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Oolithe und Ooide am Schloss Wernigerode EarthCache

Hidden : 4/21/2018
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Eine kleine Schlossgeschichte




Ursprünglich thronte eine mittelalterliche Burg auf dem Sporn des Agnesberges.
Nach schweren Verwüstungen im 30-jährigen Krieg begannen unter Graf Ernst zu Stolberg-Wernigerode (1716 – 1778)  die Umbauarbeiten zum barocken Residenzschloss.
Heute präsentiert sich das Ensemble im Stil des Historismus.
Der letzte große Umbau erfolgte unter Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode (1837 – 1896).
Er war der erste Oberpräsident der Provinz Hannover im Königreich Preußen, später Botschafter in Wien und schließlich Vizereichskanzler.
50 Räume sind in zwei Rundgängen zu besichtigen.
Als Baumaterial wurden Werksteine der Region benutzt.
Für die Ringmauern, seltener auch für Türme und aufgehendes Mauerwerk der Gebäude, fanden Grauwacken des Agnesberges und schwarze Vulkanite des Harzgrundgebirges Verwendung.
Das Alter der verschiedenen Gebäudeteile ist gut an den Außenflächen der Naturwerksteine zu erkennen.
In frühen Bauphasen wurden überwiegend gebankte Sand-und Kalksteine verwendet, die entsprechend ihrer Bankung gespalten und senkrecht zur Schichtung gestoßen wurden.
Sie sind deshalb durch bruchraue Flächen identifizierbar.
Dagegen sind die im 19. Jahrhundert neu erbauten Gebäudeteile erkennbar am Einsatz glatt gesägter Werksteine, darunter gelblicher Kreidesandstein und Rogenstein (für Erker, Tür- und Fenstergewände oder Treppenanlagen).
Seltener – wie etwa an der Mauer der großen Schlossterasse (zu beiden Seiten des Hausmannsturms) – wurden auch gesägte Steine aus den Werksteinbänken des Muschelkalks verwendet.
Rogenstein ist gemeinsam mit rötlichen Sandsteinen des Buntsandsteins das meistverwandte Baumaterial.
Rogenstein  ist ein oolithischer Kalkstein, der aus winzigen Kugeln, sogenannten Ooiden besteht.
Sie erinnern vom Aussehen her an Fischrogen, deshalb der Name.
Aber was genau sind eigentlich Ooide und Oolithe ?


Der EC

Oolithe und Ooide am Schloss Wernigerode


Ooide

(gr. oon „Ei“) sind kugelig-ovale, bis erbsengroße Mineralkörper, die sich aus konzentrischen Anwachsschalen oder radial-faserig um einen meist andersartigen Kern bilden.
Ooide können aus verschiedenen Mineralen bestehen, am häufigsten sind Kalkooide.
Ähnliche Partikel mit größerem Durchmesser sind die Pisoide.
Oolithe sind aus durch ein Bindemittel verkitteten Ooiden aufgebaute Sedimentgesteine, die je nach Mineral unterschiedlich benannt werden (Rogenstein, Erbsenstein, Eisenoolith, Kieseloolith).

Damit sich Ooide bilden, sind zwei Voraussetzungen nötig.
Zum einen muss eine hohe Konzentration an Calciumcarbonat im Wasser vorhanden sein (übersättigte Lösung) und zum anderen muss das Wasser in Bewegung gehalten werden, damit die sich bildenden Ooide ihre runde Form erhalten.

Daher sind Lagunen, in denen leichte Wellenbewegungen herrschen, Bildungsräume für Ooide.
Sind die beiden zuvor beschrieben Bedingungen erfüllt, ist ein Kristallisationskeim, zum Beispiel ein Sandkorn, Voraussetzung zur Bildung eines Ooids.
Um diesen Keim beginnen sich nun Lagen von Kalk oder Eisen aus dem Wasser abzuscheiden.
Dieser Vorgang hält so lange an, bis der Körper zu schwer wird und auf den Grund sinkt.

Deshalb besitzen Ooide auch nahezu gleiche Größe.
In manchen Ooiden lassen sich die Kristallisationskeime noch erkennen.



Oolithe

sind Sedimentgesteine mariner Herkunft.
Oolithe bestehen aus miteinander verkitteten Ooiden.
Der Name Oolith (Eierstein) ist griechischen Ursprungs und verweist auf das äußere Erscheinungsbild des Gesteins, das an Ansammlungen von kleinen Eiern erinnert.
Hauptbestandteil des aus einzelnen Ooiden aufgebauten Gesteins sind Kalk, Eisenoxide und –hydroxide oder Quarze.
In Anlehnung an das prägende Gesteinsmaterial existieren Eisenhydroxid-, Kalk- und Kieseloolithe.
Die Korngröße des Gesteins ist mit 0,1 bis 2 mm feinkörnig.
Bedingt durch die Entstehung von Oolithen ist eine radialstrahlige Textur erkennbar, die durch metamorphe Vorgänge verloren gehen kann.
Die Struktur von Oolithen ist oft harmonisch rund geformt, kann aber auch Verzerrungen aufweisen.
Eine Variante oolithischen Kalksteins ist der Rogenstein.
Rogenstein ist eine althergebrachte steinskundliche Bezeichnung für einen besonderen Typ eines oolithischen Kalksteins.
Die Hauptgesteinskomponenten dieses Gesteins sind relativ große, ursprünglich kalzitische Ooide, deren konzentrischer Aufbau sehr gut erhalten ist.
Die Ähnlichkeit mit Fischeiern führte zu der Bezeichnung Rogenstein, sie wurde auf die Oolithe im Unteren Buntsandstein Norddeutschlands und Oolithe im Mittleren Jura von Süddeutschland angewendet.


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An den FINAL-Koos steht ihr vor einer der vielen Mauern des Schlosses. Hier findet ihr auch eine Infotafel mit vielen weiteren spannenden Fakten zum Schloss und den verwendeten Gesteinen.

Um diesen Earthcache loggen zu dürfen, müßt ihr folgende Aufgaben erfüllen:

Schaut euch die Mauer rechts und links der Infotafel genauer an und sucht die im Listing beschriebenen und auf der Infotafel abgebildeten Roggensteine.

Welche Farbe haben die Rogensteine - gibt es nur einen Farbton oder mehrere ?

Schaut euch die kleinen Ooid-Kügelchen genauer an: Wie groß schätzt ihr die Kügelchen ?
Gibt es Größenunterschiede oder sind alle Kugeln annähernd gleich groß ?
Wie groß sind die oolithischen Kalksteine durchschnittlich vor Ort ?

Findet ihr auf dem Weg vom FINAL zum Haupteingang des Schlosses noch weitere oolithische Kalksteine in den Gemäuern verbaut ?
Könnt ihr auch unterschiedlich bearbeitetes Gestein ( gehauen / gesägt) entdecken ?
Wenn ja, wo habt habt ihr welche Bearbeitungsart finden können?
Was sagt die Art der Bearbeitung über das Alter des Gebäudeteils aus ?

 
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Logs ohne Beantwortung der Fragen werden nach Ankündigung gelöscht.




Quellen:

www.chemie-schule.de
www.steine-und-minerale.de
www.harz-seite.de
wikipedia
Unesco GeoPark Harz

Additional Hints (No hints available.)