Vor der Erfindung der Satellitennavigation bestimmten die Seefahrer ihre Position anhand der Gestirne, der sogenannten Astronavigation. Dazu maßen sie z.B. die scheinbare Höhe der Sonne mit Hilfe eines Sextanten und ermittelten ihre Position durch Berechnungen und Einzeichnungen in Seekarten. Wie ein Sextant funktioniert, weißt du ja schon aus Gut gepeilt... (VI). Jetzt geht es darum, mit Hilfe des Messergebnisses die eigene Position zu bestimmen.
Am Mittwoch nach dem 2. Advent 2016 waren wir mit unserem Dreimaster auf dem Abtsee unterwegs. An diesem Tag hatte die Sonne an unserer Position ihren Höchststand um exakt 12:00:00 MEZ. "Wie praktisch", dachte ich mir, "dann lässt sich unsere Position mit der Mittagsmethode ja ganz leicht bestimmen." Wir zückten also den Sextanten und ließen die Sonne herabsinken, bis sie auf dem Horizont aufsaß. 19° 16,0' war auf der Skala abzulesen. Mit den folgenden Tabellen und ein paar einfachen Berechnungen hatten wir schnell unsere Position herausgefunden.
Gesamtbeschickung: |
Nautisches Jahrbuch: |
Ermittle die Position, an der wir die Messung vornahmen. Ach ja: Meine Augenhöhe betrug 6 m und zwischen UT1 und UTC machen wir hier keinen Unterschied. Wenn du die Position bestimmt hast, kannst du sie im Checker überprüfen. Damit du nicht im Abtsee tauchen musst, haben wir das Final aber an Land versteckt. Seine Koordinaten erhältst du, indem du von der ermittelten Position aus 804 m in 102° peilst. Auch das Final kannst du natürlich im Checker überprüfen.
Wichtiger Hinweis: Verwende die Werte aus den angegebenen Tabellen und berechne die Position selbst mit den einschlägigen Formeln. Die Ergebnisse verschiedener Nautik-Tools unterscheiden sich je nachdem, wie genau gerechnet wird, im Zehntel-Minuten-Bereich. Das ist für die normale Navigation auf See irrelevant, für die Berechnung des Finals aber fatal.
In dieser Serie bereits erschienen: