Diese kleine Serie besteht aus vier Dosen mit aufsteigendem Schwierigkeitsgrad. Sie befasst sich mit dem faszinierenden Thema der deutschen Kraftfahrzeugkennzeichen, im Volksmund manchmal auch Nummernschilder genannt. In dieser Serie geht es grundsätzlich um alle Kraftfahrzeugkennzeichen, die seit Einführung der Kennzeichen in DIN-Schrift im Jahr 1956 (Saarland 1957) bis zum Mai 2018 auf deutschem Boden vergeben wurden, mit Ausnahme der Kennzeichen auf dem Gebiet der DDR.
Man kann diese Runde übrigens sehr gut mit der Tradirunde durchs Worringer Bruch vom TeamSUST verbinden, dem ich an dieser Stelle ganz herzlich für den Betatest danke!
Bei allen Caches dieser Reihe gilt immer dann, wenn Buchstabenwerte gefragt sind, folgende Grundlage: A=1, B=2, ... Y=25, Z=26, Ä=27, Ö=28, Ü=29, ẞ=30!
Wenn ich bei diesem Cache von "Standardkennzeichen" rede, dann meine ich immer ein Kennzeichen, was dem Vergabemodus für Privatfahrzeuge in Deutschland entspricht, also einem Unterscheidungszeichen und einer in einen Buchstaben- und einen Zahlenblock geteilten Erkennungsnummer. Nach dieser Definition wäre also das Kennzeichen für ein Elektrofahrzeug K- DD 48 E ein Standardkennzeichen, (weil es den typischen Buchstaben- und Zahlenblock enthält,) das Polizeikennzeichen NRW 5-5987 aber nicht. Verstanden? Wenn nicht, dann bitte bei mir nachfragen!
Bei diesem Cache wollen wir uns ein bisschen mit der Ausgestaltung der Kennzeichen befassen. Mittlerweile gibt es eine Reihe verschiedener Kennzeichentypen. Den "Urtyp" des deutschen Kennzeichens gab es seit jeher als einzeiliges und zweizeiliges Kennzeichen.
Welche Höhe und maximale Breite in mm (eine Mindestbreite ist bis zum heutigen Tage, außer bei den neuen Motorradkennzeichen, nicht vorgeschreiben) haben diese beiden Kennzeichen?
Höhe einzeilig=A
max. Breite einzeilig=B
Höhe zweizeilig=C
max. Breite zweizeilig=D
Von den Anfängen der BRD bis maximal 1.11.2000 (Ausnahme: Bundeswehr und Versicherungskennzeichen) hatten die Kennzeichen sogenannte DIN-Schrift und Zulassungsplaketten mit 35mm Durchmesser. Welche DIN-Nr. ist der alten Kennzeichenschrift zugeordnet?
DIN-Nr.=E
Seit dem 15. Januar 1995 (in Berlin, Brandenburg und teilen Sachsens probeweise bereits ab 1.1.1994) werden die Kennzeichen in der sogenannten FE-Schrift herausgegeben. Außerdem sind die Zulassungssiegel jetzt mit dem farbigen Landeswappen versehen und 45mm breit. Diese, von Karlgeorg Hœfer entwickelte Schrift, hat sich so bewährt, dass sie mittlerweile Weltweit für Kennzeichen verwendet wird, von Malta bis Australien. Aber wofür steht eigentlich das Kürzel FE?
BWS des gesuchten Wortes sei F (Adjektiv, ungebeugt)
Besonders unter autoaffinen Männern gilt es teilweise als Statussymbol, ein möglichst kurzes Kennzeichen zu haben und viele sind bereit, dafür auch einiges zu unternehmen und freuen sich wie ein kleines Kind, wenn es ihnen gelungen ist, ein Kennzeichen gestempelt zu bekommen, dass ein paar Millimeter kürzer ist, als es nach Vorschrift eigentlich zulässig wäre.
Das passiert z.B. dann, wenn die vorgeschriebenen Mindestabstände zwischen Buchstaben und Zahlen unterschritten werden.
Es gibt aber auch noch eine andere, klassische Methode, wie man ein kürzeres Kennzeichen "durchbekommt", wenn der Mitarbeiter einer Zulassungsstelle nicht richtig hinschaut, oder besonders wolhwollend ist, und ein Auge zudrückt. Hier siehst du ein Bild dieser klassischen Methode:
Was ist der Grund für die Kürze dieses Kennzeichens von nur 360mm, anstatt der eigentlich midestens 400mm, die es, streng nach Vorschrift, haben müsste? Es geht hier natürlich nicht um äußere Gründe wie Glück oder Zufall, sondern um einen Grund, der in der Ausgestaltung des Kennzeichens zu finden ist.
BWS des Grundes für die Kürze sei G
Nach dern alten DIN-Normen waren noch viel kürzere Kennzeichen möglich, da die Buchstaben und Zahlen alle unterschiedlich breit waren. Dazu aber mehr im Experten-Cache. In der FE-Schrift sind alle Buchstaben und Zahlen gleich breit. Wie breit eigentlich? Gesucht sind hier die Werte für die normale Mittelschrift, auf volle Millimeter gerundet, wie sie für die beiden Kennzeichen ganz oben im Listing verwendet wurde.
Breite der Buchstaben in ganzen Millimetern = H
Breite der Zahlen in ganzen Millimetern = I
Die Schilderhersteller können die Schilder in der Länge vor Ort nicht "zurechtschneiden", sondern bekommen fertige Rohlinge, meist in 10 oder 20 mm-Abstand. So bieten die Schilderhersteller beispielsweise ein 400mm- oder 420mm-Kennzeichen an, nicht jedoch ein 414mm-Schild, obwohl von den Vorschriften her nichts dagegen spräche.
Wie kurz wäre das folgende Kennzeichen in vollen Millimetern mindestens, wenn man alleine die vorgeschreibenen Mindestmaße der Anlage 4 der Fahrzeugzulassungsverordnung zugrunde legt, man erlaubte Toleranzen außer acht lässt und am Fahrzeug für ein Standardkennzeichen Platz wäre?
Achtung! Beachtet bitte, dass jedes Kennzeichen rechts und links noch einen Rand hat!
Ich enpfehle, ausschließlich die o.g. Anlage 4 als Grundlage zu nehmen, das sich auf anderen Websites teilweise falsche Angaben befinden, wie z.B. bei www.bussgeldkatalog.org.
Achtung! Die offizielle Internetpräsenz der Bundesregierung mit dem original Gesetzestext enthält hier tatsächlich einen Fehler! Dort sieht es so aus, als würde der rechte Rand beim einzeiligen Kennzeichen nicht mitzählen. Bei allen anderen einzeiligen Kennzeichen, wie z.B. dem Oldtimerkennzeichen, ist es aber korrekt dargestellt! Der rechte Rand muss also ebenso wie der linke addiert werden. (Danke für den Hinweis an MarBo71.)
(Runden auf volle mm bitte erst ganz zum Schluss das Endergebnis, vorher nicht runden!)
Mindestbreite in vollen mm = J
In der Budesrepublik müssen die meisten Fahrzeuge alle zwei Jahre zur sogenannten Hauptuntersuchung (Mietwagen z.B. jedes Jahr, private Neuwagen erstmalig nach drei Jahren), bei dem der technische Zustand des Fahrzeugs kontrolliert und Mängel ggf. beanstandet werden. Seit dem Jahr 1961 wird die erfolgreiche Hauptuntersuchung durch das Aufkelben einer Plakette auf das hintere Kennzeichen dokumentiert.
Das Fahrzeug muss in dem Monat zur Hauptuntersuchung, dessen Zahl auf der Plakette oben steht. So muss das Fahrzeug mit der rosa Plakette im Juni 2017 zur Hauptuntersuchung. Damit man auch von weitem sehen kann, wann ein Fahrzeug zur Hauptuntersuchung muss, wurde mit der Plakette 1975 die schwarze Markierung von der 11 bis zur 1 eingeführt und mit der Plakette 1983 die Drehrichtung geändert: Die Monatsangaben laufen seitdem gegen den Uhrzeigersinn, damit man von weitem die schwarze Markierung auf den Plaketten als Stundenzeiger der Uhr sehen kann. So kann man auch von weitem sehen, dass das Fahrzeug mit der eben genannten Plakette im Juni 2017 zur Hauptuntersuchung muss, weil man von weitem das rosa für 2017, und die schwarze Markierung auf 6 Uhr erkennen kann.
Seit 1980 wechseln sich die sechs Farben, die das Jahr angeben, in folgender Reihenfolge ab: braun - rosa - grün - orange - blau - gelb. Dies wiederholt sich dann alle 6 Jahre.
Vor 1980 gab es andere Reihenfolgen und sogar andere Farben. Welche Jahreszahl steht auf der letzten HU-Plakette in weiß?
Das Jahr (vierstellig) sei K
Das war nur ein grober, oberflächlicher Überblick über Kennzeichenvorschriften. Die Feinheiten lasse ich hier mal weg. Man hätte z.B. noch über Vorschriften der Anbringung (Neigungswinkel, Sichtbarkeitswinkel, Kennzeichenbeleuchtung, ect.) reden können. Nur mal als Beispiel, was in Deutschland zum Thema Kennzeichen noch so alles geregelt und vorgeschreiben ist:
Habt ihr euch auch schonmal gefragt, warum unsere Kennzeichenhalter aus Kunststoff, in die viele ihre Kennzeichen nur einstecken, so langweilig gestaltet sind? Ganz einfach: Die Verordnung über die Ausgestaltung von Kennzeichenhaltern schreibt vor, dass Kennzeichenhalter nur in den Farben Schwarz oder Silber benutzt werden dürfen. Falls die Kennzeichehalter beschriftet sind (z.B. mit Werbung für den Autohändler, bei dem man das Fahrzeug gekauft hat,) so ist vorgeschrieben, dass die Schriftfarbe nur schwarz, weiß oder silber sein darf. Als wir einen Neuwagen kauften, waren daran Kennzeichenhalter angebracht, die ganz klein die Ford-Plaume im üblichen blau zeigten. Der Händler war höchst erstaunt, als ich ihm erklärte, dass diese Kennzeichenhalter unzulässig sind und durch die Anbringung streng genommen (kein Witz!!!) die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs erlischt.
Mit diesem Beispiel ist es jetzt aber auch wirklich genug.
Die Dose findest du bei:
N 51°[A+B+C+D+E+F+G+H+I+J+6] E6° 5[F+H+I+J+K+2]
