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Frohngauer Kirche: Seelilien, Armfüßer, Schwämme.. EarthCache

Hidden : 4/24/2016
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Das Schiff der Pfarrkirche St. Margareta wurde 1923/24 aus fossilreichen Kalksteinblöcken neu errichtet. Das Baumaterial stammt aus dem 2,5 Kilometer nördlich des Ortes gelegenen Roderather Steinbruches.

Am unverputzten Schiff lassen sich hervorragend die rund 390 Millionen Jahre alten Fossilien des Mitteldevons studieren.


Die Eifel besteht größtenteils aus Ablagerungen des Unterdevons (ca. 416 bis 398 Millionen Jahre), während Gesteine des Mitteldevons (ca. 398 bis 385 Millionen Jahre) überwiegend in den so genannten Eifeler Kalkmulden erhalten geblieben sind. Der Roderather Steinbruch liegt in der Engelgauer Teilmulde, dem nördlichsten Ausläufer der Blankenheimer Mulde. Sein Kalkstein entstand vor ca. 390 Millionen Jahren im Unteren Mitteldevon (so genanntes Eifelium). Das Klima war damals sehr warm, da das Rheinland südlich des Äquators lag. Am Boden eines flachen, tropisch-warmen Meeres bildeten sich ausgedehnte Riffeaus Korallen, Schwämmen und zahlreichen anderen Organismen. Aus Riffschutt und Kalkschlamm entstand eine mehrere hundert Meter mächtige Kalksteinabfolge, die während des Oberkarbons (vorca. 310 Millionen Jahre) zu einem Gebirge aufgefaltet und anschließend wieder zu einem Rumpfgebirge erodiert wurde. Geschützt waren die mitteldevonischen Kalksteinschichten nur in den Eifeler Kalkmulden..

Der hellgraue bis mittelgraue, teilweise rötliche Kalkstein aus dem Roderather Steinbruch ist ausgesprochen reich an Fossilien. Massenhaft treten Stielglieder von Seelilien (Crinoiden) auf. Im mitteldevonischen Flachmeer siedelten an manchen Stellen ganze „Wälder“ von Seelilien. Korallen kamen in zwei heute ausgestorbenen Gruppen vor. Die Rugosa (Runzelkorallen) bildeten entweder Korallenstöcke von meist rundlicher und gewölbter Wuchsform (mit bis zu 40 Zenimetern Dicke und 70 Zentimetern Länge) oder die viel selteneren kleinwüchsigen Einzelkorallen. Häufig treten auch "Äste“ von tubulaten Korallen (Bödenkorallen) auf. Seltener sind Stromatoporen, eine ausgestorbene Gruppe der Kalkschwämme. Je nach Standort und Strömungsenergie konnten sie ganz unterschiedliche Formen annehmen. Zahlreiche weitere Meeresbewohner, wie Schnecken, Dreilappkrebse (Trilobiten) und Armfüßer (Brachiopoden), konnten ebenfalls nachgewiesen werden. Reste von Schuppen, Zähnen und Knochenplatten stammen von Stachelhaien, Quastenflossern und Panzerfischen.
Da sich fossilreiche Kalksteine gut pollieren lassen waren sie auch wegen der auffallenden Musterung als Werkstein sehr beliebt. Der Roderather "Eifelmarmor" fand an der Pfarrkirche und Wegkapelle in Frohngau sowie an der Kapelle von Roderath Verwendung. Wahrscheinlich diente er auch in Pesch und in Köln als Baustein. Um Marmor im geologischen Sinne handelt es sich bei diesem Gestein aber nicht.

Seelilien (Crinoidea)

Seelilien sind keineswegs Pflanzen, wie der Trivialname nahelegt, sondern zählen zur Familie der Stachelhäuter. Die Meerestiere, die mit wurzelartigen Anhängen auf dem Boden festgehaftet sind besitzen ein Außenskelett welches durch Bindegewebe zusammengehalten wird. Der obere Teil des Tieres besteht aus Kelch und Fangarmen. Hiermit wird die Nahrung in die Mundöffnung der Kelchmitte eingestrudelt. Der Stiel besteht aus einzelnen Kalkscheiben , diese können kreisrund oder auch mehreckig sein. Die Größe der Seelilien können von einigen mm bis hin zu 20 m variieren. Nach Absterben der Seelilien zersetzt sich das Bindegewebe und das Kalkskelett fällt auseinander.

 

Armfüßer (Brachiopoden)

Die solitär lebenden Suspensionsfresser (Filtrierer) werden 1–5 cm lang oder breit. Sie ähneln äußerlich den Muscheln, haben aber anstatt einer linken und rechten Schale (Klappe) eine obere und eine untere, wobei die bauchseitige Schale meist größer ist. Brachiopoden besitzen ferner an beiden Seiten des Mundes armförmige Tentakel. Die Brachiopoden waren mit einem Stiel an festeren Partien des Meeresgrunds befestigt.

 

Kalkschwämme (Stromatoporen)

Hierbei handelt es sich um eine ausgestorbene Fossilgruppe mit Kalkskeletten von varaibler Form. Der Durchmesser einer einzelnen Kolonie liegt im Millimeterbereich bis zu maximal zwei Meter . Wie die „echten“ Schwämme waren Stromatoporen wahrscheinlich Filtrierer.


Logbedingungen:

Ich würde mich über ein Foto von Dir/Euch vor Ort freuen (optional). Du/Ihr kannst/könnt sofort loggen, sobald die Antworten gesendet wurden. Sollte etwas nicht stimmen, melden wir uns.

1. Infotafel an den Cachekoordinaten

Hier sind u.a. drei der oben näher beschriebenen Fossilienarten abgebildet. Handelt es sich eher um kleinere oder große Exemplare dieser Arten?

2. Linke Steinreihe neben der Kircheneingangstür

An der im Bild rot markierten Stelle kann man deutlich Strukturen eines Fossils erkennen. Um was handelt es sich deiner Meinung nach? Begründe kurz!


3. Südseite, rechts vom Fenster der Sakristei

An einem quadratischen, zwei Reihen umfassenden Steinblock sieht man ein größeres längliches Fossil. Wie lang ist dieses und was ist hier versteinert?


4. Südseite, links vom Fenster der Sakristei

Kannst du hier einen Kalkschwamm entdecken? Falls ja, beschreibe bitte grob die Lage, Form, Farbe und Größe. Falls nicht, erkennst du andere Fossillienstücke? Welche?


Quellen:

Infotafel vor Ort

Wikipedia.de

Spektrum.de

Bilder: eigene, maarmuseum.de, Senckenberg Research Institute an Natural History Museum Frankfurt, Wikipedia.de

Additional Hints (No hints available.)