Skip to content

Gesucht wird ... Mystery Cache

Hidden : 04/11/2016
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:

Bankier, Sozialist, Pazifist, …

Gesucht wird eine Persönlichkeit, die in Seelow über ein Jahrzehnt einen Lebensmittelpunkt hatte.
Acht richtig gefundene Luftbilder von Aufenthaltsorten dieser Persönlichkeit sollten helfen, den Cache zu lokalisieren und schließlich zu finden, denn an den gegebenen Koords ist natürlich kein Logbuch platziert.

Geboren wurde der Gesuchte am 1. September 1880 in Usch, dem heutigen Ujście als Sohn eines Lehrers.
Finde folgenden Ausschnitt aus der Stadtansicht und du hast die erste Lösungsziffer.

Er wuchs auf dem Hof seines Vaters in Kahlstädt (Węglewo) im Landkreis Kolmar (Provinz Posen) auf.
Dieser Ort liegt zwischen Poznań (Posen) und Gniezno (Gnesen). Nach dem Besuch des Gymnasiums absolvierte er erst eine landwirtschaftliche Ausbildung und dann in Marburg eine Banklehre.

Noch nicht zwanzigjährig, verkaufte er nach dem Tode des Vaters das Gut in Kahlstädt und gründete mit einem Partner in Berlin eine Privatbank.
Bankadresse und Poststempel

Nach seiner Heirat lebte er ab 1911 in Berlin-Zehlendorf.

Im 1. Weltkrieg gehörte S., der bereits vor 1914 Mitglied der SPD geworden war, zu den entschiedenen Kriegsgegnern, wurde Mitglied des "Bundes Neues Vaterland" und unterstützte Karl Liebknecht.
Die USPD nominierte ihn in der Revolutionszeit 1918 für Regierungsposten: Am 10.11.1918 wurde er Unterstaatssekretär im preußischen Finanzministerium, schon zwei Tage später für wenige Wochen preußischer Finanzminister (bis 3.1.1919).

Danach kehrte er ins Bankgeschäft zurück, führte sein Bankhaus erfolgreich und war in vielen Aufsichtsräten leitend tätig.
Zugleich war S. Förderer der Künste und Literatur, im Vorstand mehrerer Kunstvereine, Mitglied der Ankaufskommission der Berliner Nationalgalerie und des Aufsichtsrates des Verlages S. Fischer.
In dieser Zeit erwarb er für sich und seine Familie im eleganten Tiergartenviertel an der Ecke Rauch-/Drakestraße eine stattliche Villa mit sehr großem Gartengelände.
Wintergartendetail
Wintergarten in der Berliner Villa, Wandgemälde von Max Slevogt

Schon 1919 kaufte S. das ehemalige Ausflugslokal "Schweizerhaus" in Seelow, erwarb weitere Ländereien und errichtete hier ein landwirtschaftliches Mustergut mit Vieh- und Geflügelzucht, Obst- und Gemüseanbau.
1923/24 ließ er auf dem Gelände einen Nachbau von Goethes Gartenhaus in Weimar bauen. Erbauer war der Architekt Ernst Rossius-Rhyn. Hinzu kam eine kleine Parkanlage mit Vogelvoliéren, verschiedenen Plastiken und anderen Kunstwerken.
Goethehausnachbau in Seelow
Seelower Goethehaus
Plastik "Der Bär" von August Gaul
"Der Bär" von August Gaul
In beiden Häusern trug S. eine Kunstsammlung zusammen, die als bedeutend bezeichnet wurde und die ihm einen Ruf als Sammler und Kunstmäzen eintrug.

In Berlin und Seelow trafen sich wöchentlich Politiker, Künstler, Wissenschaftler, Gelehrte. Dazu gehörten u. a. Bertolt Brecht, Erich Maria Remarque, Alfred Döblin, Arnold Zweig, Heinrich Mann, Stefan Zweig und Carl Zuckmayer, auch bildende Künstler wie Max Pechstein, Oskar Kokoschka und George Grosz, des Weiteren die Schauspielerin Tilla Durieux, die Verleger Samuel Fischer, Ernst Rowohlt und die Ullsteinbrüder sowie Politiker wie der preußische Ministerpräsident Otto Braun.
Schrei
Edvard Munch: Der Schrei. Pastell auf Holz, 1895; wahrscheinlich bis 1936 im Besitz von S.; im Mai 2012 für ca. 120 Mio $ versteigert.
Esel von Seelow
Renée Sintenis: "Der Esel von Seelow". Bronze, 1927; die Plastik stand auf einer hohen Säule im Park.
Unmittelbar nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten floh S. 1933 mit seiner Familie nach Frankreich. Hier gründete er erneut ein Bankhaus, unterstützte die Flüchtlingshilfe und engagierte sich politisch.

Im Juni 1940 erfolgte die Flucht nach Marseille und Anfang 1941 mit tschechischen Pässen unter falschen Namen die Ausreise nach Brasilien.
Nach einer ersten Zeit in Rio de Janeiro zog das Ehepaar ca. 200 km nordwärts, wo sich S. neben anderem der Seidenraupenzucht widmete.

Nach dem Ende des II. Weltkrieges kämpfte das Ehepaar S. um den Rückerhalt ihrer wahren Identität.
Erst 1947 hatten sie Erfolg und erhielten darüber hinaus eine Daueraufenthaltsgenehmigung für Brasilien, denn nach Deutschland wollten sie nicht mehr zurück.
Drei Jahre später starb S. am 4. Juli 1950 in Sao Paulo.
Der Cache selbst, ein PETling, ist bei N 52° 3A.BCD E 014° 2E.FGH zu finden.

Viel Erfolg wünscht Team Compubaer!

Additional Hints (No hints available.)