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Prinz Lieschen Mystery Cache

Hidden : 7/15/2018
Difficulty:
4 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:


Jeder Geocacher stand irgendwann vor dem Problem:
"Wie löse ich einen/diesen Mystery?"

 

Hier in der Umgebung gab es eine tolle Rätselreihe, die einem das Lösen von Mysterys näher brachte.
Es war meist eine Anleitung dabei wie das Rätsel zu lösen ist und durch genauem befolgen dieser, erhielt man am Ende die Lösung und noch besser, man verstand sogar das Rätsel und konnte nun das Wissen auch bei anderen Mysterys anwenden.
Doch auf einmal gingen die ganzen geliebten Mysterys in das Archiv, wir trauerten um die schönen Anleitungen und auch von anderen Cachern hörten wir, dass es schade um die Rätsel ist und die ganze Arbeit die darin steckte.
Also wurde Kontakt mit dem ehemaligen Owner aufgenommen.
Er war begeistert von der Idee, weiterhin den Cachern das Lösen von Mysterys näher zu bringen.

So setzen wir uns alle zusammen und schmiedeten einen Plan....
Was dabei heraus kam seht ihr nun hier:

Zur Serie gehören bisher:

  1. PLAYFAIR-Chiffre mit Keyword Prinz Lieschen in Augustusburg
  2. POLYBIUS-Code Kantors Ruh in Augustusburg
  3. Flaggen-Signale Zschopau Badespaß in Flöha
  4. weitere folgen....

 

Geschichte zum Cache und zur Location:

Die Lebensgeschichte von
"Prinz Lieschen" aus Lunzenau

 

Sophia Sabina Apitzsch wurde im Jahr 1692 als älteste Tochter des Zeugmachers und hochgräflichen Schönburgischen Gerichtsschöppen Johann Apitzsch und dessen Ehefrau Anna Maria in Lunzenau geboren. Da sie schon als Kind sehr begabt war, wurde sie von ihren Eltern verwöhnt und von Bekannten bewundert.

Als junges Mädchen genoss sie eine für ihre Verhältnisse besonders gute Erziehung und besuchte auswärtige höhere Schulen.
Das enge Elternhaus und die bescheidenen Verhältnisse, unter denen sie aufgewachsen war, genügten ihr nicht mehr. Ihr Sinn stand nach der Ferne und großen Erlebnissen. Der Gedanke, ein Leben lang die eintönigen Arbeiten eines "Hausmütterchens" erledigen zu müssen, quälte sie. Besonders unerträglich wurde ihr die Vorstellung, als sich im Jahr 1710 der Jäger Matthias Melchior Leonhard mit ihr verlobte.

Anfangs wusste sie die Eheschließung von Jahr zu Jahr hinauszuschieben, aber im Jahr 1713 drängten sowohl ihr Bräutigam als auch ihre Eltern zum Vollzug der Ehe. Sophia Sabina wusste sich nicht anders zu helfen, als dass sie bei Nacht und Nebel von zu Hause fortlief.
Angezogen war sie mit ihres Vaters Sonntagsstaat, insbesondere mit seinem schwarzen Rock und Hut. Mit wenigen Groschen in der Tasche, aber mit frohem Mut und gepaart mit Abenteuerlust, wanderte sie in die Welt hinaus und gab sich, überall wohin sie kam, als junger Barbier (Friseurgeselle) aus.
Zunächst führte sie ihr Weg nach Ansbach in Bayern. Hier wurde sie, da sie sich nicht ausweisen konnte, als Fremder unters Militär gesteckt, wo sie auch 4 Wochen lang den schweren Kommissdienst mitmachte. Weil sie aber eine Entdeckung ihrer wahren Persönlichkeit fürchtete, floh sie von dort und kam auf ihrer Wanderung nach Leipzig und mietete sich im Gasthaus zum "Goldenen Hahn" ein. In diesem Gasthaus wohnte zur gleichen Zeit eine herumziehende Seiltänzer- und Athletentruppe. Aus dieser Truppe verliebte sich ein junges Mädchen in den zugereisten Barbier und wollte ihn auf der Stelle heiraten. Sie floh wieder.

