Vor der Erfindung der Satellitennavigation bestimmten die Seefahrer ihre Position anhand der Gestirne, der sogenannten Astronavigation. Dazu mussten sie die Höhe der Gestirne über dem Horizont möglichst genau messen. Zunächst wurden dafür der Quadrant und das Astrolabium, ab dem 14. Jahrhundert der Jakobsstab verwendet. Schließlich wurde im 18. Jahrhundert der Spiegelsextant gleichzeitig von John Hadley in London und von Thomas Godfrey in Philadelphia erfunden. Dieses Gerät ermöglichte es, z.B. die Sonnenhöhe schnell und in bisher ungeahnter Genauigkeit zu bestimmen. Zusammen mit dem von John Harrison erfundenen Chronometer konnte damit die eigene Position auf hoher See mit Hilfe von Tabellenwerken und durch Berechnung und Einzeichnung in Seekarten ziemlich genau ermittelt werden.
Grund genug für uns, das moderne GPS einmal zu Hause zu lassen und die Position unserer Dosen mit dem Sextanten auszumessen. In den nächsten Mysterys der Gut-gepeilt-Serie werden wir euch diese Messungen als Grundlage für die Ermittlung der Finalkoordinaten angeben.
Doch wie funktioniert eigentlich ein Sextant und was misst man genau mit ihm, wenn man die Sonne anpeilt? Informiere dich über Sextanten und finde die richtigen Ergänzungen der folgenden Aussagen. Sie liefern dir die Nord-Koordinate des Finals:
A: Ein Sextant heißt so, weil ...
- er sechs Spiegel hat (5)
- seine Skala ein Sechstelkreis ist (4)
- er Winkel bis 60° messen kann (3)
B: Mit einem Sextanten misst man ...
- den Winkel zwischen der Sonne und der Waagrechten (8)
- den Winkel zwischen der Sonne und der Senkrechten (6)
- den Winkel zwischen Sonne und Mond (4)
C: Durch das Sehrohr des Sextanten sieht man ...
- den Horizont (5)
- die Sonne (3)
- beides gleichzeitig (1)
D: Durch das Verstellen der Alhidade wird ...
- das Sehrohr eingenordet (4)
- der Indexspiegel verdreht (2)
- der Sextant waagrecht ausgerichtet(0)
Final: N 47° 5A.BCD
In dieser animierten Grafik* siehst du, wie man die Messung mit dem Sextanten durchführt:
Bringe die Schritte in die richtige Reihenfolge, um die Ost-Koordinaten des Finals zu erhalten:
- Winkel ablesen (3)
- Sextanten zur Prüfung der Vertikalität um die Teleskopachse schwenken (8)
- Sextanten auf den Horizont unterhalb der Sonne richten (12)
- Sperrklinke loslassen (6)
- Sperrklinke drücken, um Alhidade zu lösen (5)
- Sonne auf den Horizont herunterholen (4)
Hier kannst du deine Koordinaten überprüfen.
Übrigens: Ein Spiegelsextant ist wirklich ein faszinierendes Gerät. Man kann nicht nur die Höhe von Gestirnen damit bestimmen, sondern auch die Höhe von Bauwerken oder Bäumen. Auch den Winkel zwischen zwei angepeilten Orten kannst du mit ihm messen. Es gibt gute Kartonbausätze um selbst damit zu experimentieren.
*Grafik: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Using_sextant.gif, Autor: Joaquim Alves Gaspar, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 2.5 Generic license
In dieser Serie bereits erschienen: