Brauerei Zieger (Wiesenthal Brauerei) Mystery Cache

Unsere schöne Stadt ist heutzutage durch das Radeberger Bier weltbekannt - Ende des 18. Jahrhunderts gab es in dieser schönen Stadt aber weit mehr Brauereien als nur die Eine.

Die Brauerei Zieger in Radeberg (1874 bis 1885)
von Ludger Hiller

Obwohl die Aktionbierbrauerei zum Bergkeller nach deren Fertigstellung nun verschiedene Biere in und um Radeberg zum Verkauf anbot, sahen verschiedene Fachleute einen Markt für die Errichtung einer weiteren Bauerei in Radeberg. Mehrere konkrete Anfragen gingen dazu beim Stadtrat in Radeberg ein. Alle betrafen ein Baugrundstück der Hofegrundwiese, an der Straße nach Pulsnitz, nahe dem Schützenhaus gelegen. Dieses große Interesse nutzte die Stadt und schrieb eine offizielle Versteigerung an den Meistbietenden aus. Die Versteigerung wurde für den Sonnabend, den 24. Januar 1874, im Ratssessionszimmer angesetzt.  Dort erhielt dann der 33-jährige Karl Julius Zieger, zu dieser Zeit Braumeister der Brauerei in Grünberg, den Zuschlag. Zieger war als tüchtiger Fachmann bekannt. Sofort ließ er durch den Zimmermeister Richter das neue Malz- und Brauereigebäude projektieren. Bereits am 15. Februar 1874 reichte er die Bauzeichnungen beim Stadtrat in Radeberg ein. Die Grundsteinlegung der neuen Brauerei Wiesenthal erfolgte in der Woche nach dem Osterfest 1874. Die Brauerei sollte aus einer Mälzerei mit Malztenne im Keller, einer Zwei-Horden-Malzdarre, einem Sudhaus mit angeschlossenem Kühlschiff, einer Kellereianlage, einem Pichhaus sowie einer Wohnung bestehen. Eine im November 1874 durchgeführte Baurevision bescheinigt: Der Bau entsprach den Zeichnungen und den gesetzlichen Bestimmungen. Die technischen Einrichtungen fehlten noch. Nur im Sudhaus gab es schon eine durch Kohle beheizte eingemauerte Pfanne. Mit dem Brauen wurde am 19. Januar 1875 begonnen. Ähnlich wie in der Bergkeller-Brauerei hatte Julius Zieger anfänglich große Schwierigkeiten mit der Qualität seines Bieres. Ob es am Wasser oder an den neuen Gefäßen lag, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Auf jeden Fall bemühte er sich, neben seinem Brunnen auch Wasser aus der städtischen Wasserleitung entnehmen zu dürfen, gestattet per Ratsbeschluss vom 28. Juni 1875. Nur langsam kam der Verkauf in Gang. In den ersten Jahren nach Gründung der Wiesenthal-Brauerei braute das Unternehmen Einfach-, Lager- und Bayrisch-Bier. Außerdem bot Zieger 1875 erstmals gute frische Bierhefe zum Verkauf an. Dies zeigt, dass er in der Lage war, eine eigene Hefereinzucht zu betreiben, eine wichtige Voraussetzung für gutes Bier.  Fachlich gesehen war Zieger ständig bemüht, die vorhandene Technik im Malsdarre-Bereich zu verbessern. Noch vor der Gründung des Deutschen Patentamtes im Jahre 1877 reichte er in Sachsen sein erstes Patent zur Verbesserung der Malzdarre ein und bekam dies mit R. R.-P. 4267 bestätigt. Ziegers Patent wurde auch in Österreich-Ungarn angemeldet und bestätigt. Ein zweites Patent mit weiteren Verbesserungen an der Malzdarre folgte 1880  unter der Referenz D. R.