Steinbruch Donnerkuhle
Der Steinbruch Donnerkuhle liegt am Nordrand eines Massenkalkvorkommens, das im höheren Mitteldevon (vor etwa 350 Mio. Jahren) entstand.
Seit August 2016 haben Wanderer bzw. interessierte Bürger die Möglichkeit, hier an zwei neu geschaffenen Aussichtspunkten mit je zwei Erläuterungstafeln einen nicht alltäglichen Einblick in den aktiven Steinbruch und in 360 Millionen Jahre Erdgeschichte zu werfen.
Von diesen Plattformen aus kann man sehr gut die Trennung von braunem Dolomitstein und grauem Massenkalk in der Abbruchwand bzw. die Ennepe-Überschiebung (Ennepe-Störung, Lagerungsstörung, geologische Störung, Verschiebung von Gesteinsschichten) sehen. Das Dolomitgestein ist in der vorliegenden Hochwertigkeit eine Seltenheit in dieser Region.
Hier bildete sich vor vielen Millionen Jahren ein Riff (ähnlich dem Great-Barrier-Reef östlich von Australien), welches neben Korallen und Muscheln hauptsächlich von Stromatoporen, das sind den Schwämmen artverwandte, ausgestorbene Gruppen von koloniebildenden Organismen mit Kalkskelett, bewohnt wurde. Der Riffkörper hatte eine Mächtigkeit von etwa 600 - 800 Meter.
Die Lagerstätte in Hagen-Halden ist Teil einer Riffkette mit Massenkalkvorkommen (hoher Reinheitsgrad, besteht zu 95% aus dem Mineral Kalzit, chemisch CaCO3, Kalziumkarbonat), welche sich fast ununterbrochen vom Hönnetal über Iserlohn und Hagen bis Wülfrath erstreckt.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird in der „Donnerkuhle“ dolomitischer Kalkstein abgebaut und zu feuerfesten Produkten mit hohem Standard und anderen Baustoffen verarbeitet.
Das Freilegen der Gesteinsschichten erfolgte lange Zeit mit dem Sprengstoff Dynamit, welcher zwar gute Dienste leistete, aber eine starke Belästigung - nicht nur der nahen Anwohner - durch Lärm und Vibrationen mit sich brachte. Aus diesem Grund erhielt dieses Areal nach alten Überlieferungen auch den liebevollen Namen "Donnerkuhle". Heute wird mit anderen geräuschärmeren Sprengmaterialien und höherer Effizienz gearbeitet, wobei das vorgeschriebene Warnsignal mittlerweile fast lauter ist als die Explosionen selbst und die Erschütterungen kaum noch wahrgenommen werden.
Da die Gewinnung des Dolomitgesteins im Steinbruch unterhalb des lokalen Grundwasserspiegels stattfindet, müssen jährlich etwa 4 Mio. Kubikmeter Wasser in die Lenne abgeleitet werden, um trockenes Dolomitgestein abbauen zu können.
Eine Dolomitisierung von reinem Massenkalk tritt ein, wenn magnesiumhaltiges Wasser - wie hier durch die Ennepe-Überschiebung - zugeführt wird (Dolomitstein besteht hauptsächlich aus dem Mineral Dolomit, chemisch CaMg(CO3)2, Kalzium-Magnesium-Karbonat). Dieser Vorgang vollzog sich vor ca. 310 Mio. Jahren in mehreren aufeinander folgenden Phasen und ist, wie bereits oben erwähnt, gut durch die farbliche Trennung zu erkennen.
Etwa um das Jahr 2040, wenn die Abbaugenehmigung erloschen ist, wird von diesem Einblick in die Erdgeschichte nur noch ein rekultiviertes Areal mit einem etwa 80 Meter tiefen Grundwassersee zu sehen sein.
Also kommt und schaut euch die Donnerkuhle an, solange sie noch existiert.
Um diesen Earthcache zu loggen, beantwortet folgende Fragen und mailt eure Erkenntnisse an meine "Kontaktadresse"(bitte nicht über Nachrichten-Center).
1. Beschreibe mit eigenen Worten, woran du die Auswirkungen der Ennepe-Störung erkannt hast..
2. Was ist eine geologische Störung und was hat sie hier bewirkt?
Bitte fügt auch die Nummer aus dem Firmenlogo an, welches sich auf der Rückseite der Infotafeln (Listingkoords) befindet.
An dieser Stelle sei noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das umzäunte Gelände des Steinbruchs zu keiner Zeit betreten werden darf.
Ihr könnt sofort loggen. Wenn etwas nicht in Ordnung ist, melde ich mich.
Fotos sind nicht notwendig, aber der Owner würde sich über einige Bilder freuen.
Viel Vergnügen wünscht euch der Struwwelpeter
Bildmaterial:
Foto 1 = GoogleEarth, Foto 2 bis 6 = Struwwelpeter
Informationsquellen:
Westfalenpost Hagen, Infotafeln vor Ort
Wer den Earthcache geloggt hat, darf sich gerne das Banner in sein Profil kopieren

<p align="center"><a href="http://coord.info/GC6XYY4"><img src="http://up.picr.de/27778688bg.jpg" alt="Steinbruch Donnerkuhle" width="289" height="197" /></a><br /> </p>