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Muschelkalk im Taubertal EarthCache

Hidden : 10/19/2017
Difficulty:
3.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Muschelkalk im Taubertal


Ihr benötigt ein Maßband (mindestens 3m), sowie eine Taschenlampe.

Ich hoffe ihr habt Spaß an meinem Earthcache.

Entstehung


Landschaft und Weinbergsböden des Taubertals verdanken ihre Beschaffenheit vor allem dem erdgeschichtlichen Zeitalter der Trias, das vor etwa 250 Millionen Jahren begann und rund 50 Millionen Jahre lang andauerte. Nach der Absenkung des Germanischen Beckens im unmittelbar vorausgegangenen Zeitalter des Perms führten starke Schwankungen des Meeres- spiegels zunächst zur Ablagerung von Buntsandstein, dann von Muschelkalk, wobei beide Gesteine jeweils in einer "Unteren", einer "Mittleren" und einer "Oberen" Schicht vorliegen.

Im von Verdunstung geprägten Klima der Epoche des Buntsandsteins lieferten weitverzweigte Flusssysteme Wasser und Sedimente aus höherliegenden Gebieten am Rande des Beckens an, vorwiegend aus südlicher Richtung. Begünstigt durch die Klimaverhältnisse sedimentierten die Schichten des Unteren und Mittleren Buntsandsteins. Zur Zeit des Oberen Buntsandsteins drang der Ozean Tethys in das Gebiet des Germanischen Beckens vor. Von Norden her wurden dann die Sandablieferungen zurückgedrängt.

Daran schließt sich die Sedimentation des Muschelkalks unter warmen Klimabedingungen an, wesentlich beeinflusst durch die Anwesenheit der namensgebenden Muscheln sowie anderer, in ihrem Körperbau Kalk aufweisender Kleinstlebewesen. Die Abschnürung der Verbindung zur Tethys veränderte zur Zeit des Mittleren Muschelkalks die Bedingungen der Gesteinsbildung.

Im entstandenen (flachen) Binnenmeer reicherte sich der Salzgehalt an, die jetzt sedimentierenden Kalksteine weisen stärker dolomitischen Charakter auf, sind spröder und führen weniger Fossilien. Im Oberen Muschelkalk strömt das Meer wieder direkt ins Germanische Becken ein. Dass die Wassertiefe dennoch gering blieb, dafür sprechen die typischen Schalenreste (die auf Individuenreichtum im Flachwasser schließen lassen) sowie die Anwesenheit von Algen- und Trochitenkalk. Letzterer enthält fossile Seelilien. Mit dem Oberen Muschelkalk endet die Bildung der heute noch vorhandenen und für den Weinbau relevanten Gesteine.

Nach der Hebung der mitteldeutschen Hauptschwelle im Zeitalter des Dogger (vor rund 170 Millionen Jahren) wurde das Gebiet des heutigen Taubertals Abtragungsraum: Die Sedimentschichten der auf den Muschelkalk folgenden späten Trias (Keuper) sowie diejenigen des Unteren Juras fielen der Erosion zum Opfer. Durch die endgültige Heraushebung von Odenwald, Spessart und Rhön im Oligozän (vor 35 Millionen Jahren) sowie durch die im Pliozän (vor etwa 5 Millionen Jahren) beginnende und zum Ende des Jungpleistozäns (vor 12.000 Jahren) weitgehend beendete Zertalung bekam der Taubergrund schließlich sein heutiges Aussehen.


Oberer Muschelkalk


Der Obere Muschelkalk ist eine lithostratigraphische Untergruppe des Muschelkalks der Germanischen Trias. Die lithostratigraphische Einheit wird von der Mittleren Muschelkalk-Untergruppe unterlagert und vom Keuper überlagert. Die Ablagerungen des Oberen Muschelkalks dokumentieren vollmarine Verhältnisse und Verbindungen zum Tethys-Ozean. In den östlichen Randbereichen wurden kalkreiche Sandsteine sedimentiert.

