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Blockmeer im NSG "Hölle" EarthCache

Hidden : 9/1/2016
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
3.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Einmal Hölle und zurück - eine Wanderung im NSG "Hölle" entlang des Höllbaches.


Die Hölle liegt vier Kilometer südwestlich von Falkenstein zwischen Brennberg und Rettenbach im Vorderen Bayerischen Wald. Das Gebiet gehört überwiegend zu der im südlichen Landkreises Cham gelegenen Gemeinde Rettenbach, ein kleiner Anteil von gut zwei Hektar liegt in der Gemeinde Brennberg im Landkreis Regensburg. Der im Landkreis Cham gelegene Teil des Naturschutzgebiets zählt außerdem zum Naturpark Oberer Bayerischer Wald.

Das Höllbachtal ist ein ca. 18 ha großes Felsental des Falkensteiner Vorwaldes, das von unzähligen, übereinander getürmten mächtigen Gneis- und Granitblöcken geprägt wird. Sie wurden während der letzten Eiszeit aus dem Grundgebirge herausgelöst und als Moränen in dem kleinen Tal abgelagert. An dieser Stelle tritt das Gestein in einer besonders eindrucksvollen Form der Wollsackverwitterung auf und ist zu großen Teilen von Moosen bedeckt.

Das Tal wird von einem im späteren Verlauf Wiesent genannten Bach durchflossen, der aus vielen kleineren Quellbächen bei Wiesenfelden gespeist wird. Zunächst sanft schlängelnd fließt das Gewässer unter den Namen „Rossbach“ und „Arracher Bach“, erreicht das obere Ende des Tales bei „Rettenbach/Postfelden“ und wird nun „Höllbach“ genannt. Er fließt nun als wilder Gebirgsbach in zahlreichen Adern durch die Felsenlandschaft und bricht in kleinen Wasserfällen und Kaskaden unter den mächtigen Granitblöcken hervor. Im westlichen Teil des Naturschutzgebietes mündet von rechts der Ruderszeller Bach, der hier auch die Gemeinde- und Landkreisgrenze bildet, in den Höllbach. Der Bach führt weiter vorbei an Dosmühle und südlich Brennberg bis Wörth wo er schließlich in die Donau mündet.

Der Baumbestand besteht hauptsächlich aus widerstandsfähigem Lindenwald, der Eisgängen und Hochwassern besser standhalten kann, als Fichten und Buchen. In dem schattigen, selbst im Sommer kühl feuchten Klima, haben sich zahlreiche schützenswerte Tier- und Pflanzenarten erhalten. Oberhalb des Naturschutzgebietes wird zwar ein Teil des Wassers zur Stromgewinnung gestaut bzw. abgezweigt, weshalb an manchen Tagen, vor allem im Sommer, nur ein schmales Rinnsal zu sehen ist. Dennoch sind eine Vielzahl bedeutender Lebensräume erhalten, die für die Bachtäler des Falkensteiner Vorwaldes typisch sind. Das Tal wird weitgehend in seinem natürlichen Zustand erhalten. Absterbende Bäume und Totholz werden nicht entfernt.

Das Blockmeer entlang des Höllbaches, ein etwa 7000 Quadratmeter großer Teilbereich des Naturschutzgebiets, ist als Geotop (372R070) gelistet.

Beschreibung des Geotops: **

Entlang des Höllbaches, der hier mit relativ steilem Gefälle auf kurzer Distanz etwa 40 Höhenmeter überwindet, zieht sich ein eindrucksvolles Blockmeer entlang, mit Blöcken bis zu 5 m Durchmesser. Die Rundung der Blöcke ist allerdings nicht durch den Fluß entstanden, sondern Resultat von Verwitterung: Wollsackverwitterte Granitfelsen wurden im Pleistozän in die einzelnen "Wollsäcke" zerlegt. Der Granitgrus wurde ausgewaschen, die Blöcke blieben mehr oder weniger an Ort und Stelle liegen.

  • Geotoptyp: Blockmeer, Blockstrom, Wollsackbildung
  • Geologie: Kristallgranit 1 Regensburger Raum (Jungpaläozoikum),  Migmatischer,nebulitischer Gneis (Paläozoikum)
  • Petrographie: Granit; Migmatit
  • Aufschlussart: Block (natürlich)
  • Zustand/Nutzung: gut erhalten
  • Erreichbarkeit: abgelegen
  • Schutzstatus: Naturschutzgebiet, Landschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet
  • Allg. geowiss. Bedeutung: bedeutend
  • Regionalgeol. Bedeutung: regional bedeutend
  • Öffentliche Bedeutung: Exkursions-, Forschungs- und Lehrobjekt
  • Erhaltungszustand: nicht beeinträchtigt
  • Häufigkeit in der Region: selten (weniger als 5 vergleichbare Geotope)
  • Häufigkeit in Regionen: selten (nur in einer geol. Region)
  • Geowissenschaftlicher Wert: wertvoll

** : Diese Daten stammen aus dem Geologkataster des bayr. Landesamts für Umwelt, " Blockmeer im NSG "Hölle" NW von Postfelden", Geotop-Nummer: 372R070, Stand: 10.11.2014

Damit es zur Bildung von einer solchen Ansammlung an Blöcken kommt, waren gleich mehrere geologische Prozesse über unterschiedliche Zeiträume (und Klimate) hinweg, beteiligt. Bei den Gesteinen im Naturpark Oberer Bayerischer Wald erfolgte die Wollsackverwitterung vorwiegend in der Zeit des Tertiärs unter warmem und wechselfeuchtem Klima.

Die Wollsackverwitterung als solches findet immer unterirdisch statt. Massive Gesteinskörper – wie hier der Granit - sind meist von feinen Spalten und Klüften durchzogen. Dringt nun, z.B. durch gelöste Huminsäuren, chemisch aggressives Wasser in das Gestein, beginnt es dieses zu zersetzen. An den Ecken und Kanten dieser Blöcke haben Wasser und Säuren größere Angriffsflächen als an den Seiten. Dadurch werden alle spitzen und kantigen Stellen der Gesteinsblöcke im Laufe der Zeit abgerundet. Begünstigt werden die chemischen Lösungsvorgänge durch warme und wechselfeuchte Klimate, welche in unseren Breiten im Tertiär geherrscht haben. Wird die Bodenkrume mit den in ihr enthaltenen Verwitterungsrückständen fortgespült, z.B. wegen regionaler Heraushebung oder einer Klimaänderung, werden die Blöcke freigelegt. Damit endet dieser Prozess und die Gesteine sind anderen Verwitterungsarten ausgesetzt.

Mit dem Übergang Tertiär/Quartär änderten sich die Prozesse von der ehemals vorherrschend chemischen zur nunmehr überwiegend physikalischen Verwitterung. So waren die Granitfelsen während den letzten Kaltzeiten im Pleistozän intensiver physikalischer Verwitterung (Frostsprengung) ausgesetzt.

Innerhalb eines Eiszeitalters kann es zu deutlichen relativ kurzfristigen Schwankungen zwischen kälteren und wärmeren Phasen, den sogenannten Kaltzeiten (Glazialen) und Warmzeiten (Interglazialen) kommen. Gegenwärtig befinden wir uns in einer Warmzeit dieses Eiszeitalters ;-)

Diese erdgeschichtliche Epoche veränderte die Region grundlegend. Gletscher nahmen die Gerölle auf und transportierten sie weiter. Dies geschah entweder an der Basis der Eismassen durch Anfrieren oder aber Gerölle fielen auf die Oberfläche des Gletschers und wurden somit fortbewegt.

In den wärmeren Phasen transportierten die Schmelzwässer große Sedimentfrachten. Dort wo die Eismassen abschmolzen, wurde das feinere Material ausgewaschen, gröbere Gerölle blieben zumeist an Ort und Stelle liegen.

Die Eismassen formten eine Berg- und Kuppen-Landschaft mit Rumpfflächencharakter des ostbayerischen Grundgebirges (bestehend aus Graniten und Gneisen). Die Mulden und Senken der Hochfläche sind heute mit tertiärem und pleistozänem Verwitterungsschutt gefüllt.

Der heute durch das Tal fließende Höllbach ist aufgrund seiner führenden Menge an Wasser nicht in der Lage, diese Gerölle aufzunehmen und fortzubewegen.

