Skip to content

Mörderdobeleweg 4/13 Traditional Cache

Hidden : 4/13/2017
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:

Eine kleine Serie den Mörderdobeleweg hinauf - Dies ist Teil 3. (Warum er 4/13 heißt erfahrt ihr am Finale)


Auch wenn die Gewannnamen wie Rößlegarten, Morgenroth, Resengarten, Palmengasse, Eselwand oder Mörderdobel die Fantasie beflügeln, waren die Landwirte früherer Zeiten nicht so romantisch veranlagt, den Flurstücken restlos romantische Namen zu geben, so Hansjörg Wark. Bei näherem Hinsehen, so das Ergebnis seines Vortrags, haben auch merkwürdige Namen wie Ruckschuh etwas ganz Normales an sich.

 

Wie Flur und Gewann zu ihren Namen kommen, hat Hansjörg Wark in einem Vortrag erklärt. Die meisten lassen Rückschlüsse auf die Geschichte des Ortes zu.

Oberweier . Nicht aufgeschrieben, sondern über die Jahrhunderte von Mund zu Mund weitergegeben. Eine Art "stille Post", wie Hansjörg Wark, Mediziner, gebürtiger Oberweierer und ein Kenner von Flur- und Gewannnamen offenbarte.

"Blick über Palmen, hinüber zum Burgstall, wo Pferde standen und diese bei Vollmond beobachtend. Mörder fanden sich am Mörderdobele und auf dem Geigenköpfle hat einer gesessen, der Geige gespielt hat." Die Märchenwelt findet sich in den Flur- und Gewannnamen von Oberweier wieder, erklärte Wark.

Erste Menschen dürften sich in Oberweier schon in der Neuzeit auf der Sonnenseite des Waldes angesiedelt haben. "Genau zwischen dem Haus von Josef Eisenbeis und den Waldmatten dürften die Forscher anfangen, zu graben", erklärte Wark. In Oberweier befänden sich noch 80 Prozent der Gene aus der Neuzeit, inklusive fünf Prozent der Neandertaler. "So wie es aussieht, sind sie seit der Steinzeit da hocken geblieben", meinte Wark auf Alemannisch.

Aus dem keltischen Sprachgebrauch seien heute noch Wörter wie "käp" (knapp), "huddle" (eilen), "kiedrig" (geizig) im Dialekt zu finden. Im Laufe der Jahre hätten sich Kelten, Römer und Alemannen gut arrangiert. Eher dem Englischen verwandte Wörter brachten die Alemannen aus dem hohen Norden oder in Sachsen mit. "Allewei" entlehnt aus dem Englischen always (immer). "Flurnamen können bei uns entweder aus der deutschen, romanischen oder keltischen Zeit überliefert worden sein", so Wark weiter.

Gewanne und Siedlungen waren ursprünglich durch Waldgürtel voneinander getrennt. Ein Zusammenschluss der Anbauflächen kam im Laufe des hochmittelalterlichen Landausbaus. Zu den Nachbarorten Friesenheim, Heiligenzell und Oberschopfheim schützte sich Obeweier mit Flechtzaun, Überstiegen und Tordurchlässen. Die Flurnamen Vollmer, Ettertal, Elende, Litzelgrund, Lützenried, Hagenmatt, Balzertal, Maiertal, Staufenberg, Weierberg heister, Schiedle, Schley und Manglisacker können als Beleg für den vormaligen Dorfzaun gelten. Die Namen seien keltischer oder romanischer Wortherkunft, was zeige, dass die Gemarkungsgrenzen seit dem frühen Mittelalter stabil geblieben seien.

Während die Grenze zu Heiligenzell klar durch die Holzgasse geregelt war, sei zwischen Oberschopfheim und Oberweier eine recht "verfranselte Grenze" erkennbar. Seit der Neusteinzeit dürfte es Streitereien um diese Grenzen gegeben haben. Der Spitzname Stänglihocker sei auch darauf zurückzuführen, dass die Oberschopfheimer auf dem "Zaun" gesessen hätten, um die Oberweierer zu ärgern, so Wark. Das Gewann Morgenrot lässt auf eine Weide in Hanglage schließen. Der Mörderdobel dürfte wohl auf Wasserräume mit Morast zurückzuführen sein und das Geigenköpfle sei mehr oder weniger das Ergebnis von stiller Post, da es nur noch die Wortwurzel die Übersetzung für einen Steinhaufen (ceigean oder schweizerisch gigle) beschreibt.

Additional Hints (No hints available.)