauert bis zu tausend Jahre. Der grobporige (wasserdurchlässige) und nährstoffarme Podsol (wenig Humus im Mineralboden) weist aufgrund des niedrigen pH-Wertes ein geringes Bodenleben auf. Dies führt in natürlichem Zustand unter Wald zu einer schwer abbaubaren, mächtigen Rohhumusauflage, die aufgrund ihrer geringen Mineralisierung in geringen Mengen pflanzenverfügbare Nährstoffe liefert. Die wasserstauende Ortsteinschicht behindert das Wurzelwachstum. Durch Kalkung und intensive Humuswirtschaft mit Grün- und Stalldüngung kann die Fruchtbarkeit des leicht zu bearbeitenden Podsols deutlich verbessert werden.

Quelle: Wikipedia, Fotos Wikipedia und eigene

Bevor ihr startet um diesen Wald und den Earth Cache zu besuchen, noch einige Hinweise: Ihr befindet euch in einem gesetzlich geschützten Biotop, d.h. Naturschutzgebiete, Naturdenkmäler, Nationalparks und gesetzlich geschützte Biotope dürfen nur auf den ausgewiesenen Wegen betreten werden! Hunde sollten immer angeleint bleiben, kein nächtliches Betreten des Waldes. Das ihr euren Müll nicht zurücklasst halte ich für selbstverständlich, erwähne es aber trotzdem! Ihr habt nun eine große Menge an Informationen erhalten, diese werden es euch ermöglichen Anhand des Bodenprofiles und eurer eigenen Beobachtungen, folgende Fragen über die Kontaktadresse in meinem Profil zu beantworten:



1. Welchen Bodentyp habt ihr hier unter euren Füßen?

2. Wie mächtig ist die C- Schicht im Bodenprofil, messe oder schätze die cm.

3. Vergleicht den Boden am Standort des Saftkuglers, der gerade aufgehübscht wird, nehmt die Koordinaten als Referenzpunkt (obere Schicht, unter dem Laub), mit der zweiten Schicht im Bodenprofil in Hinsicht von Körnung und Farbe und beschreibt mir eure Beobachtungen

4. Macht bitte ein Foto von euch am Saftkugler, so das ihr oder etwas von euch zu erkennen ist.

Nun wünsche ich euch viel Spaß und einen schönen Aufenthalt in diesem Wald.

Additional Hints (Decrypt)

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)