Seit der Inbetriebnahme des Eiswerkes in der Herwigstraße, Bremerhaven in 1912 waren die Geestemünder Eiswerke F. Busse der größte Eisproduzent in Deutschland,verbunden mit der größten und ältesten ortsansässigen Fischdampfer-Reederei F.Busse.
Der Firmengründer Friedrich Busse hatte bereits 1888 ein Eishaus errichten und Eisteiche anlegen lassen. Durch den schnellen Ausbau der Hochseefischerei reichten damals die Ernte aus den Eisteichen während der Wintermonate, die in Eishäusern bevorratet wurde, und der Import mit Spezialschiffen als Skandinavien nicht mehr aus. So entstand die Idee der künstlichen Eiserzeugung.
Das Eis wurde damals als Eisplatten in der Größe 6 x 3 m mit einer Stärke von 28 – 35 cm gefroren. Die Herstellung dauerte 6 – 7 Tage. Eine derartige Platte wog ca. 4.000 – 5.000 kg.
Die Kriegsjahre überstand das Werk nahezu unversehrt und der Aufschwung der Fischindustrie sicherte das Weiterbestehen.
Abnehmer des Kühleises war ausschließlich die Fischindustrie. Die Fischfangtrawler verließen den Fischereihafen zu ihren Fangreisen mit bis zu 120 t Eis für Fisch in den Laderäumen. Große Mengen wurden für die Anlandungen des Frischfisches in die Auktionshallen bzw. in die fischverarbeitenden Betriebe geliefert.
In 1983 geriet die Busse-Firmengruppe in Konkurs.Da auf das Eiswerk nicht verzichtet werden konnte, gründete eine Vereinigung von namhaften fischverarbeitenden Betrieben gemeinsam mit der Hausbank sowie der Fischereihafen- Betriebsgesellschaft mbH die noch heute bestehende Bremerhavener Eiswerk GmbH und der Betrieb konnte unbeschadet weitergehen. Zu diesem Zeitpunkt wurde eine Röhreneisanlage installiert, mit einer Produktionsleistung von 150 t in 24 Stunden.
In den Jahren ab 1985 wurde erstmals begonnen, das Eis in PE-Beuteln zu verpacken und bundesweit zu vermarkten. Jetzt kamen zur Fischindustrie auch die Fleischindustrie, chemische Industrie und mehr und mehr auch die Eventagenturen als Abnehmer dazu.
Die US-Army ließ europaweit ihre Truppen mit dem Qualitätseis aus Bremerhaven versorgen. Ob nach Polen, Rumänien, Bulgarien - Bremerhavener Eis wurde sogar bis nach Thessaloniki in Griechenland verschickt.
In Zusammenarbeit mit einer Eventagentur wurde eine Methode entwickelt, das Eis so fein zu mahlen, dass es Schneequalität erreicht. So konnte manche Sportveranstaltung in einem schneearmen Winter mit Eis-Schnee aus Bremerhaven doch noch durchgeführt werden. Ob der Biathlon-Weltcup in Oberhof oder das Skispringen in Willigen oder Oberstdorf, die Sportler waren von der Qualität des „Schnees“ begeistert.
In 2014 entstand der Entschluss, ein neues, energieeffizientes Eiswerk am Kühlhauskai 1 in Bremerhaven zu errichten.