-P. 13943. Sein Fernzeig-Thermometer wurde in Deutschland ebenfalls gesetzlich geschützt. Bald standen die ersten Erweiterungen in der Brauerei an. Ein neuer Schuppen am Hauptgebäude zur Unterbringung der Wagen und Fässer diente auch als Stall. Dessen Ausführung übernahm 1877 Baumeister Fickler. Der Einbau eines Röhrendampfkessels der Firma Nagel aus Schloß-Chemnitz im Sudhaus und einer Dampfmaschine war im April 1878 vollendet. Im Ergebnis dieser Veränderungen entfiel die Feuerheizung für die Sudpfanne, die nun wie bei modernen Brauereien mit Dampf beheizt wurde. Darauf verwies Zieger öffentlichkeitswirksam durch die Umbenennung der Firma in “Dampfbrauerei und Malzfabrik Wiesenthal”. Eine erste Bier-Niederlage (Vertriebsstelle im Eigentum der Brauerei) eröffnete Julius Zieger für seine Biere 1879 in seinem Wohnhaus in der Obergasse in Radeberg. In diesem Haus befand sich vormals die Pfützner’sche Restauration. Eine Gewerbeamtmeldung vom 25.  Februar 1879 lautete, wie damals üblich, auf Handel mit Bier über die Straße.  Zieger verkaufte Bier in Liter-Flaschen, er füllte aber auf Wunsch auch kleine Fässchen ab. Mit dieser Verkaufsstelle sprach er seinen bestehenden Kundenkreis, die direkten Nachbarn und auch die auf dieser Straße verkehrende Landbevölkerung an. Trotzdem gingen seine Erwartungen nicht auf, denn er meldete bereits am 28. August des gleichen Jahres sein Gewerbe wieder ab. Verkaufte Zieger anfangs noch das Bier in seiner Brauerei direkt an die Kunden und war selbst als Bierverkäufer in der Kundschaft unterwegs, so ließ er diese später mit Hilfe seiner Kutsche ausliefern. Da dies neben seiner Verantwortung als Braumeister bald zuviel war, suchte er sich Anfang September 1880 einen Fachmann, einen sogenannten Bierschröter. Dies ist ein Verkäufer, der das Bier vom Brauhaus an die Kunden verkauft, anliefert, selbst abkassiert und in der Brauerei abrechnet. Besagter Bierschröter sorgte auch für die Rückführung der Fässer, später auch der brauereieigenen Flaschen. Als Sicherheit diente eine Kaution. Mit dem Anstieg des Bierausstoßes waren in den folgenden Jahren weitere Veränderungen in der Brauerei notwendig. So musste 1880/81 eine weitere Malztenne nebst Gerste- und Getreide-Boden im Erdgeschoss am bestehenden Wohn- und Brauereigebäude angebaut werden. Ein Jahr später ließ Zieger die vorhande Kesselanlage für den Dampfmaschinenantrieb gegen eine solche von Saxonia Radeberg austauschen. Im Jahre 1882/83 entstand ein Lagerschuppen, später ein Wohnungsanbau. Ziegers Verhältnis mit seinen Nachbarn, den Besitzern des Schießhauses in Radeberg, war angespannt, was wiederholt zu Anzeigen führte. Einmal war es 1880 eine zu klein ausgeführte Schleuse, ein anderes Mal gab es Beschwerde über das Pichen der Bierfässer im Freien. Diese soll in Schuppennähe mit leicht entzündbaren Materialien erfolgt sein.  Bei diesen Arbeiten schlugen öfters helle Flammen an die Decke des aus Holz bestehenden Schuppens. Der dabei entstandene Qualm zog bei ungünstiger Windrichtung über den Biergarten des Schützenhauses und vertrieb die Gäste. Die Stadtverwaltung musste schlichten. Weitere Beschwerden gab es ab 1882 vor allem in den heißen Sommermonaten. Anwohner des Schlossteiches sahen sich einem ekelhaften Geruch ausgesetzt. Als Verursacher konnte die Brauerei Wiesenthal ausgemacht werden. Deren ungeklärte Rückstände aus der Bierherstellung gelangten über den Bach im Wiesen- und Hofegrund direkt in den Schlossteich. Da dieser damals keinen natürlichen Überlauf hatte, stauten sich die Rückstände im Teich. Seitens der Stadt wurde deshalb unter Strafandrohung die Errichtung einer Kläranlage gefordert. Anfang 1885 wandelte Julius Zieger seine Brauerei in die Firma Julius Zieger, Dampf-Brauerei und Malzfabrik “Wiesenthal” in Radeberg um.

