Feldsteinkirche Insel
Ihr steht vor dem vermutlich bereits aus dem 16. Jahrhundert stammenden, aus Backsteinen gebauten Kirchhofsportal mit als Rundbogen gefasster Durchfahrt und einem segmentbogigen Durchlass für Fußgänger.
Wenn Ihr die Begrenzungsfeldsteinmauer etwas genauer betrachtet, seht Ihr eine zweigeteilte Bauweise der oberen Begrenzung. An der Nahtstelle befand sich die Grenze zwischen den früheren Ortsteilen Ost- und Westinsel.
Im Hintergrund seht Ihr die vierteilige romanische Feldsteinkirche (romanische Saalkirche) die etwa um das Jahr 1172 entstand.. Der Kirchturm wurde unmittelbar nach Fertigstellung des Schiffs mittels glatter Fuge westlich angefügt. Das Turmuntergeschoss hatte ursprünglich ein Tonnengewölbe. In das Kirchenschiff ist der Chor einbezogen. Als Baumaterial dienten sorgfältig behauene Feldsteine. Den Abschluss bildet eine Apsis mit drei romanischen Fenstern. An Nord- und Südseite der Kirche finden sich vermauerte rundbogige Portale mit sauber gearbeitetem Granitgewände. In der nördlichen Kirchenwand befinden sich zwei Rundbogenfenster in ihrem ursprünglichen Zustand mit einer lichten Breite von 20 cm. Die übrigen Fenster sind deutlich größer und als Stichbogen gestaltet. Sie entstanden in dieser Form bei einer umfangreichen Neugestaltung der Kirche 1745. An der Nordseite der Kirche ist eine Vorhalle in Fachwerkbauweise angebaut. Dieser Anbau entstand, wie auch eine gewölbte Gruft, ebenfalls bei den Umbauten des Jahres 1745.
Anfang des 20. Jahrhunderts fand eine Restaurierung statt. Es wird angenommen, dass in dieser Zeit auch das rundbogige Westportal entstand.
Das Kircheninnere wird von einer flachen Decke überspannt. Schiff und Turm sind durch zwei Rundbogenarkaden verbunden. Als Ausstattung ist ein 1745 von Adamus Wildt geschaffenes, reich mit Schnitzereien verziertes Altarretabel bemerkenswert. Gemälde stellen dabei das Abendmahl, die
Kreuzigung und die Auferstehung Christi dar. Ebenfalls in dieser Zeit entstand die gleichfalls reich mit Schnitzwerk gestaltete Kanzel, die ganz im Stile des Altars gehalten ist.
In der Kirche befindet sich das in Form einer Stele gearbeitete, mit Wappen und Inschrift versehene Epitaph der 1811 verstorbenen Marie Sophie Louise von Borstel.
Quelle:
Horst Scholke: Stille Schönheit, Romanische Feldsteinkirchen in der Altmark, dr. ziethen verlag Oschersleben 1993, ISBN 3-928703-16-1, Seite 141.
Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt I, Regierungsbezirk Magdeburg. Deutscher Kunstverlag München Berlin 2002, ISBN 3-422-03069-7, Seite 443.