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Frischer Meeresboden an der Jochstraße EarthCache

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KnickerbockerBY: Hier wird es auch mal langsam Zeit für was neues.
Merci für die netten Logs.

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Hidden : 3/30/2017
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Der EC führt zu einem Basaltaufschluss an der Jochstraße


Um die Entstehung dieser Gesteinsstruktur zu ergründen unternehmen wir eine Reise in die Kreidezeit vor etwa 146 -  65 Mio Jahren. Kreidezeit nennt man einen Abschnitt der Erdgeschichte, in dem u.a. die sogenannte Schreibkreide entstanden ist.

Die Erde wurde von den Dinosauriern beherrscht aber kleinere Säugetiere unternahmen bereits den Versuch aus dem Schatten der Saurier herauszutreten. Das Klima war warm und ausgeglichen, die Pole waren eisfrei und dadurch der Meeresspiegel entsprechend hoch. Typische wirbellose Meerestiere sind Ammoniten und Belemniten. Zu den herausragenden Ereignissen der mittleren Kreidezeit zwischen ca. 120 Millionen und 80 Millionen Jahren gehört eine gewaltige sog. Superplume-Aktivität im Bereich des westlichen Pazifiks. Der 40 Millionen Jahre anhaltende Vulkanismus riesigen Ausmaßes auf dem pazifischen Ozeanboden hatte globale Konsequenzen. Diese Phase der Vulkanausbrüche wird, neben dem Einschlag eines Meteoriten, als Ursache für das Aussterben der Dinosaurier genannt.

Der Superkontinet Pangäa ist in der Kreide bereits weitgehend zerfallen und da wo heute das Allgäu liegt war zu dieser Zeit der Südpenninische Ozean. Dieser wurde begrenzt durch die im Norden gelegene Europäische Kontinentalplatte, im Osten durch das Meer Neotethys, im Süden durch die Afrikanische Platte und im Westen durch den wachsenden Zentralatlantik. Der Südpenninische Ozean war ein Flachmeer in welchem sich die Sedimente der Kontinente ablagerten wodurch beispielsweise auch die heutigen Allgäuschichten oder die Adneter Kalke entstanden sind.

Quer durch den Südpenninischen Ozean verlief ein Mittelozeanischer Rücken. Aus diesem Rücken quoll Lava aus welche ständig neue Ozeanische Kruste bildete und den Mittelozeanischen Rücken dadurch verbreiterte. Der Südpenninische Ozean wuchs also in diesem Bereich.

An bestimmten Stellen der Allgäuer Alpen, so auch an diesem Aufschluss, findet sich heute ein basaltähnliches, dunkles Vulkangestein welches Spilit genannt wird (auch vor allem unter seinem alten Namen Diabasporphyrit bekannt). Dieses vulkanische Gestein ist nur in einem schmalen Streifen zwischen den kalkalpinen Decken und dem Flysch verbreitet, der Aroser Zone neuerdings auch Walsertal Zone genannt wird. Man bezeichnet diesen Typ von Ergussgestein als „Kissenlava“ (Pillowlava). Sie entsteht auch heute noch an Stellen, wo basische Laven untermeerisch ausfließen.

Ihre glasierte Konsistenz verdankt die erstarrte Lava der extrem schnellen Abkühlung der heißen Gesteinsschmelze beim Kontakt mit Wasser. An der schnell abgekühlten Oberfläche bildet sich eine zähe, plastische Masse aus Gesteinsglas. Im Innern des Kissens kühlt die Lava wesentlich langsamer ab, so dass es zur Bildung einer kristallinen Masse kommt. Dabei entstehen zumeist radial angeordnete Gasblasenkränze knapp unterhalb der Kruste, da die Lava beim Austreten aus dem Gestein eine massive Druckentlastung erfährt und somit zum Entgasen der Schmelze führt. Fließt weitere Lava nach, reißt die Hülle an einer Stelle auf und weitere Kissen entstehen. Die einzelnen Kissen sind 0,2 bis 1 m groß und bilden am Ozeanboden bis zu einem Kilometer mächtige Schichten. In den Zwickeln zwischen den Lavakissen findet sich vulkanischer Tuff, abgeplatzte glasige Lavasplitter, und Meeresbodensediment.

 

Der Aufschluss befindet sich im Bachbett des Wildbaches an einer Prallhangseite und wurde wohl durch das Wasser freigelegt. Direkt am Aufschluss befindet sich ein Marterl. Etwas Trittsicherheit ist erforderlich um dorthin zu gelangen.

Um den EC zu loggen beantworte folgende Fragen an meine E-Mail-Adresse:

  1. Untersuche die einzelnen „Kissen“ und bestimme, ob die Größe der Kissen gleich ist. Was denkst du warum sie gleich groß sind oder nicht?

  2. Diese Art des Basalts wird gewöhnlich auf dem Meeresgrund gebildet. Wie ist er an diese Stelle geraten?

  3. An einigen Stellen bröckelt immer wieder Gestein ab. Welche Farbe herrscht an diesen frischen Abbrüchen vor?

Quellen: Bau und Werden der Allgäuer Landschaft v. H. Scholz, Wikipedia

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