Diesmal verschlug es sie ins Erzgebirge, nach Aue. Hier nun wurde sie, zunächst gewiss ohne ihren Willen, lediglich aufgrund des einmal im Gebirge weit verbreiteten Gerüchts, dass der Kurprinz Friedrich August inkognito, d. h. unter fremden Namen und verkleidet, das Land bereist und das obere Gebirge aufsuchen möchte, ganz entschieden für diesen Prinzen gehalten. Ihr blieb fast nichts übrig, als die Rolle zu spielen, die man ihr förmlich aufdrängte.
Anfangs widerstrebte ihr innerlich diese Rolle, aber im Laufe der Zeit fühlte sie sich geschmeichelt und fügte sich bereitwillig in diese neue Lebenssituation. In Aue war es, wo es bald hieß, der Prinz sei da und man hätte ihn schon gesehen. Zwar habe er sich für einen vertriebenen Schulmeister ausgegeben und den Prinzen verleugnet, ja er habe sogar Almosen angenommen, doch es sei sicher, dass es der Prinz sei, da man ihn an seinem Gesicht erkenne.

Von Aue aus begab sich der "Prinz" nach Buchholz. Doch in Buchholz wurde die Polizei auf sie aufmerksam und schöpfte Verdacht, dass es ein falscher Prinz sein könnte. Fluchtartig verließ unser Prinz den Ort, vergaß aber seinen Hut und sein Halstuch. In Oederan angekommen, war ihr auch hier das Gerücht vorausgeeilt, dass sie der Prinz sei. Mit der Bitte um Rechtsbeistand wandte sie sich an den Kreisinspektor Vogel. Dieser zweifelte nicht im geringsten daran, dass er es mit einem "Höheren" zu tun habe und vermittelte die Angelegenheit in Buchholz gütlich.

In Hetzdorf bei Oederan lebte damals der Besitzer des Erbgerichtes, der Sächsisch-Weißenfelsische Kammerrat Volkmar, ein sehr wohlhabender, eitler und ehrgeiziger Mann der bestrebt war, in den Adelsstand erhoben zu werden. Als dieser von dem Prinzen hörte, lud er ihn in sein Anwesen nach Hetzdorf ein. Unserem Prinzen war das sehr angenehm. Er versicherte dem Kammerrat jedoch mehrmals, dass er ein Zeugemacher aus Dresden sei und Merbik heiße. Doch der Kammerrat glaubte dem Prinzen diese Worte nicht und überhäufte ihn mit Geschenken. Er kleidete ihn völlig neu ein und schenkte ihm sogar ein eigenes Pferd.
Auf diesem Pferd ritt der Prinz, als sei er es von Jugend an so gewöhnt. Der Kammerrat führte ihn auch höchstpersönlich nach Augustusburg und sorgte dafür, dass ihm alles Sehenswerte gebührend gezeigt wurde. Auch lieh er ihm 600 Taler, damit er weitere Reisen ins Erzgebirge, natürlich zu Pferd und mit zwei Dienern als Begleitung, machen konnte.


Schnell konnte der Betrug aufgeklärt werden. Adlige aus der Gegend um Hetzdorf wussten, dass der richtige Kurprinz zu dieser Zeit nach Paris reisen wollte und meldeten verwundert seine Anwesenheit in Hetzdorf an den Hof nach Dresden. Da man in Dresden über diese sonderbare Nachricht stutzig geworden war, schickte man einen Hofdiener nach Hetzdorf, der die Wahrheit feststellen sollte. Die Untersuchungen ergaben zum allgemeinene Erstaunen und zur Beschämung derer, die sich so sehr für den Prinzen eingesetzt hatten, dass der Prinz kein wirklicher Prinz war, ja nicht einmal ein Mann, sondern Sophia Sabina Apitzsch aus Lunzenau. Sie musste für ihren Betrug schwer büßen.

Prinz Lieschen-Gefängnis

Nachdem sie lange genug im Gefängnis des Schlosses Augustusburg gesessen hatte, wo sie sogar mit Höflichkeit behandelt worden war, erging im Juni 1716 vom Schöppenstuhl in Leipzig ein Erkenntnis, dessen Schlussurteil lautete:

"So ist Sophia Sabina Apitzsch mit Staubenschlägen des Landes ewig zu verweisen, es wäre denn, dass weil sie im abgewischenen 1715 Jahre mit einem Schlagflusse befallen worden, solche Leibesstrafe ohne Gefahr ihres Lebens und Gesundheit an ihr nicht zu exeguieren (vollziehen) worüber allenfalls eines verständigen Medici Gutachten einzuholen und zu den Akten zu bringen. Auf den Fall wäre, ohne diesselbe, die ewige Landesverweisung an ihr zu vollstrecken, auch sie sodann, da sie es im Vermögen hat, die auf diesen Prozess gewandten Unkosten abzuführen schuldig."

Der Kurfürst, der nicht so sehr für eine harte Bestrafung war, milderte das Urteil ab.
Anstatt mit Staubenschlag bekam sie 30 Rutenhiebe, die ihr nicht wehe getan haben sollen, und eine Stunde hatte sie am Pranger in Augustusburg (der extra dafür errichtet wurde)zu stehen.
Sie ist selbst zum Pranger gegangen und hat sich das Halseisen umgelegt. Keiner der Vorübergehenden hat sie verspottet, sondern Geld und andere Geschenke wurden ihr überreicht. An den Stein des Prangers soll sie eine Inschrift angebracht haben.

Danach wurde Prinz Lieschen in das Zuchthaus nach Waldheim gebracht.
In Waldheim hatte sie es relativ gut. Man gab ihr eine eigene Stube und ließ sie sogar mit den Angestellten speisen. Auch ihre Gesuche an den König um völlige Begnadigung wurden von Waldheim aus stets warm befürwortet, so dass der König gewiss nicht ungern und im Einklang mit der öffentlichen Meinung, in ihr nicht den Verbrecher, sondern eher den Schalk und Schelm sah, der einen aufgeblasenen Gecken in ergötzlicher Weise geprellt hatte.

Am 15. Oktober 1717 ist unser "Prinz Lieschen" aus dem Zuchthaus Waldheim entlassen worden. Sie hat durch ihre Erlebnisse eine Berühmtheit erlangt, wie sie nur wenigen Menschen zuteil wird. Nach ihrer Freilassung hat sie einen Triumphzug durch das ganze Land gemacht. Es kamen viele Leute um aus Neugierde den Erzschelm persönlich kennenzulernen.

Endlich heimgekehrt, lebte Sophia Sabina Apitzsch hier in ihrer Heimat in aller Zurückgezogenheit und Ehrbarkeit noch viele Jahre bei ihren Eltern, ohne jemals geheiratet zu haben.
Am 03. Februar 1752 ist sie gestorben und am 06. Februar christlich beerdigt worden, wie es die alten Kirchenbücher bezeugen.

Quelle: Kirchenchronik Lunzenau - stark gekürzt
Karin Mehner - Ortschronistin

 

Nun zum Rätsel:

Wieder ein Mystery und wieder haben wir chiffriert!

Chiffrieren bedeutet, ersetze ein Plaintextzeichen (Klartextzeichen) durch genau ein Ciphertextzeichen (Geheimzeichen) bzw. umgekehrt. Hier und heute haben wir das Chiffrieren mittels Playfair-Chiffre mit einem Keyword gewählt. Bis zum Anfang des I. Weltkrieges auf alliierter Seite im großen Umfang für Frontinformationen genutzt, zeigte er den gewachsenen Leistungen der deutschen Kryptoanalytiker gegenüber Schwachstellen und wurde in der Folge nicht mehr benutzt.
Der PLAYFAIR-Algorithmus ist aber auch heute noch für den nicht professionellen Gebrauch ein ziemlich starker Chiffre.

Vorzugehen ist wie folgt:


  1. Erstelle ein Quadrat von 5 mal 5 Feldern

  2. Füge oben links beginnend das Keyword ein - mehrfach vorkommende Zeichen entfallen - Achtung: I sowie J stehen im gleichen Feld

  3. Fülle die restlichen Zeichen des Alphabets auf!

  4. Schreibe den Text in Buchstabenpaaren - geht das für das letzte Zeichen nicht auf, so wird ein "Füllzeichen" (meist "X") angefügt!

  5. Für's Verschlüsseln gilt:

    • mehrfach vorkommende Zeichen werden durch ein X getrennt - FRAU HOLLE wird also zu FRAU HOLXLE

    • stehen beide Buchstaben in der gleichen Spalte oder in der gleichen Zeile, werden jeweils die unteren beziehungsweise rechten Nachbarbuchstaben als Geheimbuchstaben genommen

    • sollten die Buchstaben am Rand des Playfair-Quadrats stehen, wird einfach am anderen Rand fortgesetzt

    • das Quadrat ist also links und rechts sowie oben und unten als verbunden anzunehmen

    • stehen die beiden Buchstaben des Klartext-Bigramms hingegen in unterschiedlichen Zeilen und Spalten, so ersetzt man den ersten Klarbuchstaben durch den in derselben Zeile aber in der Spalte des zweiten liegenden

    • der zweite Klarbuchstabe wird durch den in derselben Zeile aber in der Spalte des ersten Klarbuchstabens ersetzt

    • das Klartextpaar bildet also die diagonal gegenüber liegenden Ecken eines Rechtecks - das Geheimtextpaar wird aus den übrigen beiden Ecken dieses Rechtecks erzeugt.

  6. Nach dem Dechiffrieren entsteht ein Text ohne Leerzeichen (diese sind einzufügen) sowie den "Markern" für die Doppelzeichen (welche entfernt werden müssen).

  7. An der Semantik des Textes ist dann erkennbar, ob ein I evtl. durch ein J ausgetauscht werden muss.

Noch ausführlicher und mit Beispielen wird dies hier bei Wikipedia erklärt: Playfair
 

Unser Lösungssatz liegt mit dem PLAYFAIR-Chiffre hier nun ebenfalls nach einem symmetrischen polyalphabetischen Substitutionschiffre vor.

Die Ciphertext-Angaben in Fünfer-Blöcken notiert lauten:


OSSCO ZCBSE WMZRI NZPSP SCHLC RXVIB CRAKZ FHRSR KGXAB SOEHL SKCWC SKPAY HOWLA VZBWM ZBHRS RTYRO ESYHM HPQIN HBLBM BERQI BSPQI MGKCR CROYC RBSQY

Keyword: PRINZLIESCHEN

Smartphone mit Internet und GPS-Empfang ist im Outdoorteil dringende Voraussetzung!
 
... und nun viel Erfolg beim Entschlüsseln sowie anschließendem Suchen & Finden

chemnitzer-stefan

Checker


PS: Der Coin befindet sich nur virtuell im Cache und darf von erfolgreichen Loggern discovered werden.

PPS: D-Wertung hat einen extra Stern bekommen, da euer härtester Gegner der Handyempfang ist. Wenn die Seite nicht lädt, dann mal wohin gehen wo der Empfang besser ist und wieder aktualisieren.
Gute Erfahrung habe ich hier mit O2/Eplus gemacht, Vodafone ging (wenn auch mühsam), mit T-Mobile konnten wir hier noch keine Erfahrung machen.

 

Additional Hints (Decrypt)

Svany-Uvajrvf tvog rf vz Purpxre.

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)