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Vor über 100 Jahren Multi-cache

Hidden : 4/14/2018
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   regular (regular)

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Geocache Description:


Die Selzstellung:

Dieser Cache soll Euch einen Bestandteil der lokalen Geschichte näher bringen.

Kaiser Wilhelm II. hatte im Juni 1897 entschieden, dass der deutsche Festungsbau neue Wege gehen musste. Ziel war es nicht mehr alleine, die alten Forts mit Beton und Eisen zu verstärken. Moderne Festungen sollten aus kleineren, stark betonierten Anlagen bestehen. Diese sollten in "aufgelöster Bauweise" über das Gelände verstreut werden, um aus der gegebenen Landschaft einen möglichst großen taktischen Vorteil zu erzielen. Im Januar 1900 hatte Kaiser Wilhelm II. den Weg für die Selzstellung mit seiner Allerhöchsten Kabinettsorder bereitet. Die sich hieran anschließenden Planungen hatten mehrere Jahre gedauert. Verschiedene Varianten mit unterschiedlichen Linienführungen wurden geprüft und verworfen. Die abschließende Entscheidung über den Verlauf der Selzstellung fiel schließlich 1907. Am 17. Januar hatte der deutsche Kaiser in einer Allerhöchsten Kabinettsorder grünes Licht für den weiteren Ausbau der Festung Mainz gegeben. Mit preußischer Gründlichkeit begann 1908 der Bau der Selzstellung von Heidenfahrt über Ingelheim, Wackernheim, Ober-Olm, Nieder-Olm, Ebersheim, Harxheim, Gau-Bischofsheim bis Laubenheim. Bis Kriegsbeginn im Jahre 1914 wurde zunächst nur ein "Gerippe" der Selzstellung aus mehreren Festungswerken und einer leistungsfähigen Infrastruktur fertiggestellt. Bis zum Jahr 1916 bestimmten betonierte Festungswerke entlang der Selzstellung große Teile der Landschaft von Rheinhessen. Unter anderem bestand die Selzstellung in diesem armierten Zustand aus 59 Infanterieräumen, 28 Artillerieräumen, 19 Munitionsräumen und 3 betonierten Wasserbehältern.

Zum Abarbeiten dieses Caches werdet Ihr Euch lediglich zwischen den Infanteriestützpunkten ISP 8 bis 12 bewegen und den Wasserbehälter im Schwabenheimer Wäldchen besuchen. An diesem kleinen Anteil des Multis an der gesamten Selzstellung (lange Wegstrecke des Multis von knapp 6 km ohne Weg zum angegebenen Parkplatz und zurück) erkennt man das Ausmaß, welches die Selzstellung zur Zeit des ersten Weltkrieges erlangt hatte.

Leider ist von den beeindruckenden Festungsanlagen heute nicht mehr viel vorhanden. Denn nach dem Versailler Vertrag vom 28. Juni 1919 wurde geregelt, dass "alle befestigten Werke, Festungen und Landbefestigungen, die auf deutschem Gebiet im Westen bis zu 50 km östlich des Rheins liegen, abgerüstet und geschleift werden müssen." Die deutsche Seite erhielt für die Schleifung der Festungen eine Frist von sechs Monaten. Die Überwachung der Aufgaben übernahm gemäß der Bestimmungen des Versailler Vertrages die Interalliierte Militärkontrollkommission IMKK. Es gab jedoch noch eine letzte Chance zum Erhalt der Festungsanlagen: Der deutschen Seite wurde die Möglichkeit eingeräumt, bestimmte Teile der Festungen zu erhalten, falls hierfür bestimmte Erhaltungsanträge gestellt und gebilligt wurden. Voraussetzung hierfür war, dass entweder ein kulturelles, wirtschaftliches oder sonstiges Interesse vorlag. Für die Bauwerke der Selzstellung jedoch wurde den Anträgen nicht stattgegeben. Die Festungswerke der Selzstellung wurden zwischen dem 10. März und dem 16. April 1921 zerstört.

Beim Begehen dieses Caches werdet Ihr dennoch einige größere Überreste der Selzstellung zu Gesicht bekommen. Hierbei handelt es sich unter anderem um Fundamente, größere Brocken oder Wände, die an dem geglätteten Beton zu erkennen sind. Teilweise sieht man auch noch Eisen, welches in den Beton eingearbeitet wurde. Man kann meines Erachtens auch gut die Charakteristik des damals verwendeten Betons erkennen und diesen somit von dem nachträglich dort herangekarrten Gerümpel unterscheiden. Die Stationen 2, 3, 4 und das Final sind allesamt Infanteriestützpunkte, während es sich bei den angegebenen Koordinaten um den Wasserbehälter "Schwabenheimer Wäldchen" handelt. Infanteriestützpunkte waren die Eckpfeiler des Verteidigungssystems. Sie bestanden aus einem Infanterieraum, mindestens 3 Unterständen, einem Wachtraum und einem Schützengraben. Der 1912/13 erbaute Wasserhochbehälter Schwabenheimer Wäldchen war 16 m lang, 13 m breit und 3,8 m hoch. Während der Armierung erhielt der Behälter noch einen Aufbau, damit einzelne hochgelegene Festungswerke auf natürlichem Wege versorgt werden konnten. Der Behälter bestand aus zwei Wasserkammern, einem Wärterraum, eine Schieberkammer und einen kleinen inneren Gang. Ab 1917 wurde der Wasserbehälter bis einige Jahre nach dem Krieg zivil genutzt. Ursprünglich sollte der Behälter abgesprengt und dadurch für Kriegszwecke unbrauchbar gemacht werden. Da dadurch allerdings auch die Nutzung für Wasserversorgung unmöglich geworden wäre, wurde ein Teil mit der Hand abgestemmt. Bis 2003 besaß der Wasserbehälter noch Teile seiner Ausstattung an Armaturen und Gerät, wurde dann aber beschädigt und mit Erde und Abfall überschüttet. Seit 2009 haben umfangreiche Sanierungsarbeiten stattgefunden und der Wasserbehälter soll für Besucher zugänglich gemacht werden. Auffällig sind die fast an allen ehemaligen Stützpunkten befindlichen Robinienhaine, einer fremdländischen Pionierbaumart, die sich an diesen trockenen, steinigen Standorten wohl besonders wohlfühlt.

Wegen der langen Wegstrecke zwischen Station 1 und 2 habe ich noch einen Wegpunkt an ISP 12 eingebaut. Man kann aber auch eine andere Wegstrecken wählen. Es ist durchaus auch ratsam, den Cache wegen der großen Wegstrecke mit dem Rad zu machen; hierfür ist allerdings ein geländetaugliches Rad erforderlich. Dafür lassen sich einige weitere Caches als Beifang mitnehmen.

Naturschutzgebiet:

Ursprünglich sollte die Wegstrecke auch nördlich der L 419 entlangführen. Allerdings befindet Ihr Euch hier im Naturschutzgebiet "Hangflächen um den Heidesheimer Weg". Hier ist es gemäß der zugehörigen Rechtsverordnung verboten, "das Gebiet außerhalb der Wege zu betreten". Daher hatte ich mich in Absprache mit dem zuständigen Reviewer dazu entschlossen, die dort vorgesehenen Stationen entfallen zu lassen und den Multi auf die nun vorhandene Strecke umzubauen. Das über diesem Passus erkennbare Bild stellt den Infanteriestützpunkt ISP 04 dar, welcher in diesem Naturschutzgebiet liegt.

Zu den Stationen:

Beachtet hier stets die Hinweise zu den einzelnen Stationen unter "Zusätzliche Wegpunkte".

Beginnt den Cache an den angegebenen Koordinaten. Ein möglicher Parkplatz ist als Wegpunkt angegeben. An den Startkoordinaten steht Ihr vor dem Wasserbehälter Schwabenheimer Wäldchen. Wie viele (Entlüftungs?-)rohre steigen aus dem Behälter empor (nur die vom Wegesrand sichtbaren)? Anzahl=A Geht nun hinab zum "Tor zur Hölle" und sammelt folgende Informationen:

B=Anzahl der Schlösser am Tor

C=Anzahl der Riesenmuttern am Tor

Beispielsweise über den angegebenen Wegpunkt (ISP 12) gelangt man zu ISP 11, welcher sich hier auf einer Insellage befindet. Leider ist hier nur noch die Stange des einstigen Schildes vorhanden. Sucht hier nach einem Behälter mit Informationen, die Ihr für den weiteren Weg benötigt. Geht von hier aus zu Station 3.

Dort befindet Ihr euch an Infanteriestützpunkt ISP 08. Sucht hier ein Zentrifugenröhrchen mit den Informationen für Station 4.

Hier befindet sich Infanteriestützpunkt ISP 09. Sucht hier einen Petling an einem Mini-LP. Dort sind die Hinweise für die Finalstation zu entnehmen.

Wer möchte, kann sich nach Abschluss des Multis noch diesen hübschen Banner in sein Profil einfügen.

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Link fürs Profil:
<a href="https://coord.info/GC7M9WW"><img src="https://s3.amazonaws.com/gs-geo-images/690e2fca-27d4-4deb-a723-369eeedbe297_l.jpg" /></a>

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