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Die Warder Nehrung EarthCache

Hidden : 5/6/2018
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:





Die Entwicklung der Warder Nehrung



Eine Nehrung entsteht aufgrund von Sedimentverfrachtung durch küstenparallele Strömungen, die durch Winde erzeugt werden. Das auflaufende Wasser reißt von der Küste Sand, Geröll und andere Materialen ab und bewegt sie durch eine andauernde Abfolge von Transport und Ablagerung entlang der Küste weiter.

Wenn die Strömungsenergie abnimmt, zum Beispiel im Strömungsschatten einer Küsteneinbuchtung, wird das Material dort abgelagert und ein Strandhaken aufgebaut, der zu einer Nehrung weiterwachsen kann. Auf diesen Nehrungshaken können dann meterhohe Dünen, die so genannten Strandwälle, entstehen.

Die vom offenen Meer abgetrennte Wasserfläche, das Haff, wird dann zur Lagune, wenn die Nehrung sich völlig schließt.



Das Nehrungssystem des Stein- und Graswarders entstand auf diese Weise seit etwa 1.500 Jahren. Es erstreckt sich inzwischen auf einer Länge von etwa sechs Kilometern von der westlichen Heiligenhafener Steilküste bis hin in die Küsteneinbuchtung östlich von Heiligenhafen und bildet sich bis heute ständig in östlicher Richtung weiter.

Die riesigen Materialmengen, die dafür erforderlich sind, stammen überwiegend von den Abbrüchen an der Heiligenhafener Steilküste im Westen und dem vorgelagerten Seebereich. Die erste Hakenbildung entstand im Anschluss an die Steilküste auf Höhe der Eichholzniederung. Von hier aus wuchs die Nehrung dann ständig weiter.

Der Wachstumsprozess dauert auch heute noch an. Es werden immer neue Haken wie Zinken eines Haarkammes an die jeweils älteren angelagert. Das Wachstum beträgt bis zu 4 Meter pro Jahr. In den letzten 50 Jahren vergrößerte sich die Nehrung um etwa 10 Hektar oder gut 10 Fußballfelder.

Jeder Nehrungshaken besteht aus einem oder mehreren hohen Strandwällen aus Sand, Kies und Steinen. Auf den Strandwällen siedeln sich Pflanzen und Gräser an, die als Sandfänger wirken. Dadurch wachsen die Strandwälle auch in der Höhe bis zu 2,5 Meter hoch.

Auf der Nordseite des Graswarders ist eine lehrbuchhaft langgestreckte Ausgleichsküste entstanden. Als Ausgleichsküste wird eine geradlinig und flach verlaufene Küste bezeichnet, die infolge von Strandversetzungen entsteht. Küstenvorsprünge werden durch die Meeresbrandung abgespült, Einbuchtungen werden durch Sandablagerungen ausgeglichen.

Im Süden des Graswarders hat sich eine Lagunenlandschaft mit Salzwiesen entwickelt. Die flachen Lagunen zwischen den Strandwallbögen verschlicken und verlanden langsam und bilden neuen Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Die „Fischerrinne“
In der Folge von Sturmhochwässern im Zeitraum 1450 bis 1600 wurde der Nehrungshals durchbrochen und in zwei Teile zerrissen. Dadurch wurde der heutige Graswarder zu einer Insel. Der Durchbruch wurde als Fahrrinne insbesondere von Fischerbooten genutzt und daher auch als „Fischerrinne“ bezeichnet.

Der Graswarder baute sich auch nach diesem Durchbruch durch die fortgesetzte Anlagerung von hakenförmigen Strandwällen unverändert weiter vor. Er wuchs aber nicht nur nach Osten sondern auch nach Westen, sodass die Fischerrinne durch die Verlandung immer enger wurde.

Daher versuchte man in den 1930iger Jahren die Fischerrinne durch einen Buhnenbau zu schützen. Diese künstliche Küstenschutzmassnahme war jedoch langfristig unwirksam, da sich im Strömungsschatten der Buhne immer mehr Material ablagerte. Die Fischerrinne verengte immer weiter und im Winter 1954/55 wurde sie durch Sturmhochwasser völlig verschlossen.

