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Gips in Perfektion: Selenit / Marienglas EarthCache

Hidden : 7/3/2018
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
3.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Bei einem unserer Streifzüge durch einen Teil des Eschweger Beckens nahe des Eschweger Stadtteils Oberhone, zog der still gelegte Steinbruch unsere Aufmerksamkeit auf sich. Beim Betreten waren zuerst nur die eher unspektakulären Restgesteine des ehemaligen Kalkschotterbruches zu sehen, doch bei näherer Erkundung des frei zugänglichen Geländes zeigte sich dort ein ganz besonderer Gesteinsschatz in kleinem Rahmen.

 

 

Etwas oberhalb der Abbruchflächen, an den gelisteten Koordinaten, lagern einige große Felsbrocken, welche Gips in Perfektion - also Selenit bzw. Marienglas - auf sich tragen.

 

Für das Auge des interessierten Betrachters entfaltet sich die wahre Schönheit dieses Minerals bei sonnigem Wetter, wenn die Lichtreflexe des Sonnenlichtes einen Flimmereffekt hervorbringen.

 

Was nun folgt ist eine Beschreibung, wie es zur Bildung von Selenit / Marienglas kommen kann.

 

 

Beginnen wir mit: was ist Gips?

 

Im Allgemeinen ist Gips farblos oder weiß. Er kann aber durch Aufnahme von Fremdionen oder Beimengungen unterschiedlicher Art (Sand, Bitumen) eine gelbliche, rötliche, graue oder braune Farbe annehmen. Seine Strichfarbe ist jedoch weiß.

 

Die Strichfarbe tritt durch Reiben des Minerals auf einer rauen Oberfläche zu Tage. Sie wird auch Pulverfarbe genannt; dies ist eine wichtige objektive Hilfe beim Bestimmen von Mineralien und Edelsteinen.

 

 

Foto: Gips (Quelle: eigene Aufnahme)

 

 

Der Name Gips ist aus dem griechischen Wort 'gypsos' (gebrannter Gips, Kreide) abgeleitet. Das lateinische Wort lautet 'gypsum'. Weitere antike, jedoch nicht in jedem Fall synonym gebrauchte Bezeichungen für Gips sind 'selenites (Mondstein), alabastron und lapis specularis (Spiegelstein).

 

Gips, geologisch auch als Gipsspat und chemisch als Calciumsulfat-Dihydrat bekannt, ist ein sehr häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfate. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt meist tafelige oder prismatische bis nadelige Kristalle, aber auch körnige bis massige Aggregate.

 

Ganz überwiegend aus dem Mineral Gips bestehende, also monomineralische Gesteine mit nur geringen Beimengungen anderer Minerale wie Anhydrit, Quarz oder Tonmineralen werden ebenfalls als Gips oder auch als Gipsstein bezeichnet.

 

 

Es folgt: wie bildet sich Gips?

 

Gips kann geologisch durch Auskristallisieren aus Calciumsulfat übersättigtem Meerwasser entstehen, und zwar wegen seiner geringen Wasserlöslichkeit als erstes Mineral noch vor dem Anhydrit, oder aber durch Hydratation von Anhydrit.

 

Man findet ihn aber auch als Verwitterungsprodukt sulfidischer Erze und in vulkanischen Schloten, wo er durch Reaktion von austretender Schwefelsäure mit Kalkstein entstehen kann.

 

Die natürlichen Lagerstätten sind meist mit Beimengungen versehen, die eine Parallelentwicklung bzw. aufeinanderfolgende Bildung verschiedener Minerale (Paragenese) begünstigen. So tritt Gips in Paragenese unter anderem mit Anhydrit, Aragonit, Calcit, Coelstin, Dolomit, Halit und Schwefel auf.

 

Das in größeren Schichten beziehungsweise Aggregaten entstehende Gestein wird in der Petrographie zur Gruppe der Evaporite gezählt und ist auch unter dem Kulturbegriff Alabaster bekannt. Die Genese führt dabei zu kryptokristallinen oder kristallienen Ausbildungen mit einer Korngröße bis in den Zentimeterbereich.

Im Nahbereich von solchen Lagerstätten können kristalline Neubildungen des Minerals Gips entstehen, Marienglas genannt.

 

 

Und nun: Gips in Perfektion: Selenit /Marienglas

 

Marienglas, (Selenit) sind Gipskristalle von besonders hoher Reinheit und Transparenz, welche sich sehr gut in dünne Blättchen spalten lassen. Marienglas ist eine Bezeichnung aus der Zeit, als man Gegenstände nach ihrer Verwendung und Bedeutung benannte.

 

Synonyme: Frauenglas, Fraueneis, Erdglas, Spiegelstein, Schöner Mädchenstein, Mondenstein, Gipsspat, Atlasspat, Seidenspat, Federgyps, Federweiß, Selentit, (lapis specularis, diaphanes, aphroselenus).

 

 

Marienglas – Selenit (Quelle: Ddier Descouens, Creative Commens)

 

 

Eigenschaften von Selenit / Marienglas

Farbe: durchsichtig weiss, gelblich, rötlich, grau bis schwarz

Glanz: Glasglanz, Perlmutglanz (Spaltflächen), Seidenglanz (Fasergips)

Bruch: muschelig, unelastisch

Spaltbarkeit: sehr vollkommen

Mohshärte: 1,5 – 2,0

Dichte: 2,2 – 2,4

Nachweis: sehr weich, mit Fingernagel ritzbar, in Säuren kaum löslich, nicht witterungsbeständig

Zusammensetzung: mineralogisch reiner Gipsspat

 

 

Der in Deutschland gebräuchliche Name Marienglas entstand durch die Verwendung als Glasscheibenersatz vor Marienbildern und in Reliquienbehältern, denn die dünnen Blättchen waren im Gegensatz zum damaligen Glas blasenfrei und gleichmäßig dick.

 

In den frühen Zeiten, als Fensterglas und dergleichen noch nicht bekannt war, verwendete man dünne Scheiben von sehr klaren, großen und leicht spaltbaren Gips-Kristallen, um Marienbilder und Reliquienbehälter zu schützen und auf der anderen Seite durchsichtig und anschaubar zu machen..

 

Seit der Gothik wird Marienglas als Füllstoff für weiße Farbe benutzt; auch für Tafelmalereien und Restaurierungen findet Marienglas Verwendung.

 

 

ACHTUNG --- ACHTUNG --- ACHTUNG --- ACHTUNG --- ACHTUNG

 

BITTE DAS STEINBRUCH GELÄNDE NICHT BEFAHREN!!!

 

 

 

 

BITTE MIT DER NÖTIGEN RÜCKSICHT AUF TIER- UND PFLANZENBESTAND BETRETEN!!!

 

BITTE DENKT AUCH AN EURE SICHERHEIT UND SEID ENTSPRECHEND VORSICHTIG!!!

 


 

Um diesen Earthcache zu loggen, geht zu den im Listing genanten Koordinaten und beantwortet folgende Fragen:

 

Frage 1

Beschreibt mit eigene Worten, wie sich das Marienglas darstellt (Farbe, Glanz, Transparenz)

 

Frage 2

Wie unterscheidet sich Marienglas vom ursprünglichen Gips?

 

Frage 3

Nehmt ein Handstückchen Marienglas auf und charakterisiert anhand des Handstückchens die Spaltbarkeit von Marienglas (z. B. Höchst vollkommen, vollkommen, gut, deutlich, undeutlich, keine Spaltbarkeit). Wie sehen die Spalt-/Bruchflächen aus? 

 

Es braucht nichts abgeschlagen zu werden, es liegen überall kleinere Stückchen davon auf dem Boden des Geländes!

 

 

 

Bitte schickt eure Antworten über das Profil von Herbalwitch1965.

 

Ihr müsst nicht auf eine Logfreigabe warten.

 

Falls etwas nicht in Ordnung sein sollte, melde ich mich bei euch.

 

Geloggte Besuche, von denen keine Antworten vorliegen, werden gelöscht.

 

 

Stellt bitte ein Foto als Nachweis des Besuches mit ein, dies ist eine Logbedingung.

 

Bitte fotografiert nicht direkt den Gips oder das Marienglas!

 

 

 

Viel Spaß beim Erkunden wünschen

 

Herbalwitch1965 & Tycoon1966

Additional Hints (Decrypt)

Ovggr qnf Tryäaqr AVPUG orsnuera!

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)