Atomwaffen auf dem Schöppinger Berg?
Dort, wo sich heute Windräder drehen, drohten bis vor knapp 30 Jahren Nike-Hercules-Luftabwehrraketen.
Zehn Tonnen schwer waren sie, zwölf Meter lang und mit Atomsprengköpfen ausgestatten, die über den Köpfen der Bundesbürger explodiert wären. Man sagt, sie wären nicht weiter als bis nach Kassel geflogen ...
1200 Niederländer, Soldaten und ihre Familien, lebten hier. Und immer auch 20 bis 30 Amerikaner. Die haben sich um die Atomsprengköpfe gekümmert. Die Russen kamen übrigens auch. Schon während der Bauphase - und sie fotografierten fleißig ...
Es entstanden Kasernen, die Leitbasis und eine Abschussbasis.
Im August 1963 ging die Anlage in Betrieb, die Kuba-Krise hatte dafür gesorgt, dass beim Bau noch ein Zahn zugelegt wurde.
Die Stellung wurde im März 1988, nach 25 Jahren "kalter Krieg", aufgegeben.
Die Überreste der Leitbasis und der Abschussbasis auf dem Schöppinger Berg sind heute noch gut zu sehen. In der ehemaligen Leitbasis hat die FH Münster ein Antennen-Testgelände eingerichtet.
Die Abschussbasis wird von einem Landwirt genutzt, der in den Hangars auch schon mal sein Heu zum Trocknen lagert.
Der Eingang ist an beiden Anlagen durch dicke Schlösser versperrt.
Geheimnisumwittert sind die Orte heute noch.
Bitte geht vorsichtig mit der Dose um und verschliesst sie wieder richtig.