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Felssturz Nideggen EarthCache

Hidden : 4/24/2017
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Dieser EarthCache befindet sich in einem Naturschutzgebiet. Bitte verhaltet euch entsprechend umsichtig und schont die Natur. Die offiziellen Wege müssen und dürfen zu keiner Zeit verlassen werden.




 

In den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts ereignete sich ein Felssturz mit einem ungeheuren Ausmaß für die Verhältnisse der Nideggener Burgwand. Ein „Steinchen“ löste sich aus der Wand und plumpste zu Tal. Jahrmillionen lang hielt er in der Felswand fest verankert. Doch plötzlich wurde er aus der Wand gesprengt und stürzte über 120 Meter tief ins Rurtal und blieb in der Ruraue liegen. Dabei verfehlte er den Schüdderfelder Hof nur knapp. Schon 1977 gab es einen größeren Felssturz, bei dem ein ca. 70 Tonnen schwerer Brocken das Hauptgebäude des Hofes nur um ca. 20 Meter vefehlte. Das wuchtige Auftreten des Felssturzes am 03. Mai 1982 hier vor Ort, brachte dieses Exemplar tags darauf sofort in die Tageszeitungen und wurde anfangs von vielen Einheimischen bestaunt und diskutiert. Seitdem wird am Rurufer-Radweg immer wieder über Warnschilder vor Felsstürzen gewarnt. Also immer wieder schön die Augen offen halten.

 

Was war passiert? Das wollen wir uns mal ein wenig näher betrachten.

 

Die Wissenschaft spricht hier von dem Phänomen der Verwitterung. Verwitterung bezeichnet in den Geowissenschaften die natürliche Zersetzung von Gestein. Dabei spielen mehrere Prozesse zusammen, die eine physikalische Zerstörung und/oder die chemische Veränderung des Gesteins herbeiführen. Je nach Art der Verwitterung bleiben die gesteinsbildenden Minerale erhalten (physikalische Verwitterung) oder werden aufgelöst oder umgewandelt (chemische Verwitterung). Grundsätzlich unterscheiden wir folgende Gruppen:

 

-        Physikalische Verwitterung

-        Chemische Verwitterung

-        Biotische Verwitterung

-        Spezielle Verwitterungserscheinungen

 

Der Felssturz von Nideggen beruht auf einer Physikalischen Verwitterungsform,

Grafik

nämlich der Frostverwitterung. Sie wird teilweise auch als Frostsprengung bezeichnet. Verschiedene Einzelprozesse wirken bei der Frostverwitterung zusammen. Die Wirkung dieser Frostsprengung ist früher weit überschätzt worden, weswegen der synonyme Gebrauch für den Begriff Frostverwitterung zu vermeiden ist. In Gesteinskluft eingedrungenes Wasser kann zwar von außen her einfrieren und im Inneren einen erhöhten Druck aufbauen, durch die in der Natur aber meist offenen Systeme ist dies aber nicht die wichtigste Komponente der Frostverwitterung. Dies belegen auch Laborexperimente. Hauptträger der Frostverwitterung ist das gerichtete Wachstum von Eiskristallen und der dadurch entstehende Druck. Die Eiskristalle wachsen dabei senkrecht zur Abkühlungsrichtung, d.h. parallel zum Wärmefluss. Dies kann zu einem Druck führen, der etwa dem Achtfachen der maximalen Zugfestigkeit von Gestein (250 kp/cm2) entspricht.

Ein ausreichendes Wasserangebot ist Voraussetzung effektiver Frostverwitterung.

Grafik

Weitere Voraussetzungen sind häufige Frostwechsel und starke Klüftung mit ausgeprägter Gesteinsschichtung. Im wassergesättigten Randbereich von Schneeflecken ist so häufig eine gesteigerte Frostverwitterung festzustellen. Dehydratisierung durch den stark wasseranziehenden Effekt des Eises spielt innerhalb der Frostverwitterung ebenfalls eine Rolle, da so Schrumpfungsrisse und Spalten entstehen können. Bei der Dehydratisierung wird Wasser vom umgebenden Gestein abgespalten.
Ob auch Hydration an der Frostverwitterung mitwirkt, ist noch nicht abschließend geklärt. Bei der Hydration kommt es zum Herauslösen randständiger, leicht löslicher Ionen aus dem Kristallgitter von Salzen und tritt vorherrschend bei wasserlöslichen Salzen auf. Das Ausmaß hängt ab von der zur Verfügung stehenden Wassermenge und der Temperatur. Regenwasser ist lösungswirksamer als reines Wasser, da in ihm Kohlendioxid der Luft gelöst ist und somit eine schwache Kohlensäure entstand. Kohlensäure fördert die Verwitterung. Ausserdem entsteht CO2 durch die Atmung der Lebewesen. Je kühler die Temperatur, desto mehr CO2 löst sich im Bodenwasser. Diese Form der Lösungsverwitterung besitzt große Bedeutung für die Verwitterung von Kalkstein. Durch Frostverwitterung können (durch den Einfluss der Gesteinsklüftung zumeist eckige) Partikel unterschiedlicher Größe (Frostschutt) entstehen, von groben Blöcken bis zu Schluff und (vermutlich) Ton. Die Entstehung kleinster Korngrößen verlangt ein Gefrieren von Kapilar- und Haftwasser, was nur bei einigen Minusgraden möglich ist und dadurch eher bei starken jahreszeitlichen als bei täglichen Frostwechseln zu erwarten ist. Primärrisse sind für die Frostverwitterung zwar nicht notwendig, beschleunigt und intensiviert die Frostverwitterung jedoch.

Gerade das Konglomeratgestein und der Sandstein an den hiesigen Felsen ist von vielen Rissen und Klüften durchzogen. Das in die Gesteinsklüfte eingedrungene Wasser dehnt sich beim Gefrieren um ungefähr 9% aus. Aufgrund des Gefrierens in mehr oder weniger geschlossenen Hohlräumen, entstehen erhebliche Drücke. Dies führt in oberflächennahen Poren und Rissen des Gesteins zur Frostsprengung. Die Sprengung kann einzelne Körner oder ganze Blöcke vom Gesteinsverband trennen beziehungsweise große Blöcke in kleine zerlegen. Zudem kann die sprengende Wirkung des Frostes in tiefere Gesteinsschichten reichen. Gefriert das Wasser rasch, dann übt das sich ausdehnende Eis einen zunehmenden hydrostatischen Druck auf das noch flüssige Wasser darunter aus. Dieser sogenannte kryostatischer Druck ist von großer Bedeutung bei der Frostsprengung. Diesen Vorgang bezeichnet man als Gefrierdruck-Sprengung. Frost- und Gefrierdruckspannung sind häufig in ihrer Wirkung überschätzt worden. Aufgrund der oben beschrieben Struktur der hiesigen Bundsandsteinfelsen ist davon auszugehen, dass dieser Prozess auch weiterhin im Gange ist und wir mit weiteren Felsstürzen rechnen müssen. Bloß wann damit zu rechnen ist, können wir nicht genau beziffern.


 

 

Um diesen Earthcache zu loggen, begib dich zu dieser Location und beantworte nachfolgende Fragen. Anschließend postet zu eurem Log bitte noch ein Foto von euch an der Location. Wenn ihr selbst nicht auf dem Foto erscheinen wollt, reicht natürlich auch ein persönlicher Gegenstand auf dem Foto als Beweis eurer Anwesenheit. (Laut Earthcache Guidelines ist die Forderung eines Fotobeweises seit Juni 2019 wieder erlaubt.)


 

1.) Nenne die drei Voraussetzungen für die Frostverwitterung.

2.) Schau Dir die Bruchflächen der Felsen an. Kannst Du eine Besonderheit erkennen, die sich eindeutig der Frostsprengung zuordnen lässt?

3.) Glaubst du, dass der Gesteinsblock in den nächsten Jahren durch die Frostverwitterung weiter zerlegt wird? Begründe deine Antwort.

 

Danach könnt Ihr sofort loggen. Wenn irgendetwas nicht in Ordnung sein sollte, melde ich mich.

Quellenverzeichnis:

-Spektrum.de

-Wikipedia

-geo.fu-berlin.de

-Bilder eigen

 

Additional Hints (No hints available.)