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Ignimbrit und Rhyolith im Steinbruch Waldeneck EarthCache

This cache has been archived.

Manduar: Wohl nicht mehr zugänglich.

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Hidden : 11/2/2017
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Vorbemerkung

Die große, um das Jahr 1900 angelegte Steinbruchanlage westlich der Waldeneck und südlich des Golfplatzes Selighof, der sogenannte Steinbruch "Peter" liegt in einer vom Baden-Badener Stadtgebiet umgebenen Exklave der Gemeinde Sinzheim zwischen Iberg und Fremersberg . Nachdem der Bruch 1968 stillgelegt wurde, haben sich die tiefsten Sohlen mit Wasser gefüllt und bilden heute innerhalb der bizarren Felskulisse einen See.



Abb.1: Blick auf den Waldenecksee

Der Bruch wurde im sogenannten Ignimbrit zur Gewinnung von Straßenschotter angelegt. Im Gegensatz zu den als Laven geförderten Rhyolithen entstand dieses Gestein bei explosiven Eruptionen aus der Verkittung der Magmabestandteile in hoch erhitzten Gasen und deren anschließender Ablagerung. Die wesentlichen Merkmale des Ignimbrites sind die Gehalte an Bimsfladen und Xenolithen. Assoziiert mit den Ignimbriten kommen im Steinbruch auch lokal Aschen- und Lapillituffe vor.

Im mittlerweile stark zugewachsenen Steinbruch sind durch ihre unterschiedliche Farbe gut erkennbar mehrere aufeinander folgende Lagen mehrerer Eruptionen erkennbar. Auf der westlichen Seite des Bruches stehen rot gefärbte, turmalinführende Rhyolithe an.



Abb.2: Gesteinsbruchstücke im Ignimbrit

Was ist ein Ignimbrit ?

Der Begriff "Ignimbrit" ist ein Kunstwort aus ignis (lat.Feuer), imber (Regen) und lithos (Stein), bedeutet also in etwa "Feuerregenstein" oder "Glutregenstein". Ignimbrite sind pyroklastische Gesteine, die bei explosiven Vulkanausbrüchen entstehen.

Ob ein Vulkan explodiert, hängt im wesentlichen von zwei Faktoren ab. Zum einen ist es der Gasgehalt der Schmelze, zum anderen der Anteil an Kieselsäure im Magma. Viel Kieselsäure im Magma bewirkt eine extreme Zähflüssigkeit, was zum Verstopfen des Förderkanals im Vulkan führt. Der sich aufbauende Druck entlädt sich schließlich in einer gewaltigen Eruption.

Der Gehalt an Kieselsäure steht im direkten Zusammenhang mit der Art des geförderten Gesteins. Vereinfacht kann man sagen, daß die Lava eines dunklen Gesteins (wie Basalt) praktisch immer dünnflüssig ist und ruhig ausfließt, während die zu hellen Gesteinen (wie Rhyolith, Dazit, Phonolith) gehörenden Laven so zäh sind, daß sie kaum fließen. Solche zähplastischen Magmen neigen viel stärker zum Explodieren. Daraus ergibt sich, daß pyroklastische Gesteine meist helle Gesteine sind.

Der Einfluß des zweiten Faktors, nämlich des Gasgehaltes, leuchtet sofort ein. Ein Magma, das viel Kohlendioxid oder Wasser oder beides enthält, neigt selbstverständlich viel eher zu einem explosiven Ausbruch als ein gasarmes.



Abb.3: Ignimbrit Steinbruch Waldeneck

Ignimbrite sind Ablagerungen von Gesteinslawinen, die bei einem Vulkanausbruch entstehen. Solche Lawinen, die auch als "pyroklastische Ströme" bezeichnet werden, sind extrem heiß, schnell und bestehen aus heißen, halbfesten Gesteinsbruchstücken, Lavafetzen, Asche und großen Mengen heißer Gase. Im bodennahen Teil des Stroms, der Glutlawine, wird das Gesteinsmaterial transportiert. Daraus entsteht der Ignimbrit. Gleichzeitig steigt nach oben eine Glutwolke auf, die aus Gasen und feinster Asche besteht.

Es gibt, stark vereinfacht, zwei unterschiedliche Ignimbritformen. Die eine Variante wird von Gesteinsbruchstücken geprägt, die andere zeigt ein "eutaxitisches Gefüge". Ein eutaxitisches Gefüge zeichnet sich durch einen hohen Aschenanteil aus, der die Grundmasse bildet. Darin eingestreut finden sich Gesteinsbruchstücke, Glas, Kristalle sowie Bims in charakteristischen, ausgewalzten und leicht gewellten Formen. Durch die sehr hohen Temperaturen werden die Bimsfladen zu charakteristischen flachen und kurzen Streifen gezogen. Diese werden auch als Flamme bezeichnet.



Abb.4: rotgefärbter Rhyolith

Was ist Rhyolith ?

Rhyolith leitet sich ebenfalls aus griechischen Wortsilben ab und bedeutet "fließender Stein". Mit über 65 % hat er den größten Anteil an Kieselsäure unter den felsischen Vulkaniten. Es handelt sich um ein helles, meist hellgraues oder rötliches Gestein. Ein Großteil der Rhyolithe besteht aus einer dichten oder sehr feinkörnigen Grundmasse aus überwiegend Quarz und Feldspat. In ihr liegen verstreut größere Kristalle, sogenannte Einsprenglinge, die meist ebenfalls aus Quarz und Feldspat bestehen. Es kommen auch Rhyolithe ohne Einsprenglinge vor, felsitische Rhyolithe (Felsite bestehen aus FELdspat und SIilikat bzw. Quarz). Im Prinzip hat der Rhyolith die gleiche Zusammensetzung wie der Granit. Dieser ist allerdings unter der Erdoberfläche erstarrt, während der Rhyolith als Lava ausgeflossen ist.

Quellen: Wikipedia, baden-geotouren.com, eigene Aufnahmen

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WP1:
1. Betrachte das rechts neben dem See (nicht Steinbruchwand) anstehende Gestein näher. Entscheide auf der Grundlage der Ausführungen des Listings, um welches Gestein es sich hierbei handelt. Begründe deine Entscheidung.
2. In der Bruchwand sind mehrere Lagen aufeinanderfolgender Eruptionen erkennbar. Um wieviele handelt es sich ? Wie unterscheiden sich diese in der Färbung ? Was mag die Ursache hierfür sein ?

WP2:
3. Wie unterscheidet sich das hier vorzufindende Gestein von dem des WP1. Welches Gestein liegt hier vor ?

WP3:
4. Hier befindet sich ein großer Block mit unterschiedlichen Einschlüssen (Spoiler). Beschreibe diese. Um was kann es sich dabei handeln ?

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