Definition


Die Untergrenze des Oberen Muschelkalks ist durch das Einsetzen der Trochitenkalk-Formation definiert. Die Obergrenze bildet das Einsetzen der Erfurt-Formation, deren Untergrenze durch das Grenzbonebed definiert ist. Die Untergrenze des Oberen Muschelkalk wird biostratigraphisch in das Obere Anisium gestellt, die Obergrenze liegt im unteren Ladinium. Aufgrund der endemischen Fauna im Bereich der Germanischen Trias fällt eine präzise biostratigraphische Korrelation mit der alpinen Trias schwer. Funde einzelner Ammoniten aus dem Tethys-Raum deuten auf eine Lage der Untergrenze des Ladiniums oberhalb der Spinosus Zone hin, welche in Süddeutschland innerhalb der Meißner-Formation liegt. Die Untergrenze des Ladiniums wird aktuell bei 242 Millionen Jahren gezogen.

Ablagerungsraum


Die Gesteine des Oberen Muschelkalk enthalten eine arten- und individuenreiche Fauna, die ein vollmarine Bedingungen anzeigen. Lediglich die Rottweil-Formation, die am Top des Oberen Muschelkalks und nur am südlichen Beckenrand ausgebildet ist, enthält Algenlaminite und Faunen, die wieder euryhaline Bedingungen anzeigen, d.h. dass die Faunen sehr tolerant gegen Salzgehaltschwankungen waren. Irrel- und Gilsdorf-Formation bezeichnen Gesteine des westlichen Beckenrandes. Die Schengen-Formation und Quaderkalk-Formation sind Gesteine der Siercker Schwelle (Saarland) und einer Schwelle in Franken.


Mittlerer Muschelkalk


Der Mittlere Muschelkalk ist eine lithostratigraphische Untergruppe des Muschelkalks der Germanischen Trias. Die lithostratigraphische Einheit wird von der Unteren Muschelkalk-Untergruppe unterlagert und von der Untergruppe des Oberen Muschelkalks überlagert. Nach den marinen Ablagerungen des Unteren Muschelkalks wurde während des Mittleren Muschelkalk die Verbindung zum offenen Meer unterbrochen und es kam zur Ablagerung von Eindampfungsgesteinen (Evaporit). In den östlichen Randbereichen wurden kalkreiche Sandsteine sedimentiert.

Definition


Die Untergrenze des Mittleren Muschelkalks bildet das Einsetzen der Tonmergel- und Tonsteine der Karlstadt-Formation. Regional sind das die sog. „Orbicularis-Schichten“. Die Obergrenze ist durch die Basis des Oberen Muschelkalk definiert. Die Basis des Mittleren Muschelkalk liegt biostratigraphisch im Unteren Anisium, die Obergrenze liegt im mittleren Anisium. Dies korreliert in der Geochronologie mit dem Zeitraum von 240 bis 238,5 Millionen Jahren.

Ablagerungsraum


Die Gesteine des Mittleren Muschelkalk enthalten im unteren Teil noch eine individuenreiche, aber artenarme euryhaline Fauna, d.h. Arten die sehr tolerant gegen Salzgehaltschwankungen waren. Die Heilbronn-Formation enthält Evaporite (Steinsalz und Anhydrit/Gips), die auf ein marines Randbecken mit stark eingeschränkter Wasserzirkulation hindeuten. In den höheren Teilen des Mittleren Muschelkalks weist die Fauna wiederum auf stark schwankende Salzgehalte hin.

Geomorphologie


Im Vergleich zum Unteren und Oberen Muschelkalk enthält der Mittlere Muschelkalk Gesteine, die relativ leicht verwittern, sowie Salze, die an der Oberfläche und im Grundwasserbereich relativ schnell ausgelaugt werden. In Hanglangen bilden Unterer und Oberer Muschelkalk Steilstufen aus, der Mittlere Muschelkalk dagegen eine Verebnungsfläche mit tiefgründigen Böden. Aufschlüsse im Mittleren Muschelkalk sind daher selten. In Gebieten, wo die Salze des Mittleren Muschelkalks ausgelaugt sind, sind die Gesteine des Oberen Muschelkalks verstürzt, sehr häufig an Talhängen, wo ein Fluss den Mittleren Muschelkalk angeschnitten hat (z.B. am Oberen Neckar zwischen Rottweil und Oberndorf am Neckar oder in der Wutachschlucht). Ein typisches Residual-Gestein des Mittleren Muschelkalks ist der sog. Zellendolomit oder auch Zellenkalk.


Unterer Muschelkalk


Der Untere Muschelkalk ist eine lithostratigraphische Untergruppe des Muschelkalk der Germanischen Trias. Die lithostratigraphische Einheit wird von der Röt-Formation des Oberen Buntsandsteins unterlagert und von der Untergruppe des Mittleren Muschelkalks überlagert. Nach den überwiegend kontinentalen Ablagerungen des Buntsandsteins wurden im Unteren Muschelkalk weite Teile des Germanischen Beckens von einem Flachmeer überflutet. Die Ablagerungen des Unteren Muschelkalks (oder auch nur Teile davon) werden in der älteren und/oder populärwissenschaftlichen Literatur auch als „Wellenkalk“ bezeichnet.

Definition


Die Untergrenze des Unteren Muschelkalks ist durch die Basis des sog. Grenzgelbkalk definiert. Die Obergrenze bildet die Basis des Mittleren Muschelkalks, die meist mit den sog. „Orbicularis-Schichten“ gezogen wird. Die Untergrenze des Unteren Muschelkalk liegt biostratigraphisch im Unteren Anisium, die Obergrenze liegt im mittleren Anisium. Dies korreliert in der Geochronologie mit dem Zeitraum von 243 bis 240 Millionen Jahren.

Ablagerungsraum


Der Ablagerungsraum des Unteren Muschelkalk war ein flaches Meeresbecken, das nur in den nördlichen, bzw. zentralen und östlichen Beckenbereichen voll marin war. In den Beckenbereichen kam es zur Bildung von Ooiden und karbonatischen Sanden. Im südlichen Randbereich (Freudenstadt-Formation) kam es zur Ablagerung von küstennäheren Kalken und Tonmergeln, die z. T. dolomitisch sind. An den westlichen und östlichen Rändern wurden überwiegend feinkörnige Sandsteine, Ton- und Tonmergelsteine abgelagert („Muschelsandstein“). Die Ablagerungen enthalten vollmarinen Faunen. Lediglich der obere Bereich der Udelfangen-Formation am westlichen Beckenrand ist bereits nicht mehr voll marin.



Vor Ort gibt es keine Infotafel, sondern ihr müsst euch die Antworten selbst erarbeiten!
Das Listing kann dafür wertvolle Hinweise liefern.






Fragen:


a.) Vor wieviel Millionen Jahren wurde der Muschelkalk hier abgelagert? Begründet eure Antwort mit den vor Ort gefundenen Steinen.

b.) An der angegebenen Koordinate ist die Bildung von Kalktuff sehr gut zu erkennen. Beachtet die beiden Fotos mit den Pfeilen. Untersucht die Stelle, verwendet am besten eine Taschenlampe und beschreibt, warum es hier zur Entstehung von Kalktuff kommt.
Berührt die Stelle mit den Fingern und beschreibt deren Konsistenz u. Farbe? Ihr erkennt weiterhin ein Loch, welches ihr mit einem ausziehbaren Maßband (mindestens 3m) untersuchen könnt. Wie könnte es entstanden sein? Wie sind die Ausmaße des Loches im Gestein?

Schickt mir eine Email mit den Antworten, bevor ihr loggt. Danach könnt ihr sofort loggen. Sollte etwas nicht stimmen, werde ich mich bei euch melden.

Über ein Foto mit euch oder einem Referenzgegenstand würde ich mich sehr freuen. Ihr dürft alles fotografieren u. ins Log stellen.

Wer einen Cache in der Nähe machen möchte, dem kann ich diesen Kurzmulti empfehlen Liebliches Taubertal - Esel bück dich (Reloaded). Wie der Name schon sagt, ist er etwas anspruchsvoller.
Wer es etwas gemütlicher haben möchte, dem kann ich diese Caches empfehlen Lourdes Grotte und Löchrige Wand.

Viel Spaß wünsch euch
GeoRobbe

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