Löß ist das wichtigste fossile Staubsediment. Es wurde während der Eiszeiten aus den Schotterfluren des Ober-Rheintals durch Wind in den Kraichgau geweht = äolisches Sedimentgestein. Skandinavien im Norden und die Alpen im Süden waren während der Eiszeiten von Gletschern bedeckt. Dazwischen bestand in Deutschland ein eisfreies Gebiet: die trocken-kalte Steppe. Der zuvor von Rhein und Nahe abgelagerte Schlick wurde bei Dauerfrost gefriergetrocknet, und es entstand Staub, der durch den Wind Richtung Osten in den Kraichgau geweht wurde.
Lößwand Unteröwisheim
Große Teile der Lößschichten im Kraichgau stammen aus der Würm-Eiszeit vor 10.000 bis 115.000 Jahren. 10 bis 35 Meter dicke Lößschichten bedecken einen Großteil des Kraichgaus. Die Staubteilchen im Löß sind 0,002 bis 0,063 mm groß. Das Mikrogefüge des Löß ist in sich fest. Durch Befahren wird dieses Gefüge zerstört. Wind und Wasser erodieren den Löß, Hohlwege entstehen.
Löß ist ein Weichgestein mit stabiler Mikrostruktur. Die Poren im Gestein sind teils mit Wasser, teils mit Luft gefüllt. Somit kann Wasser gut im Gestein abgeleitet werden. Der in den oberen Lößschichten enthaltene Kalk kann durch Wasser angelöst und in tiefere Schichten transportiert werden. Dort kristallisiert der Kalk in Form von Calcitkristallen aus, die Lößpartikel verkleben. So enstehen Lößkindl.
Läuft Regenwasser außen an der Lößwand ab, so können auch tropfsteinartige Strukturen entstehen.
Der Löss und die aus ihm entstandenen fruchtbaren Böden sind Grundlage für den intensiven Ackerbau, der hier in der Region immer noch dominant ist.
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Text: Infotafel Unteröwisheim, Kraichtal, LK Karksruhe