So können wir heute bei unserer Wanderung durch das Felsental des Falkensteiner Vorwaldes, die unzähligen, übereinander getürmten, mächtigen Gneis- und Granitblöcke bestaunen.

 

Bitte parkt nach möglichkeit auf einem der zwei angegebenen Parkplätze und nicht auf der Strasse.

Um den Cache zu loggen sind folgende Fragen zu beantworten:

  1. Bei den angegebenen EC-Koordinaten findet Ihr eine grosse Schautafel. Hier findet Ihr die Antworten auf folgende Fragen:
    - Aus welcher Gesteinsart besteht das Blockmeer im NSG Hölle?
    - Durch welchen geologischen Vorgang entstand das Blockmeer?
    - Vor wie vielen Mio. Jahren begann dieser Prozess?
  2. Nach der Theorie beginnt nun die Wanderung in die Hölle. Folgt der Strasse bis zur Koordinate T1. Hier gehts rechts auf einen Schotterweg hinnab ins Tal.  Kurz vor einem Hof biegt ein Wanderpfad rechts ab. Nach der kleinen Brücke über den noch ruhig fließenden Höllbach beginnt das NSG Hölle.
    - Was meinst Du bei welchen Koordinaten Eurer Meinung nach das Blockmeer beginnt?
  3. Weiter gehts bachabwärts. Genießt die kühle feuchte Luft entlang des Baches. Lasst die Natur und das Geotop auf Euch wirken.
    - Bei N49 05.019 E012 25.769 seht Ihr einen sehr markanten Stein. Beschreibt das Aussehen, die Form, Lage, Bewuchs dieses Steins mit eigenen Worten.
  4. Die Wanderung geht weiter durchs Höllbachtal, sehr schöne Felsformationen und Felstürme sind nun zu bestaunen - Ideale Fotokulissen für ein eventuelles Logfoto. Bei den Koordinaten N49 05.050 E012 25.640 ist ein hoher Fels aus Steinblöcken, ein Felsenturm zu sehen.
    - Schätze die Höhe dieses Gesteinturms. Was glaubst Du warum es hier zu dieser Auftürmung kam?
  5. Geht nun zum Ende des Blockmeeres an die Stelle wo von rechts der Ruderszeller Bach in den Höllbach mündet.
    - Beschreibt hier den Bachgrund, insbesondere die Körnung und die Farbe des Gesteins.

     

Nun sind alle Antworten gesammelt und das Geotop komplett durchwandert. Ihr habt nun die Möglichkeit auf dem gleichen Weg wieder zurück zu wandern oder dem Wanderweg 149 zu folgen, entgegen dem Rundweg Hölle um wieder zurück zum Trailpunkt 1 bzw. Parkplatz zu gelangen. Wenn Ihr Euch für Möglichkeit 2 entscheidet folgt Ihr dem Bach weiter flussabwärts, überquert eine im Sommer blütenreiche Wiese und kommt bei Dösmühle wieder auf die kleine Strasse die Euch mit einer langen Steigung zurück zum Parkplatz führt.

Die Antworten können mir per Message oder Email zugesandt werden. Eine Logfreigabe müsst Ihr nicht abwarten, wenn etwas falsch beantwortet ist melde ich mich.

Für die Wanderung ist je nach Witterung stabiles Schuhwerk notwendig, es kann matschig werden. Die Moose auf den Steinen sind nach einem Regenschauer feucht und sehr rutschig. Auch so mancher Wurzelteppich auf dem Weg ist dann rutschig - bitte aufpassen! Um die Fragen zu beantworten braucht der Wanderweg nicht verlassen zu werden.

Bitte denkt daran das Ihr in einem Naturschutzgebiet unterwegs seid. Reisst keine Pflanzen aus, bleibt auf den Wegen, hinterlasst keinen Müll und nehmt Hunde an die Leine.

Ich wünsche Euch schöne erholsame Minuten/Stunden in der Hölle. Es ist keine Logbedingung aber da es so unzählig viele Fotokulissen gibt würde ich mich über Fotos im Log sehr freuen. Auch blaue Schleifen sind ein Zeichen für andere Cacher das es sich hier gut aushalten lässt und der EC einen Besuch wert ist.


Additional Hints (No hints available.)