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Arnschwang (2) - Die Schrazel Traditional Cache

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josajuma347: Ab ins Archiv

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Hidden : 6/19/2016
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:




Die Schrazel - Eine Sage


von Xaver Siebzehnriebl
Quelle: Buch "Kirche und Gemeinde ... zwei gute Partner - Arnschwang - 1200 Jahre" S. 494




Bei Furth im Wald und Arnschwang hausten früherszeiten viele Schrazel, unter den Kellern und unter den Stubenbrettern hatten sie ihre Herberge. Wer davon wusste, bohrte oder schnitt ein Loch in der Ecke, dass die Schrazel aus und ein konnten. Die kleinen Erdmanndeln und Erdweiberl hatten lange, geschneckelte Haare, runzelfaltige Gesichter, breite Nasen und große schlaue Augen.

Die Bäuerinnen streuten den Schrazeln auf die Ofenplatte oder auf die Ofenbank ein Mehl hin, das lockte nachts die Erdgeisterlein an und die hamperten dafür recht brav. Die Bauern säten ihnen Körndel auf den Ehaltentisch, weil sie sich sagten, da wird die Ernte gut. Die Dirndel und die Mädel legten Wollknäuel und Stricknadeln auf die Tischplatten, nachts zogen die Schrazel darüber ein, die strickten bis zum Morgenrot die Strümpfe ganz und gar fertig, die Weibsleute hätten das nit so schnell und fein vermocht. Erbsensuppe schlürfzten die Schrazel für ihr Leben gern, wer ihnen abends zu essen gab, dem säuberten sie die ganze Stube.

Ein Bauer in Grabitz tat seinen stumpfen Pflug einmal nachts mitten aufs Feld hinaus, nebenhin stellte er eine Schlüssel voll Mehlmus und auf den Pflug legte er einen Heller. Andernmorgens sah der Bauer nach, die Schüssel war leer, die Pflugschar scharf gemacht und funkelnd gefegt, der Heller war fortgeholt. Das hörte ein anderer Bauer, der tat den Heller in die Musschüssel und stelle sie den Schrazeln bereit. Das tat den Manndeln Zorn, sie machten dem Bauern eine Kuh hin. Das reute sie aber gleich, denn wie sie das Mus aßen, fanden sie den Heller. Die Schrazel taten all ihr Geld zusammen und kauften dem Bauern wieder eine Kuh.

Die Sonne kroch hinter den Tannen hinab und der Mond zog auf. Im Wald bei Arnschwang krabbelten die Schrazel aus ihren Schlupfen und trippelten dem Dorf zu, drin wollten sie arbeiten. Bald schafften in jedem Haus etliche, die letzten schüttelten in einem Obstgarten den Bauern die zeitigen Früchte von den Bäumen und stopften hurtig die Säcke voll Obst, die der Bauer zu Griff gelegt hatte. Der Bauer riss Augen und Maul auf anderen Morgens vor lauter Wundern, die Schrazelleute hatten nämlich nit einen Grashalm zertreten. Abends säte der Bauer Asche aus, drin hätte er gern die Schrazelfüßel gesehen. Am nächsten Morgen sah er lauter Gänsefüßchen in die Asche getreten. Das machte selben Bauern noch gelüstiger. Jetzt wollte er die Schrazelleute selber sehen. So strich er alle Stämme mit Leim und Pech, dran sollten sie „picken“ bleiben. In der Nacht darauf kamen sie und brockten das letzte Obst von den Bäumen, da blieb ein Schrazel hängen, die anderen wollten es vom Leim losreißen, derweil klebten sie auch schon dran und zappelten. Das hörte der Bauer, er lief gleich herzu und grinste hellauf, weil er die Erdmanndl eingefangen hatte. Im Hui fuhr ein Getöse auf, als ob ein Donnerwetter unter der Erde wäre, der Erdboden riss das Mal auf und der Bauer und sein Hof versanken darein. Dort liegt jetzt ein kleiner See darüber.

Die Leute um Arnschwang und Furth hießen die Schrazel auch „Räpeln“ und zeigen heute noch die Schlupflöcher her, darin die Räpeln unterirdisch hausten und herbergten.

Xaver Siebzehnriebl, Grenzwaldsagen, Neukirchen b. Hl. Blut 1954, S. 54 f.




In Arnschwang gibt es ein Schratzelloch das man besichtigen kann.
Bei Interesse einfach im Fahrradmuseum nachfragen.




Im Logbuch auf der ersten Seite befindet sich eine Bonuszahl.
Bitte nicht vergessen zu notieren!




Additional Hints (No hints available.)