Anmerkung aus gegebenem Anlass: Wahrscheinlich wird zur Beantwortung der Fragen ein bisschen Recherche nötig sein! Aufmerksames Lesen des Listings hilft dabei! Punkto Härte und Dichte genügt es nicht zu schreiben, dass das Gestein hart und dicht ist! Ich weise darauf hin, dass der EC die Schwierigkeitsstufe 2,5 hat!
Der Begriff "Flysch" wurde von Bernhard Studer erstmals 1827 in der geologischen Literatur für Felsformationen u.a. im Schweizer Simmental verwendet und bezeichnet Gesteinskomplexe, die zum Fließen und Rutschen neigen. Er entstammt dem lokalen Dialekt im Simmental und bezeichnet schiefriges, leicht spaltbares, zu Plättchen verwitterndes, leicht erodierbares Felsmaterial.
Flyschserien entstehen während gebirgsbildender Prozesse und die grobkörnigeren Gesteine stellen das erodierte Material der sich bildenden Gebirgskette dar. Flysch kann man weltweit in alten Gebirgsrümpfen und jungen Faltengebirgen finden.
Als Flysch werden in der modernen Geologie Abfolgen von Meeressedimenten bezeichnet, die u. a. durch das Abgleiten von bereits vorher auf dem Kontinentalschelf abgelagerten Ausgangssedimenten über den Kontinentalhang in die Tiefsee entstehen. Dieses Abgleiten erfolgt meist in Form lawinenartiger, schnellfließender und stark sedimenthaltiger Wassermassen an unterseeischen Hängen (=Trübe- oder Suspensionsströme). Da sich solche Rutschungen während einer Gebirgsbildung, die Millionen von Jahren dauert, relativ häufig wiederholen, entstehen charakteristische Abfolgen, in denen sich Schichten aus Tonstein mit Schichten aus grobkörnigeren Material abwechseln. Die Schichten des groberen Materials, die durch die Suspensionsströme binnen weniger Stunden oder Tage abgelagert werden, bezeichnet man hinsichtlich ihrer Entstehung auch als Turbidite. Die dazwischen liegenden Tonsteinlagen sind das Resultat einer extrem langsam verlaufenden, kontinuierlichen Sedimentation von Tonpartikeln (der sogenannten Hintergrundsedimentation) in der Tiefsee.
Für das Wiener Stadtgebiet ist dieses sichtbare Flyschgestein eine Seltenheit, denn die Flyschzone ist im restlichen Österreich nur 10-15km breit und erreicht im Wienerwald ihre größte Breite mit rund 20km. Die Flyschzone ist also eine schmale Gesteinseinheit, die sich im Norden der Ostalpen und der Karpaten hinzieht. Außerdem ist sie ein Teil des Übergangsbereiches der Alpen zum nördlichen Alpenvorland. Sie besteht vorallem aus Ton und Sandstein, weshalb sie früher auch als Sandsteinzone bezeichnet wurde.
Bei starker Schneelage könnte dieser Earthcache zugeschneit sein.
Bevor Du loggst, beantworte bitte folgende Fragen:
- Welche typische Eigenart von Flyschgestein fällt Dir vor Ort auf?
- Beschreibe die Oberfläche des Flyschgesteins: Farbe, Härte, Dichte.
- Wieviele Meter ist die sichtbare Flyschformation vor Ort lang?
- Optional kannst Du ein Foto von Dir beim Flyschgestein posten.
Sende mir die Antworten bitte als Nachricht an meinen GC-Account. Du brauchst die Logerlaubnis nicht abzuwarten, falls etwas unkorrekt ist, melde ich mich.
Interessanterweise brachte meinbezirk.at am 4.11.2017 in der Döbling-Onlineausgabe einen Artikel über dieses 50 Millionen Jahre alte Gestein - einige Tage nach der ersten Fassung dieses Listings: https://www.meinbezirk.at/doebling/lokales/ueber-50-millionen-d2305394.html
Update 25.4.2021: Anmerkung im Listing
Update 19.11.2017: Frage 3 und der Listingtext wurden präzisiert.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Flyschzone
www.salzburg.com/wiki/index.php/Flyschzone
https://de.wikipedia.org/wiki/Flysch
naturprozesse.com/flysch-molasse/flysch
www.aeiou.at/aeiou.encyclop.f/f557880.htm
https://www.atterwiki.at/index.php?title=Geologie_des_Attergaues
Fotos (c) Monika Gluth
Hintergrundfoto: http://www.biowin.at/all/Pflanzen/aufnahmeorte/salzburg/schafberg/attersee.jpg - Es zeigt den Attersee in Salzburg und die dortige hügelige Flyschzone im Kontrast zum Höllengebirge.
Happy Caching!