Mehr dazu in Heft 13 “Radeberger Blätter zur Stadtgeschichte”.

(Quelle: Heft 12 “Radeberger Blätter zur Stadtgeschichte” (Oktober 2014) Seite 14-16 - das Einverständnis der Nutzung dieses Textes wurde durch die AG Stadtgeschichte Radeberg in Absprache mit der Stadt Radeberg erteilt - Vielen Dank dafür)


(Quelle des Bildes: http://www.bieretikettenkatalog.de/HTML_IN/R/R008T01.HTM)

Um das Finale des Caches berechnen zu können, müsst ihr den Text schon etwas genauer lesen. Erinnert euch einfach an den Geschichtsunterricht in der Schule - es wurde gelesen und anschließend hat der Lehrer Details abgefragt um zu prüfen, dass der Text verstanden wurde ;-) Die Geschichte ist aber auch zu interessant, als dass ihr sie ungeachtet zurück lasst.

1. Wieviel ml Bier fassten damals die Bierflaschen? = A
2. Was wurde 1882 von der Stadt gefordert, um den Gestank im Schlossteich zu mindert bzw. abzustellen? Anzahl der Buchstaben des gesuchten Wortes = B
3. Was ist eine Bier-Niederlage? Im Text findet ihr eine Beschreibung aus 5 Wörtern - Anzahl der Buchstaben = C
4. Wie hieß der Beruf des Verkäufers von Bier, der das Bier von der Brauerei an den Kunden lieferte und die Bezahlung zwischen Kunden und Brauerei regelte? Ermittelt die Werte der Buchstaben des gesuchten Wortes und bildet die Summe = D
5. Welche Nummer hatte Ziegers erstes Patent? Quersumme aller Zahlen = E
6. In welchem Monat wurde das erste Bier gebraut - auch wenn die Qualität am Anfang noch zu Wünschen übrig lies? Zahl des Monats = F
7. Wie alt war der genannte Braumeister zum Zeitpunkt der Versteigerung des Baugrundstückes der Hofegrundwiese zum Bau der Brauerei? Alter = G
8. Was wurde neben Bier noch verkauft? Summe aller Buchstabenwerte des gesuchten Wortes = H
9. Nach welchem kirchlichen Fest erfolgte die Grundsteinlegung der Brauerei? Anzahl der Buchstaben des Festes wie es im Text bezeichnet ist = I

Den Finale könnt ihr nun nach folgender Formel berechnen (Punkt vor Strichrechnung und so ... ):

N 51° I-2*F.3*G+2*H+3*C-6
E 13° E+C. A-(2*D+9*B+E-2*F)

Hinweise:

• Die oben angegebenen Koordinaten haben nichts mit dem Cache zu tun.
• Umlaute ä, ö, ü und das ß in Antworten werden generell als ae, oe, ue und ss gewertet.
• Wenn nach Buchstaben gefragt wird, dann ist die Stellung im Alphabet gemeint (A=1, ..., Z=26).
• Falls ihr Fehler oder Ungereimtheiten feststellt, schickt mir eine kurze Info und wir kümmern uns darum.
• Ihr müsst keine verbotenen Dinge tun oder Privatgelände betreten.
• Bringt bitte einen Stift mit.
• Versteckt den Cache wieder wie ihr ihn vorgefunden habt.
• Wer mit dem 4-rädrigen Cachermobil anreist, bitte keine Zufahrten blockieren - wegen der Baustelle kann die alte Parkempfehlung aktuell nicht genutzt werden (kann dieses bei den Koordinaten N 51° 07.236 E13° 55.561 ungestört abstellen.)

Viel Spass und Erfolg bei der Suche wünschen euch HasiMausiFamily mit unserem ersten Cache.

Deine Lösung für die Koordinaten dieses Rätsels kannst du nun hier prüfen: