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Mardelle auf dem Hölschberg EarthCache

Hidden : 11/21/2017
Difficulty:
3.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Mardellen sind nur wenig beachtete Bodendänkmäler. Von der Wiese neben der Mardelle habt Ihr eine gute Sicht auf einen Teil der Mardelle. Direkt am Asphaltweg an der Mardelle findet Ihr ein Informationsschild. Da es hier auch gerade nach Regen feucht ist, sollte festes Schuhwerk und nicht die Sonntagsschuhe getragen werden. Die Mardelle selbst darf, obwohl durch die Verlandung möglich, nicht betreten werden.


Mardellen sind Senken im Muschelkalkboden (oberer Muschelkalk), die keinen Wasserzulauf besitzen. Man findet sie überwiegen auf Kalkhochflächen.

Das in Mardellen vorhandene Wasser ist durchweg Niederschlagswasser. Dadurch kann der Wasserstand je nach Jahreszeit und Niederschlagsmenge stark variieren. Hinzu kommt die Lage der Mardelle. Bei in Waldgebieten liegenden Mardellen kommt es durch die geringere Sonneneinstrahlung zu weniger starker Verdunstung als bei Mardellen im offenen Gelände.

Über die Jahre hinweg lagert sich immer mehr Sediment in den Mardellen ab, so dass sie mit der Zeit verlanden. Eine Altersbestimmung von Mardellen ist nicht einfach möglich. Einzige Möglichkeit ist oftmals die aufwendige Entnahme von Bohrkernen. Die Form einer Mardelle ist immer kreisförmig oder oval.

Auch kulturhistorisch sind Mardellen interessant. Archäologische Funde in der Nähe von einigen Mardellen lassen den Schluss zu, dass sich dort in der Nähe in der Frühzeit Menschen ansiedelten, da die Mardellen oftmals fast das ganze Jahr Wasser zur Verfügung stellten.

Entstehung einer Mardelle


Grundsätzlich gibt es zwei Theorien zu der Entstehung von Mardellen Die Pingo-Theorie und die Erdfalltheorie.

Die Pingo-Theorie (Die Mardelle als Pingo-Ruine)

Diese besagt, dass Pingos während der Wechseleiszeit des Periglazial entstanden sind. Dabei kam es durch gefrierendes Wasser in Zonen mit einer unterschiedlichen Gefrierbereitschaft zu der Bildung von Beulen im Gelände, die während der wechselnden Warm- und Kaltperioden immer wieder auftauten und zufroren. Das gänzliche Auftauen des Eiskernes führte dazu, dass das Gebilde schlussendlich in sich zusammensackte und eine Mulde (Pingo-Ruine) bildete. Ein Charakteristikum einer auf diese Weise entstandenen Mardelle, ist der Erdwall der den Rand umgibt. Dieser ist entsteht, wenn der Eiskern abgeschmolzen ist und der Hügel in sich zusammensackt.

Untersuchungen von Mardellen im Raum Primasens durch Gottfried Wiegand ließen ihn zu dem Schluss kommen, dass die dortigen Mardellen auf diese Weise entstanden. (vgl. WIEGAND, G. (1965): Fossile Pingos in Mitteleuropa. -Würzburger Geograph. Arb.16.). Dr. Dieter Dorda weist in „Mardellen im saarländisch-Iothringischen Schichtstufenland“ (vgl. Abh. DELATTINIA 22: 229 - 236 Saarbrücken, 1996 ISSN: 0948-6526) darauf hin, das dies auch für einige Mardellen im Bliesgau Gültigkeit haben könnte.

Die Erdfall-Theorie

Dies ist die wohl gängigste Erklärung für die Entstehung einer Mardelle. Dabei wird eine im Boden liegende Gipslinse durch Regenwasser, dass im Erdreich versickert, aufgelöst. Dadurch entsteht ein Hohlraum, der dazu führt, dass wenn er durch den Druck des darüber liegenden Erdreiches einbricht, ein Mulde entsteht.

Die Mardelle auf dem Hölschberg


Die Mardelle auf dem Hölschberg liegt auf einem, aus Kalkstein (harter Trochitenkalk) bestehenden, Höhenrücken. Sie ist über die Zeit ihres Bestehens fast vollständig verlandet, was daran liegt, dass sie zwar relativ groß, allerdings nur mäßig tief ist. Obwohl sie fast das ganze Jahr nass ist, ist dort fast nie stehendes Oberflächenwasser zu beobachten. Die Mardelle selbst ist von der Form her eher rund.

Auf der Wiese in der Nähe der Mardelle könnt Ihr einige Bodenstörungen entdecken (unter andrem eine kleine Mulde mit nicht mehr als 60 cm Durchmesser und eine etwas größere, aber sehr flache Vertiefung, die fast nur durch den zur Wiese unterschiedlichen Bewuchs sichtbar ist.)

Im Gegensatz zu den Mardellen des Bliesgau, die in Waldgebieten liegen und fast alle noch erhalten sind, gibt es in der offenen Muschelkalklandschaft des Bliesgau nur noch wenige erhaltene Mardellen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass viele Mardellen durch den Menschen verfüllt wurden, um bestehende Flächen für den Ackerbau nutzbar machen zu können.

Die Mardelle auf dem Hölschberg ist eine dieser wenigen verbliebenen Mardellen in der offenen Landschaft des Bliesgau. Da sie dadurch in besonderem Maße zur Gliederung und Belebung der Landschaft beiträgt wurde sie 1999 als geschützter Landschaftsbestandteil (GLB) ausgewiesen.

Hier nun die Fragen:

  1. Wie heißt diese Mardelle?
  2. Betrachtet den Rand der Mardelle (bei der Wiese). Nach welcher der beiden Theorien ist die Mardelle wahrscheinlich entstanden und worauf begründet Ihr Eure Annahme?
  3. Bei einer Bestandsaufnahme 1982 wurde am Rand der Wiese zu der Mardelle eine deutliche 10 bis 20 Zentieter tiefe Stufe festgestellt. Ist diese Stufe heute noch sichtbar und wie hoch ist sie heute? Wenn nein, wodurch könnte sie im Laufe der Zeit verschwunden sein?
  4. Ein Stück vor dem Info Schild (vom Parkplatz aus kommend) befindet sich ein kleines verwittertes Holzschild an einem Baum. Folgt dem Pfad bis Ihr hinter den Weidensträuchern erneut an den Rand der Mardelle kommt (hier stand bis in die Mitte der 80er noch eine Sitzbank). Dies ist der Teil, an dem nach Regen ab und zu Oberflächenwasser beobachtet werden kann. Schaut Euch den Boden an. Welches Material führt hier wohl zu der Verlandung der Mardelle?

Logbedingungen

Schickt uns die Antworten auf die Fragen per E-Mail. Loggen könnt Ihr direkt. Sollten Antworten nicht stimmen melden wir uns bei Euch. Optional: Macht ein Bild von der Mardelle (von der Wiese aus und ohne das Info-Schild) und Eurem GPS und postet es mit Eurem Logeintrag an.

Bildnachweis:

Skizzen zur Entstehung von Mardellen erstellt von den Geomaulis © 2017

Additional Hints (No hints available.)