Da ich selbst immer sehr interessiert an Earthcaches war, möchte ich auch gern selbst einen veröffentlichen. Eins vorweg: Die Grube ist zwar nicht sonderlich tief (max. 3m) und sehr gut einsehbar, aber ein gewisses Absturzrisiko besteht dennoch. Bitte seid vorsichtig.
Bohnerze
... sind erbsen- oder bohnenförmige Knollen aus Brauneisenstein, die zusammen mit roten Lehmen in Spalten oder Höhlen von Kalkgesteinen auftreten.
Entstehung
Es wird davon ausgegangen, dass die Bohnerzknollen unter tropischen Witterungsbedingungen im Eozän (vor etwa 56 Mio. bis etwa 33,9 Mio Jahren) entstanden. Eisen löste sich in Wasser mit niedrigem pH-Wert. Das eisenhaltige Wasser floß durch Spalten tief in den zerklüfteten Kalkstein (Karst). Beim Kontakt mit dem basisch reagierenden Kalkstein erhöhte sich der pH-Wert und das Eisen mineralisierte in Schichten um einen Mineralisationskeim herum (Oolith).
Das Prinzip Aktualismus
... besagt, dass geologische Vorgänge, die heute zu beobachten sind, ebenso in der Vergangenheit gewirkt haben. Chemische Verwitterung findet heute unter (sub-)tropischen Bedingungen statt. Aufgrund der jahreszeitlich bedingten zu niedrigen Temperatur und des saisonal unterschiedlichen Wasserangebotes besitzt die physikalische Verwitterung in den gemäßigten Breiten eine größere Bedeutung für die Bodenbildung. Dadurch kann man schlussfolgern, dass das Klima zur Zeit der Bildung der Bohnerzknollen eher tropisch oder subtropisch war. Unter den heute in unseren Breiten herrschenden Klima-Bedingungen kann Bohnerz nicht entstehen.
![Oolith](https://s3.amazonaws.com/gs-geo-images/cd70b1ce-943b-44eb-ba10-3facbfba523c_l.jpg)
Geschichte
In Jestetten wurde 1555 von den Grafen von Sulz zur Verhüttung des Bohnerzes ein Hochofen errichtet. Bereits 1630 entstand das Eisenwerk am Rheinfall, das zunächst Eisen aus Eberfingen bezog, daraus entstanden durch Johann Conrad Fischer die heutigen Georg-Fischer-Werke bei Schaffhausen. Im Bereich des Ober- und Hochrheins wurden zeitweise hunderte (allein im Klettgau bei Schaffhausen 700) Gruben betrieben. Nach dem Bau der Eisenbahn Basel-Waldshut 1856 kam billiges Eisen vom Ruhrgebiet an den Hochrhein. Deshalb fand der Bohnerzabbau im Gebiet um Klettgau 1866 ein Ende.
Gewinnung
Die Bohnerzkonkretionen wurden in Weidenkörben zunächst geschüttelt, dann luftgetrocknet und schließlich am Rhein gewaschen. Dabei ging der Ton ab. Nur die Konkretionen fanden den Weg in die Hochöfen entlang des Rheins.
Quellen:
- https://www.mineralienatlas.de
- http://www.geodz.com
- http://de.wikipedia.org
- http://www.suedkurier.de
Logbedingungen:
Beantwortet mir bitte die unten stehenden Fragen. Schickt mir die Antworten an mein Profil. Ihr dürft euren Besuch auch ohne Logfreigabe sofort loggen.
Fragen:
Welche Farbe hat der die Bohnerze direkt umgebende Lehm?
- 1. weiß (Kalkstein)
- 2. rotbraun (eisenhaltige Lehme)
- 3. grau (kalkhaltiger Lehm)
Kann man den schichtweisen Aufbau der Knollen erkennen? Wie heißen diese deshalb auch?
Sind die Bohnerzknollen vor Ort
- bohnen-
- linsen- oder
- erbsenförmig?
Welche Größe in mm haben die hier vorkommenden Bohnerze?