Wundervolles Kelz #4
Projekt Marianne
Die ältesten Bewohner von Kelz und Lüxheim werden sich sicher noch an jenen Abend in den Fünfzigern erinnern, als unvermittelt der Boden zu ihren Füßen zu schwanken begann. Ein Erdbeben? Ebenso plötzlich war der Spuk auch wieder vorbei. Einige Kilometer weiter, in Düren, nahm man die Erschütterungen kaum wahr. Dort erfreute man sich am gerade stattfindenden Anna-Kirmes-Feuerwerk, welches diesmal ganz besonders spektakulär den Himmel erleuchtete.
Unter größten Sicherheitsvorkehrungen begannen im Hochsommer 1955 die Bauarbeiten am ehrgeizigen Projekt "Marianne". Während die Öffentlichkeit kaum Interesse am Bau der vermeintlichen Tiefbrunnenanlage zeigte, entstand hier eine Bunkeranlage, die einzig und allein einem Zwecke diente: Der Erforschung des im Jahr zuvor über Kelz abgestürzten UFOs.
In den späten 60er Jahren wurde das Projekt "Marianne" aus Kostengründen eingestellt. Der Bunker wurde geräumt und die Eingäönge verschlossen. Da die Akten nach wie vor "Streng geheim" eingestuft sind, ist offiziell nichts über die Forschungsergebnisse bekannt.
Den Aufzeichnungen des Höhlenforschers Stefan Kurzweg zufolge hat dieser 1998 einen Zugang in das Bunkersystem gefunden und war viele Stunden in der ehemaligen Forschungsanlage unterwegs. Ihm zufolge liegt dort unten tatsächlich ein perfekter, unbeschädigter Flugkörper, welcher unmöglich von der Erde stammt. Leider ist Herr Kurzweg seit einigen Monaten in Südamerika verschollen.
Und so wird Kelz weiterhin ein mysteriöses Geheimnis bewahren, welches im August 1954 seinen Anfang nahm und möglicherweise in den Tiefen dieses Tiefbrunnens bis in alle Ewigkeit verborgen bleiben wird.