Im Norden hat sich in der ehemaligen Hafeneinfahrt durch die Verlandung eine Ausgleichsküste entwickelt. Daher ist der Durchbruch hier nicht mehr erkennbar. Allerdings markiert hier die schmalste Stelle der Landzunge die Stelle des ehemaligen Durchbruchs.

Im Süden öffnet sich in diesem Bereich eine freie Wasserfläche, da hier keine Strandhaken anwachsen konnten. Dadurch ist auch heute nach über 60 Jahren die Stelle des ehemaligen Durchbruchs noch erkennbar.

Die besonderen Lage
Ein wesentlicher Grund für die Entwicklung des Steinwarder und Graswarder-Systems ist seine besondere Lage.

Vor starken Sturmhochwässern von Nord-Ost und Süden ist das Stein-Graswarder-System durch die Landmassen der Insel Fehmarn und der Halbinsel bei Großenbrode weitgehend geschützt. Ein Materialtransport von Ost nach West findet daher hier nicht statt, ebenfalls kein Rücktransport des von Westen her angelieferten Materials.

Dagegen kann bei Stürmen und Starkwinden aus Norden und Nord-Westen der Wind eine Wirkungslänge (Fetch) von bis zu 75 km über die Hohwachter Bucht und die Kieler Bucht erreichen. Durch diese lange Anlaufstrecke des Windes kann auf der ungeschützten Ostsee eine entsprechend hohe und lange Wasserwelle erzeugt werden, deren große Energie den immensen Materialtransport von West nach Ost möglich macht.

Das Heiligenhafener Kieselgestein
Besonders nach starken Stürmen findet man am Graswarder auch das so genannte Heiligenhafener Kieselgestein. Es stammt ebenfalls von der westlich gelegenen Heiligenhafener Steilküste. Durch die Kraft von Wind und Wellen wurde es beim Transport entlang der Küste zu runden „Kieseln“ glatt und rundlich geschliffen. Es zeigt dem aufmerksamen Beobachter auch die Transportrichtung vom Steilufer bis hin zum Kopf der Graswarder-Nehrung.

Zum Nachweis deiner Logberechtigung erledige bitte diese Aufgaben und sende mir deine Antworten per E-Mail über mein Profil.

Aufgabe 1

Woran ist an Station 1 erkennbar, dass der Graswarder früher eine Insel war und sich hier bis 1954 ein Durchbruch befand?

Aufgabe 2
Beschreibe die Landschaft an Station 2, wenn du nach Süden schaust und erkläre mit eigenen Worten, wie sie entstanden ist und wie ihre künftige Entwicklung ist.

Aufgabe 3
Welche Küstenform findest du an Station 3 und wie ist ihr Entstehen zu erklären?

Aufgabe 4
Welche "Landmassen" kannst du von Station 3 aus in nordöstlicher Richtung erkennen und welchen Einfluss haben sie auf die Entstehung des Graswarders?

Aufgabe 5
Welche „Landschaft“ erstreckt sich in nordwestlicher Richtung von Station 3 aus und welchen Einfluss hat sie auf die Entstehung des Graswarders?

Aufgabe 6
Kannst du am Strand bei Station 3 Kieselsteine finden? Welche Formen und Oberflächen haben sie und wie ist das zu erklären?

Du kannst sofort loggen und brauchst also nicht auf eine Logfreigabe zu warten. Falls etwas nicht in Ordnung ist, melde ich mich.

Quellen
"Die deutsche Ostseeküste", Reihe geologischer Führer, Band 105, Gebr. Borntraeger Verlagsbuchhandlung; www.schweizerbart.de/9783443150914
Andrea Rohde, Geoführer Ostseeküste, Wachholtz Verlag
Klaus Dürkop u.a., Küste im Wandel, Naturschutzgebiet Graswarder-Heiligenhafen, Eggers Druckerei & Verlag
Norbert Fischer u.a., Der Graswarder, Dobu Verlag, Hamburg
Wikipedia


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